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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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zündete sich eine Zigarre an. »Yudenich hat wohl noch eine alte Rechnung mit Ihnen zu begleichen. Das ist bei diesen Typen häufig der Fall. Was haben Sie ihm getan, Kursk?«
    »Spielt das jetzt noch eine Rolle?«
    Razan zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Warum sind Sie hier?«
    »Ich habe gehört, dass Sie sich umgehört haben. Yudenich auch. Ihre Fragen haben ihn nicht besonders interessiert, aber er sah eine günstige Gelegenheit, sich an Ihnen zu rächen. Mich hingegen interessieren Ihre Fragen.«
    »Warum?«
    »Dazu kommen wir später.«
    »Was ist mit Yudenich?«
    »Er kommt auch noch zum Zuge. Zuerst müssen wir beide miteinander reden.« Razan schnippte die Asche auf die Erde.
    »Es besteht natürlich in Anbetracht Ihres nahen Todes kein Grund für Sie, meine Neugier zu befriedigen. Vielleicht kann ich mich dafür einsetzen, dass es wenigstens schnell geht.«
    »Sie und Ihresgleichen machen mich krank, Razan. Ihnen ist es doch egal, wenn einer draufgeht.«
    Razan schüttelte den Kopf. »Vergleichen Sie mich nicht mit jemandem wie Yudenich. Ich bin keine blutrünstige Bestie.
    Aber das hier ist nicht meine Angelegenheit. Yudenich tut mir lediglich einen Gefallen. Ich könnte ihn bitten, auf seine Rache zu verzichten. Allerdings hätte das bei einem Typen wie Yudenich wohl kaum Aussicht auf Erfolg. Tja, vielleicht frage ich ihn trotzdem.«
    »Und als Gegenleistung?«
    »Sie sagen mir, warum Sie sich für Nikolai Gorev interessieren.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Wir haben vor vielen Jahren zusammen bei den Fallschirmjägern gedient.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    Razan blies den Rauch in die Luft. »Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen. Nikolai Gorev gehört zu den wenigen Menschen, denen ich Respekt entgegenbringe. Er ist ein Held. Ich würde ihn niemals verraten und ihn schon gar nicht bei den Bullen denunzieren. Eher würde ich sterben.«
    Kursks Pulschlag beschleunigte sich. »Wissen Sie, wo er ist?«
    Razan blieb ihm die Antwort schuldig. »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Warum suchen Sie Gorev?«
    »Sie würden es mir nicht glauben.«
    »Das kommt auf einen Versuch an.«
    »Ich kenne Nikolai Gorev auch schon sehr lange.«
    Razan runzelte die Stirn. »Und was heißt das?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie Ihnen, wenn es Sie interessiert. Zuerst müssen Sie mir hoch und heilig versprechen, dass Sie alles, was ich Ihnen sage, für sich behalten…«
    Razan warf die Zigarreauf die Erde und trat sie aus. »Ich verliere langsam die Geduld, Major. Sie sind in einer denkbar schlechten Lage, um Bedingungen zu stellen.«
    »Ich brauche Ihr Wort, Razan.«
    Razan dachte kurz nach und nickte dann. »Gut, wenn es so wichtig ist… Sie haben mein Wort.«
    »Ihr Ehrenwort.«
    » Gott ist mein Zeuge. Nun reden Sie schon.«
    76
    In Harry Judds Büro im dritten Stock der Zentrale des Geheimdienstes zwischen der 10. und 11. Straße brannte Licht.
    Er legte den Hörer auf und erhob sich.
    Die Informationen, die er soeben erhalten hatte, erschütterten ihn. Er war so betäubt, als hätte ihn ein Baseballschläger getroffen. Die vier Verdächtigen, General Horton, Mitch Gains, Bob Rapp und Charles Rivermount, waren seit acht Stunden der strengsten Beschattung aller Zeiten ausgesetzt. Judd hatte einen einfachen Plan, um den Verräter im Weißen Haus zu entlarven.
    Es war der älteste Trick der Welt. Man bringt eine falsche Information in Umlauf und wartet, bis die Information benutzt wird. Wenn die Infoformation über eine andere Quelle zurückkommt, weiß man, wer die Quelle speist, und hat den Verräter.
    In diesem Fall gab es vier Verdächtige, was die Sache etwas komplizierter machte. Alle vier waren notwendigerweise mit der gleichen Fehlinformation gefüttert worden. Das Vorgehen war dasselbe. Derjenige, der die Fehlinformation in Umlauf brachte, war der Verräter. Judd hoffte, den Verräter auf frischer Tat zu ertappen. Das würde nicht einfach werden, aber er hatte alles getan, damit der Schuldige in die Falle ging.
    Abgesehen von den üblichen Leibwächtern, die eingeweiht worden waren, wurde jeder Verdächtige von weiteren acht Männe rn beschattet. Rivermount, Gains, Rapp und Horton wurden auf Schritt und Tritt verfolgt, und jede ihrer Äußerungen wurde unter die Lupe genommen. Jede E-Mail, die sie verschickten, jeder Anruf, den sie tätigten, jede Person, die sie trafen, und jede Geste, die sie in der Öffentlichkeit machten, erregte die

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