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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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können. Jede Übertragung könnte direkt hierher in den Krisenraum übertragen werden. Natürlich hätte Hasim auch eine andere Kommunikationsmöglichkeit wählen könnten. Leider lehnt Mehmet jede Hilfe strikt ab. Er will nicht als Handlanger der CIA oder unser Vermittler auftreten.«
    »Wird er jetzt nicht zu einem Sicherheitsrisiko für uns? Was ist, wenn er der internationalen Presse einen Wink gib?«
    »Mehmet wurde über Hasims Forderung, die Bedrohung unserer Hauptstadt geheim zu halten, informiert. Er wird die Sache nicht der Presse zuspielen, um Hasims Strategie nicht zu vereiteln, Sir. Ich bin mir ganz sicher. Hingegen wird er seinen alten Freund trotz seiner Weigerung, uns zu helfen, garantiert über unsere Bitte unterrichten.«
    »Hat sich Mehmet wenigstens geäußert, wie Hasim seines Erachtens reagieren wird?«
    Der CIA-Chef seufzte. »Er ließ durchblicken, dass wir nur unsere Zeit vergeuden und sich Hasim allen Argumenten gegenüber - vor allem aus dem Weißen Haus - verschließen wird. Hasim hegt schon seit Jahren den Wunsch, Amerika in die Knie zu zwingen. Er wird seine Machtposition niemals aufgeben und auf keinen Fall mit uns reden.«
    »Mehmet hat uns keinerlei Hoffnungen gemacht?«
    »Im Grunde nicht, Sir.«
    »Furchtbar«, murmelte der Präsident mit ausdrucksloser Miene.
    »Wir werden versuchen, über andere Wege Kontakt zu ihm aufzunehmen, Sir.«
    Rebecca Joyce meldete sich zu Wort. »Sollten wir das afghanische Regime nicht über Hasims Drohung in Kenntnis setzen? Wir könnten ihnen mitteilen, dass die Russen ihr Land in Schutt und Asche legen werden, wenn Hasim nicht von seinen Forderungen zurücktritt.«
    »Das würde ihn nicht aufhalten«, entgegnete der CIA-Direktor. »Selbst wenn die Afghanen sein Camp angreifen und ihn jagen würden, ständen wir nach wie vor seiner Drohung gegenüber. Es würde alles nur noch schlimmer machen. Hasim hätte das Gefühl, in die Enge getrieben zu werden, und er könnte vor Wut den Sprengsatz zünden.«
    Der Präsident schaltete sic h ein. »Meine Damen und Herren, es müssen noch weitere Sachverhalte geklärt werden. Faulks, ist es uns gelungen, Gespräche zwischen den Terroristen in Washington und Hasim abzufangen?«
    »Nein, Sir. Der Funkverkehr zwischen Afghanistan und den Vereinigten Staaten wird ununterbrochen abgehört, aber bisher hatten wir kein Glück.«
    »General Horton, wie weit sind wir mit dem Rückzug unserer Truppen aus dem Nahen Osten?«
    »Der Rückzug von fünfzehn Prozent der Truppen hat begonnen, Sir. Der erste Transporter müsste heute Abend um einundzwanzig Uhr in Saudi- Arabien abheben.«
    Der Präsident befragte nacheinander die anderen Ratsmitglieder. Bürgermeister Al Brown verfolgte sprachlos die Sitzung. Er hatte sich von seinem Gespräch mit dem Präsidenten noch nicht erholt, und die unfassbaren Worte, die er nun vernahm, erschütterten ihn zutiefst. Der Bürgermeister hatte das Gefühl, einen Albtraum zu durchleben. Als er an seiner Wut zu ersticken drohte, presste er die Handflächen auf den Tisch und richtete sich zu voller Größe auf. »Mr. President, ich würde gerne etwas dazu sagen.«
    »Wozu, Mr. Brown?«
    »Mr. President, ich möchte meine Meinung kundtun.
    Verzeihung, aber wenn Sie mich fragen, so glaube ich, dass diese so genannten Experten hier die Klappe halten und mir zuhören sollten.«
    Washington, D.C.
    16.00 Uhr
    Fünf Kilometer vom Weißen Haus entfernt wartete Nikki Dean vor der Vorschule in Adams Morgan. Die Türen öffneten sich, und Daniel strömte mit den anderen Kindern ins Freie. Er lief in ihre Arme.
    »Wie geht es meinem Liebling? Hattest du einen schönen Tag?«
    »Ja, Mama.«
    »Hast du mir ein neues Bild gemalt?«
    »Heute nicht, Mama. Weißt du, was ich gesehen habe?«
    Daniel klang furchtbar aufgeregt
    »Erzähl es mir.« Nikki lächelte, als sie Daniel an die Hand nahm und mit ihm zum Wagen ging. Er hatte nach der Vorschule immer etwas zu berichten: ein neues Wort, ein neues Spiel oder ein neues buntes Bild, dessen Darstellung nicht immer eindeutig zu erkennen war. »Soldaten.«
    »Wirklich?«
    »Ich hab sie vom Fenster aus gesehen. Schau, Mama, da drüben.«
    Daniel zeigte auf eine Lagerhalle auf der anderen Straßenseite, die seit Monaten leer stand. Der rote Backsteinbau war von einem Stacheldrahtzaun umgeben. In den Ladezonen lag Müll, und auf einem verbogenen Schild, das an eine Wand genagelt war, stand : Zu VERKAUFEN/Zu VERMIETEN. Nikki sah vier Militärlastwagen und einen

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