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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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einem Ring, an dem ein verschmutzter ovaler Anhänger aus Stahl hing. Er reichte ihn Collins. »Könnte ich vielleicht erfahren, was hier los ist?«, fragte der Bahnpolizist.
    Collins strich über den Schüssel, ohne auf die Frage einzugehen. »Kommen Sie mit.«
    Er ging auf die Gepäckschließfächer am Gate C zu. Mehrere Reihen beigefarbener Metallfächer waren an der Wand befestigt.
    Collins suchte das Fach mit der Nummer 02-08. Es war etwa fünfundvierzig Zentimeter hoch und dreißig Zentimeter breit und wurde wie die anderen auch elektronisch betrieben. Er starrte eine Weile auf das Schließfach und drehte sich dann instinktiv um. Sein geübtes Auge entdeckte eine Überwachungskamera oben an der Decke, die auf die Schließfächer gerichtet war. Ganz in der Nähe befanden sich zwei weitere Überwachungskameras, die ebenfalls auf dieses Gebiet gerichtet waren. »Sind die Überwachungskameras in Betrieb?«, fragte er den Bahnpolizisten.
    »Ja, Sir. Sie sind vierundzwanzig Stunden pro Tag in Betrieb.«
    »Dann müsste jeder, der diese Schließfächer benutzt, aufgezeichne t sein, ja?«
    Der Bahnbeamte nickte. »Die Bänder werden dreißig Tage aufbewahrt. Da hinten in meinem Büro ist ein Filmraum. Die Schließfächer sind mit Zeitschaltuhren ausgestattet, die auf vierundzwanzig Stunden programmiert sind. Wenn sie innerhalb dieser Zeit nicht geöffnet werden, öffnen wir sie mit dem Generalschlüssel und leeren sie. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme.«
    »Wenn also jemand etwas in irgendeinem Schließfach hinterlegt hat, muss es innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden passiert sein?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich will die Bänder sehen. Jedes einzelne Band, das Sie haben«, sagte Collins in dringlichem Ton. Dann drehte er sich zu dem Agenten um, der den Bahnbeamten begleitet hatte.
    »Gehen Sie mit ihm ins Büro und lassen Sie sich die Bänder geben. Anschließend legen Sie die Bänder in Ihren Wagen. Und bringen Sie den Polizisten raus. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie alles erledigt haben.«
    Der Bahnpolizist wollte protestieren, aber der FBI-Agent führte ihn schnell weg. Collins wandte sich an einen anderen seiner Männer. »Okay, jetzt bringen wir die Kollegen vom Bombendezernat hierher, öffnen das Schließfach und bringen die Sache hinter uns.«
    Als Collins hinter sich Tumult spürte, drehte er sich um. Tom Murphy, der Chef der FBI- Terrorismusbekämpfung, kam auf ihn zu. Der dreiundfünfzigjährige breitschultrige Mann war über eins neunzig. Er hatte einen dichten grauen Schnurrbart und war Collins’ Boss. Ihm folgten zwei höhere FBI-Agenten aus der Zentrale, die Collins kannte. »Jack, wie ich sehe, hast du alles im Griff.«
    »Wir können das Schließfach jetzt öffnen.« Collins erklärte Murphy, was er über die Videobänder erfahren hatte.
    Murphy machte eine zuversichtliche Miene. »Hoffen wir, dass sie uns weiterbringen.«
    »Könntest du mir vielleicht sagen, was zum Teufel hier vor sich geht, Tom? Ich habe nur einen Anruf bekommen, dass ich sofort mit einer Sondereinheit hierher kommen soll und jemand möglicherweise ein gefährliches Paket in einem Schließfach hinterlegt hat. Der Bahnhof ist abgeriegelt, und ich habe mich mit der Bahnpolizei wegen des Schließfaches in Verbindung gesetzt. Das Sprengstoffkommando ist vor Ort, um es zu öffnen.«
    Murphy nickte. »Das ist alles, was du im Moment wissen musst, Jack. Ich übernehme jetzt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mach, was ich dir sage, Jack. Bring die Leute vom Bombendezernat hierher, sammele deine Männer, bleib in Reichweite und stell sicher, dass die Polizisten sich fern halten.
    Wenn wir hier fertig sind, kannst du deine Leute abziehen. Geh nach Hause und leg dich aufs Ohr.«
    Collins runzelte verwirrt die Stirn und starrte Murphy und seine Kollegen an. »Was ist hier los, Tom?«
    Murphy schaute ihn grimmig an und schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Jack. Anordnung von ganz oben. Ab jetzt muss ich den Fall übernehmen.«
    In dem strömenden Regen stand ein Araber. Er rauchte eine Zigarette und beobachtete vom Columbus Circle, der etwa zweihundert Meter entfernt war, das Treiben außerhalb der Union Station. Mohamed Rashid war Ende dreißig und ein robuster, stämmiger Typ mit dunkler Haut. Sein Haar war ganz kurz geschnitten und blond gefärbt. Er trug einen goldenen Ohrring und eine Lederjacke, auf deren Rücken Yankees stand.
    Nachdem er sich ein Bild gemacht hatte, ging er zu dem blauen Explorer zurück, der zwanzig Meter entfernt am

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