Meade Glenn
Gesichter. »Das Problem ist nicht unlösbar. Krüger kann mit Meyer alles Nötige arrangieren. Wir haben noch vier Tage. Und wir wissen, was geschehen wird.«
Der alte Mann sah zuerst Ernesto Brandt und dann den silberhaarigen Mann an. Halder wollte gerade weitersprechen, als sie alle den Schuß hörten, dann fiel noch einer.
Krüger sprang kerzengerade auf, und blickte an Halder vorbei.
Der drehte sich um und sah einen der Wächter über den Rasen laufen. Der Mann hielt die Maschinenpistole schußbereit und trampelte rücksichtslos über die Blumen.
Krüger lief ihm entgegen und fing ihn zehn Meter vor dem Pool ab. Der Mann sprach hastig, und Krüger drehte sich um. Im gleichen Moment hörten sie alle, wie in der Ferne Motoren aufheulten.
Krüger kam zum Tisch zurück. Sein Gesicht war kreidebleich.
»Wir bekommen Gesellschaft«, meldete er hastig. »Es sind gerade zwei Wagen durch das Tor gefahren.« Er drehte sich zu den Wachen um. »Rotmann und Werner, gebt uns Deckung!«
Als Krüger seine Walther aus dem Schulterhalfter riß, heulten plötzlich Sirenen auf, und geisterhaftes Blaulicht zuckte zwischen den Büschen und Bäumen hindurch. Dann röhrte ein Wagen auf dem Kiesweg und schoß über den Rasen. Er war noch etwa sechzig Meter entfernt und raste nun mit blinkenden Blaulichtern direkt auf den Pool zu.
»Alle ins Haus!« rief Krüger, so laut er konnte. Während sie sich auf den Patio zubewegten, drehte er sich um und sah die beiden Wagen, die aus der Dunkelheit auf sie zuschossen.
Die Wachtposten reagierten. Werner hob die Maschinenpistole und gab einen Feuerstoß auf den ersten Wagen ab.
Krüger sah die Windschutzscheibe zersplittern und hörte das dumpfe Knallen, mit dem die Geschosse die Karosserie durchschlugen. Der Wagen schlitterte über den Rasen und prallte gegen einen Baum. Das Blaulicht erstarb, und mit einem letzten Heulen verstummte die Sirene.
Waffenläufe schoben sich aus den Fenstern des zweiten Wagens, und wie unvermittelt knatterte ein wahres Feuerwerk aus Pistolen und Pumpgunschüssen. Werner wurde in die Brust getroffen und wie von einem Faustschlag zurückgeworfen.
Krüger fluchte und erreichte die Tür des Patios, als unmittelbar neben ihm Kugeln in die Wand einschlugen. Er sah die erschrockenen Mienen der anderen, die durch die Schiebetüren in die Villa liefen. Der Silberhaarige war leichenblaß geworden.
»Zum Hinterausgang, Hans, schnell!«
Schmidt hatte bereits seine Magnum aus dem Halfter gerissen und zielte auf den heranschießenden Wagen. Dann drückte er zweimal auf den Abzug.
Die Schüsse peitschten über den Rasen und hallten auf der Veranda wider.
»Rein!« brüllte Krüger.
Er schob die anderen durch die Türen und sah noch, wie Rotmann einen langen Feuerstoß auf den zweiten Wagen abgab.
Die Geschosse durchlöcherten das Auto, und die Insassen schrien gellend auf. Die Windschutzscheibe zersplitterte. Die Gestalten in dem Fahrzeug versuchten, ihre Gesichter zu schützen, als der Fahrer von den Kugeln in die Brust getroffen wurde und der Wagen führerlos über den Rasen preschte. Er glitt halb über den Rand des Pools, und der Bug tauchte ins Wasser.
Als der Wächter nach einem neuen Magazin griff, rief Krüger ihm zu: »Halt die Stellung, Rotmann.«
Der Mann sah sich nicht mal um, sondern rammte nur ein neues Magazin in die Heckler & Koch und ging in Deckung.
Plötzlich bemerkte Krüger eine Bewegung an der linken Seite des ersten Wagens: Eine Gestalt kroch aus dem Wrack.
Er hob die Walther, zielte und schoß dreimal rasch hintereinander. Dann verschwand er in die Villa.
35. KAPITEL
18.07 Uhr.
Sanchez lag auf dem Gras und schwitzte aus allen Poren, während er zusah, wie der Mann im Haus verschwand.
Der Wagen war vor einem Busch zum Stehen gekommen, und ein Eukalyptusbaum hatte die linke Seite eingedrückt. Als Sanchez sich bewegen wollte, spürte er einen scharfen Schmerz in seinem rechten Bein.
Er hatte sich im letzten Moment aus dem Wagen geworfen und war unsanft auf dem harten Boden gelandet. Jetzt tat ihm die Hüfte bei jeder Bewegung höllisch weh. Der Wagen war fünf Meter entfernt, aber er konnte nicht hineinsehen, weil die Scheiben durch die Einschläge der Kugeln in einem feinen Netz zersprungen waren.
Sanchez hielt mit beiden Händen die Pumpgun umklammert, ignorierte die Schmerzen in seiner Hüfte und verzog das Gesicht, als er laut rief: »Gonzales! Cavales!«
Ein paar Sekunden herrschte Schweigen, dann hörte er ein Stöhnen und
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