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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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so schnell es ging, zum hinteren Ende des Wagens. Die Schmerzen in seiner Hüfte waren kaum zu ertragen.
    Bei Cavales gab es keinen Zweifel. Die Kugel war durch die Wange eingedrungen und hatte dem Mann die Schädeldecke weggerissen. Wo einst ein attraktives Gesicht gewesen war, sah man jetzt nur noch eine unförmige, blutige Masse, aus der das Blut strömte. Ein schrecklicher Anblick. Sanchez holte tief Luft und hätte sich am liebsten erbrochen. Aber er riß sich zusammen. Er bebte vor Wut und wäre fast von ihr übermannt worden, wäre beinahe ins Haus gestürzt und hätte versucht, Liebers Leute einen nach dem anderen umzulegen.
    Er hörte hinter sich ein Geräusch und fuhr herum. Gonzales war aufgestanden und stützte sich mit der gesunden Hand am Kotflügel des Wagens ab, während er ins Innere spähte.
    »Juales lebt noch«, sagte Sanchez. »Sieh zu, ob du ihm helfen kannst.«
    »Wohin willst du, Vellares?«
    Aber Sanchez hörte nicht mehr zu. Als er zum Haus ging, die Pumpgun fest mit beiden Händen gepackt, da hörte er das schwache Heulen von Sirenen, die näher kamen. Er wandte sich zu Gonzales um.
    »Ich gehe hinterher, Eduardo. Sag’s deinen Leuten.«
    Er hörte, wie Gonzales ihm hinterherrief: »Bist du verrückt geworden? Warte … Vellares … Meine Leute kommen doch.«
    Sanchez gab keine Antwort. Er hielt den Blick auf die Tür des Patios und den dunklen Raum dahinter gerichtet und eilte mit erhobenem Schrotgewehr zum Haus.
    18.08 Uhr.
    Krüger deckte ihren Rückzug, während sie durch die Zimmer hetzten.
    Er schwitzte am ganzen Körper, und der Ausweichplan stand ihm vor Augen: So schnell wie möglich zur Garage, aber zuerst über die offene Fläche des hinteren Rasens – was natürlich ein Risiko bedeutete – und dann über die enge Privatstraße zum Labyrinth, und dann zum sicheren Haus. Geschwindigkeit war lebenswichtig.
    Schneller, schneller!
    Sie mußten durch fünf Räume, bis sie an den Ausgang kamen, der zum Rasen und der Fluchtroute führte. Sie waren erst im dritten und brauchten noch zwei Minuten bis zur Garage. Und längst lief nichts mehr nach Plan. Krüger fluchte innerlich. Der alte Halder war das Problem. Der Mann bewegte sich zu langsam, mit seinen müden Knochen konnte er nicht schneller.
    Er befahl Lieber und Brand, den Alten in die Mitte zu nehmen, und jetzt bewegten sich die sechs schneller durch das Haus. Der kleine Halder hing zwischen den beiden Männern in der Luft, die ihn mitschleppten.
    Schmidt hatte die 357er Magnum in der Hand und sah sich aufmerksam um. Das Haus war viel zu hell erleuchtet, wie ein Christbaum. Krüger schaltete in jedem Raum, durch den sie kamen, das Licht aus. Das würde jeden aufhalten, der ihnen folgte.
    Plötzlich trat vor ihnen ein Butler aus einem Zimmer links von ihnen. Er war blaß und hatte die Augen weit aufgerissen. Alle schraken zusammen.
    Noch bevor der Mann reagieren konnte, zielte Schmidt mit der Magnum auf ihn und feuerte. Der Schuß dröhnte durch das ganze Haus, und die Wucht der Kugel fegte den Mann rücklings gegen eine Wand. Blut verschmierte sein weißes Jackett.
    Krüger fluchte. Der laute Schuß der Waffe mußte auf alle Verfolger wirken wie ein Fanal.
    Hastig schlugen sie einen Bogen um den zusammengesackten Leichnam.
    Vor ihnen öffnete Schmidt die nächste Tür und trat rasch mit erhobener Waffe in das Zimmer. Noch eine Tür, dann befanden sie sich in der verlassenen Küche. Überall blitzte rostfreier Stahl, Kupfer und poliertes dunkles Holz. Die Tür an der anderen Seite des Raums führte in den Garten. Dahinter war es dunkel, und Krüger sah durch das Fenster den Rasen, der im Mondlicht silbern glänzte.
    Sie waren verletzlich. Die offene Fläche war viel zu ungeschützt. Er brauchte sechzig Sekunden, um ihn im Trab zu überqueren. Mehr wegen der anderen. Also neunzig Sekunden.
    Er hörte, wie der alte Halder stöhnte, und ignorierte ihn. Sie waren fast da. Sie konnten es schaffen.
    » Weiter, weiter. «
    Schmidt trat an die Küchentür und öffnete sie langsam. Er sah sich um, erst nach rechts, dann nach links. Dann warf er einen Blick über den silbrig schimmernden Rasen, drehte sich zu den anderen um und nickte.
    Schmidt trat hinaus, und die anderen folgten ihm. Halder keuchte und schnaufte, und Krüger fluchte. Er sollte dem alten Mistkerl eine Kugel durch den Kopf jagen, weil er sie aufhielt, während sie geduckt über den Rasen liefen.
    Krüger war der letzte, der hinausging, und als er den Lichtschalter neben der

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