Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
Vom Netzwerk:
Tür sah, zögerte er.
    Er hörte das Geräusch hinter sich, schwach, aber deutlich. Es kam aus dem Inneren des Hauses. Eine Tür, die geöffnet wurde?
    Diesmal ließ er das Licht brennen und folgte den anderen nach draußen.
    Zehn Sekunden später bewegte er sich rückwärts über den Rasen, die Walther schußbereit, um den Rückzug zu decken.
    Ganz langsam öffnete sich die Küchentür, kaum merklich, aber doch sichtbar. Krüger war schweißgebadet. Er verschmälerte die Augen zu Schlitzen und starrte wie gebannt die Tür an.
    Sie hatten sich vielleicht zwanzig Meter über die freie Grasfläche bewegt, so schnell es ging, das heißt, so schnell der greise Halder konnte. Lieber und Brandt ächzten unter dem Gewicht des alten Mannes. Noch vierzig Meter lagen vor ihnen.
    Sie keuchten vor Anstrengung, und ihre Herzen schlugen wie rasend.
    Krüger hatte das Licht in der Küche absichtlich angelassen, weil er wußte, daß jeder, der durch den Raum ins Freie trat, augenblicklich im Nachteil war. Er mußte aus einem erleuchteten Raum in die Dunkelheit blicken.
    Krüger dagegen konnte besser sehen. Und schneller reagieren.
    Und da war sie, die erwartete Bewegung. Sekunden später flog die Tür auf, und eine Gestalt sprang heraus. Im nächsten Augenblick war sie auch schon wieder verschwunden.
    Krüger fluchte und wollte schon feuern, aber ihm war klar, daß der Schuß verschwendet wäre. Er stieß noch eine Verwünschung aus und hörte das Keuchen und Stöhnen der anderen hinter sich.
    »Beeilt euch!«
    Er kniete sich hin, hob die Walther in den Anschlag und zielte auf die erleuchtete Küche. Er wartete darauf, daß die Gestalt sich wieder bewegte und schätzte die Entfernung ab. Es war ein schwieriger Schuß … Er zählte die Sekunden, während er die Umgebung musterte … zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben …
    Dann dröhnte der Schuß einer Pumpgun, und die Küchenlichter erloschen.
    Scheiße.
    Der Mistkerl war clever. Anscheinend hatte er die Strategie durchschaut und deshalb das Licht ausgeschossen. Ihm war klar, daß man leichter vom Dunkeln ins Helle als umgekehrt sehen konnte, und hatte nun die Chancen ausgeglichen.
    Krüger wartete mit zusammengekniffenen Augen und bemühte sich krampfhaft, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Dabei zählte er weiter: … acht … neun … zehn … elf …
    War da links nicht eine schwache Bewegung?
    Krüger feuerte dreimal kurz hintereinander und hörte den dumpfen Aufprall der Bleikugeln im Gips, dann das Zerbersten des Küchenfensters.
    Nichts.
    Hinter ihm schrie jemand. »Krüger!« Das war Liebers Stimme.
    »Es ist was mit Halder! Irgendwas stimmt nicht!«
    »Lauft weiter!« brüllte Krüger, ohne sich umzudrehen. Scheiß auf Halder! dachte er.
    Krüger vernahm Halders pfeifenden Atem und drehte sich kurz um. Die anderen liefen weiter, hatten die Garage fast erreicht. Aber Lieber und Brandt wurden langsamer und hielten den zusammengesackten, alten Halder zwischen sich fest. Der Alte hatte etwas. Vermutlich verkraftete sein Herz die Aufregung nicht mehr. Krüger wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen, während er weiterhin die Küchentür beobachtete.
    Da, rechts bewegte sich etwas!
    Krüger schoß viermal und bestrich dabei einen kleinen Bogen.
    Die Kugeln schlugen in Glas, Beton, Holz und wieder Beton ein.
    Plötzlich sah er den Mann.
    Er tauchte aus den Schatten auf und kam näher. Ein kleiner, fetter Kerl in einem hellen Anzug, der sich wie ein Gespenst über den hellen Rasen bewegte. Die langläufige Waffe in Hüfthöhe glänzte auf.
    » Alto! «
    Krüger hörte den Ruf. Er zielte und feuerte dreimal kurz hintereinander auf die geisterhafte Gestalt, sah, wie der Mann sich zusammenkrümmte und um die Achse drehte.
    Krüger wollte noch einmal feuern, aber es klickte nur, als der Hammer aufschlug. Die Waffe war leer. Er riß das leere Magazin heraus, zog hastig ein frisches Reservemagazin aus der Tasche und schlug es mit der Handfläche in den Griff der Waffe.
    Dabei konzentrierte er sich auf den Mann. Der Mistkerl kam immer noch auf sie zu, obwohl er hinkte.
    » Alto! «
    Die Stimme klang lauter und fester.
    Krüger lud durch, hob die Walther, zielte in die Mitte des Mannes, feuerte eine Kugel ab und wollte gerade eine zweite losschicken, da sah er, wie der Mann die Pumpgun herumschwang. Ein ohrenbetäubender Klang ertönte, und ein heißer Windstoß fegte an Krügers linker Seite vorbei, wie ein Hurrikan. Dann noch

Weitere Kostenlose Bücher