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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Meyer sich näherte.
    Der blonde Fahrer verstaute Meyers Koffer im Heck des Wagens, und Schmidt stieg aus, um ihm die Hintertür zu öffnen.
    Als Meyer auf den Rücksitz glitt, schüttelten ihm die beiden anderen Mitfahrer nacheinander die Hand.
    »Hattest du einen guten Flug, Johannes?« fragte der silberhaarige Mann.
    »Ja, danke«, erwiderte Meyer auf deutsch.
    Er zog ein Taschenbuch aus der Brusttasche und tupfte sich die Stirn ab. Trotz der Klimaanlage war die Hitze in dem Mercedes beinahe unerträglich. Meyer fühlte sich nach dem langen Flug erschöpft und ausgelaugt und hoffte, daß die Konferenz nicht lange dauerte. Nein, sie kann nicht lange gehen, dachte er. Alles ist in bester Ordnung, da bin ich mir ganz sicher.
    Dann wandte er sich an den jungen, dunkelhaarigen Mann.
    »Irgendwelche Probleme?«
    Krüger sah ihn kühl an und schüttelte den Kopf. »Nein, aber es gibt schlechte Nachrichten.«
    »Aha?« fragte Meyer unbehaglich. Hatte es mit dem Projekt zu tun? Das kann nicht sein, sagte er sich. Damit war bestimmt alles in Ordnung.
    »Wir reden unterwegs darüber, Johannes«, erklärte Krüger und klopfte dem Fahrer auf die Schulter.
    »Zum Hotel, Karl.«
    Als der Wagen anfuhr, ließ Meyer sich zurücksinken, tupfte sich weiter die Stirn ab und versuchte sich auszumalen, was das wohl für schlechte Nachrichten sein mochten.
    Rudi Hernandez war müde. Er hatte bis morgens um drei wachgelegen, immer wieder seinen Plan durchdacht und die Ausrüstung überprüft, die Ricardo Torres ihm am Abend zuvor geliehen hatte.
    »Sorg dafür, daß die Sachen heil zurückkommen«, hatte Torres ihn ermahnt. »Sonst tritt mir mein Boß in den Arsch, und ich kann vor dem Zoo Nüsse verkaufen gehen, comprende? «
    Na klar. Hernandez hatte ihn verstanden.
    Die Ausrüstung war teuer. Torres hatte ihm die einzelnen Gegenstände erklärt und ihn dann ein zweites Mal gefragt, was Hernandez damit vorhatte. Vorher hatte er die Frage gestellt, als Rudi ihn anrief, um ihn um die Ausrüstung zu bitten.
    Hernandez hatte nur geheimnisvoll gelächelt. »Undercover-Arbeit.«
    Torres hatte ihn skeptisch angesehen. »Na gut, aber wenn was kaputtgeht, bezahlst du, si? Vergiß das nicht, Rudi.«
    Hernandez hatte es ihm hoch und heilig versprochen. Aber was sollte schon schiefgehen? Er brauchte das Zeug nur einen Abend und würde es natürlich heil zurückgeben.
    Am nächsten Morgen war er sehr früh zur La Tarda gefahren, hatte um fünfzehn Uhr Feierabend gemacht und war direkt in seine Wohnung zurückgefahren. Vorbereitet hatte er zwar schon alles, aber er überprüfte es trotzdem noch einmal. Nur kein Risiko eingehen, nur keine Pannen riskieren.
    Anschließend spielte er kurz mit dem Gedanken, sich einen Drink zu genehmigen, entschied sich jedoch dagegen. Er mußte einen klaren Kopf behalten und nüchtern bleiben. Es wäre dumm, seinen Plan unnötig zu gefährden. Dafür stand zuviel auf dem Spiel. Er überlegte, ob er Erika anrufen sollte. Einfach nur, um Hallo zu sagen, um ihre Stimme zu hören, weil er jetzt so aufgedreht war, nervös und beunruhigt. Er konnte nur hoffen, daß alles klarging. Wenn alles wie geplant funktionierte, kam er vielleicht mit heiler Haut davon.
    Falls der Plan funktionierte.
    Wenn nicht, dann saß Rudi ziemlich tief in der Patsche, es sei denn, er könnte schnellstens aus dem Hotel fliehen. Er rief sich die Lage des Notausgangs auf dem ersten Stock ins Gedächtnis, der zur Rückseite des Hotels führte. Das war sein Schlupfloch.
    Vielleicht würde er es benötigen.
    Er stand da und ging in die Küche, schenkte sich eine lauwarme Cola ein, fügte ein paar Eiswürfel dazu und setzte sich wieder ins Wohnzimmer. Er nippte an seinem Glas, zündete sich eine Zigarette an, dachte an seinen Plan, versuchte die Haken zu finden. Es gab keine, befand er schließlich. Nur Risiken.
    Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf.
    Seine rastlose Unruhe ging ihm auf die Nerven. Er holte den Koffer aus dem Schlafzimmer, der bereits mit allem gepackt war, was er sonst noch brauchte, und schlurfte zurück ins Wohnzimmer.
    Er legte den Koffer auf die Couch, öffnete die Schlösser und vergewisserte sich, daß er nichts vergessen hatte. Erneut überprüfte er die Ausrüstung auf dem Couchtisch, die Torres ihm geliehen hatte.
    Er nahm sich jedes Stück einzeln vor und verstaute es sorgfältig zwischen den Kleidungsstücken im Koffer. Er sorgte dafür, daß nichts klapperte, und rief sich Torres’ Warnung ins

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