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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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eisiger Windstoß über den See pfiff.
    »Warum ist Massow Ihrer Meinung nach nicht getötet worden?«
    »Vielleicht fand Winter es ja taktvoller, Massow nicht umzubringen, nachdem er sich meiner Sicht der Lage angeschlossen hatte.« Er grinste. »Woher soll ich das wissen, Volkmann? Auf jeden Fall haben sich weder Kesser noch Winter wieder bei uns gemeldet. Außerdem hatten sie noch andere, die die Drecksarbeit für sie erledigt haben.«
    »Was meinen Sie damit? Welche anderen?«
    »Wir haben erfahren, daß Kesser und Winter andere Gruppen unterstützt haben, nicht nur unsere.«
    »Sie meinen terroristische Gruppen?«
    Lubsch lächelte mit zitternden Lippen. »Das ist wohl eine Frage der Perspektive, nicht wahr, Volkmann? Aber gut. Ihrer Terminologie nach Terroristengruppen.«
    »Welche?«
    »So ziemlich alle, die Sie aufzählen könnten, und die irgendwie von Bedeutung sind. Er hat mit allen denselben Handel geschlossen. Waffen gegen eine Erledigung der Ziele, von denen ich gesprochen habe.«
    Volkmann trat an den Rand des Steges. Der eiskalte Wind biß in seine Gesichtshaut.
    Er sah Lubsch wieder an. »Nichts von dem, was Sie mir da erzählen, ergibt Sinn, Lubsch. Was waren Winters Motive?
    Welchen Gewinn sahen er und seine Kumpane darin? Warum wollte er, daß Sie diese Leute töteten? Warum haben sie es nicht selbst gemacht? Sie hatten doch die Waffen.«
    Lubsch lächelte grimmig. »Ich weiß es nicht, Volkmann.
    Keiner unserer Leute hat das verstanden. Ich habe allerdings eine Theorie darüber. Einiges dabei ergibt Sinn, anderes nicht.«
    »Sprechen Sie.«
    »Vielleicht hatte er ja vor, Anarchie zu säen. Winter und seine Leute haben die Waffen geliefert, die dafür benutzt wurden, bestimmte Ziele auszuschalten. Geschäftsleute, staatliche und private Institutionen, Militärs. Aber die Leute geben den linken Gruppen die Schuld daran, so daß die Rechten mehr Zulauf bekommen.«
    Volkmann schwieg, und Lubsch sah ihn an. »Sie halten mich jetzt sicher für verrückt, Volkmann, nicht wahr?«
    »Sie haben gesagt, daß Ihre Theorie in einigen Teilen keinen Sinn ergeben würde. In welchen?«
    »Zum Beispiel, was die Leute angeht, die Kesser von uns umbringen lassen wollte, mal abgesehen von Massow. Und noch etwas: Wer auch immer hinter Winter gestanden hat, muß über viel Geld und eine gute Organisation verfügen, um Waffen und Munition in solchen Mengen kaufen und verschiffen zu können.
    Ich habe schon an rechte Strömungen innerhalb der Polizei oder der Bundeswehr gedacht. Eine Kamarilla wohlhabender Geschäftsleute könnte dasselbe erreichen. Leute, für die einiges auf dem Spiel steht.«
    »Woher sind die Waffen gekommen, mit denen Winter und Kesser Sie versorgt haben?«
    Lubsch zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht.«
    »Winter ist tot. Sind das Ihre Leute gewesen?«
    »Nein.«
    »Also, wer hat ihn dann umgebracht?«
    »Das weiß ich nicht, Volkmann. Winter hat immer gefährlich gelebt. Er hat mit Gruppen wie der meinen Geschäfte gemacht.
    Und er hatte eine große Klappe. Wenn er betrunken war, hat er gern und viel geredet.« Lubsch zuckte mit den Schultern. »Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich schnell die Finger.
    Vielleicht hat er sich ja verbrannt.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Vor sechs Monaten, als ich Kesser getroffen habe.«
    »Wie kann ich Kesser finden?«
    Der Terrorist sah hoch. Sein Gesicht war vor Kälte mittlerweile blau angelaufen. »Das weiß ich nicht, Volkmann.
    Aber ich gebe Ihnen einen Rat. Und zwar denselben, den ich Ihnen vorher schon gegeben habe. Sie wären klug beraten, wenn Sie sich von ihm und seinen Freunden fernhielten. Es sei denn, Sie und das Mädchen wollen unbedingt sterben.«
    »Sagen Ihnen die Namen Karl Schmeltz oder Nikolas Tscharkin etwas? Haben Winter oder Kesser diese Namen je erwähnt?«
    »Nein.«
    »Ganz sicher nicht?«
    »Kesser und Winter haben niemals Namen genannt. Nie.
    Abgesehen von den Namen auf der Liste, von der ich Ihnen erzählt habe.« Lubsch klapperten die Zähne. »Werden Sie mich jetzt losbinden, Volkmann? Oder soll ich die ganze verdammte Nacht hier sitzen und mir den Arsch abfrieren? Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß.«
    Volkmann richtete den Strahl der Lampe etwas nach rechts, damit der Schein den Terroristen nicht mehr länger blendete, Volkmann aber dennoch seine Reaktionen sehen konnte.
    »Noch eine Frage zu Erika Kranz.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Wie gut kannte sie Winter in Heidelberg?«
    »Was

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