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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Tasche gehabt hatte. Er konnte nur einen Schuß abgeben, bevor die Waffe eine Ladehemmung hatte.
    Die Kugel traf Grinzinger mitten ins Gesicht, bohrte ein sauberes Loch oberhalb der Nasenwurzel des Mannes und trat aus dem Hinterkopf aus. Dicke, rote Fontänen spritzten in beide Richtungen. Ein Blutstrahl traf Molke im Gesicht, als er von dem Stuhl rutschte und auf dem Boden zusammensackte.
    Als sein Kopf auf den Teppich aufschlug, hörte er Schreie und laute Schritte von draußen. Dann wurde die schwere Tür aufgerissen, und die aufgeregten Stimmen erfüllten den Raum.
    Hände packten Molke, schüttelten ihn und zogen die Hand aus seiner Tasche.
    Während er allmählich in die Bewußtlosigkeit sank, hörte er Fluchen und sah, wie Grinzinger von Händen abgetastet wurde.
    Er war gegen die Wand geschleudert worden und daran langsam herabgesunken, nach rechts weggekippt und auf dem Boden hinter dem Schreibtisch zusammengebrochen. Sein zerschmettertes Gesicht lag direkt gegenüber von Molkes.
    Sie starrten sich im Tod gegenseitig an.
    Das letzte, was Molke wahrnahm, bevor er für immer die Augen schloß und sich dem Tod ergab, war der Ausdruck fassungsloser Überraschung auf Grinzingers Gesicht.
    55. KAPITEL
    Als der Wagen mit einem Ruck anhielt, kam Volkmann wieder zu sich.
    Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet, die Türen geöffnet. Er sah das abgelegene Haus direkt vor der Auffahrt. Links davon befand sich eine Garage, und die Haustür stand offen.
    Eine Kiefernreihe säumte die gewundene Auffahrt. Volkmann sah die Lichter der Stadt zwischen den Bäumen hindurchschimmern. Es schneite noch. Undeutlich glaubte er zwischen den Bäumen die erleuchteten Fenster von anderen Häusern zu erkennen und vermutete, daß er irgendwo in den Bergen in der Nähe von München war. Als er wieder zum Haus sah, bemerkte er Wolfgang Lubsch, der aus der erleuchteten Haustür in den Schnee trat. Er trug einen dicken Parka, und seine Brille glänzte.
    Irgendwo mußte eine Bogenlampe sein. Der Terrorist beobachtete ausdruckslos, wie Volkmann aus dem Wagen gezerrt wurde. Kurz darauf standen sie in einem wohlig warmen Wohnzimmer. Ein Balkon war durch eine Glastür erreichbar, und überall brannten Lampen. Auf einem Tisch stand eine halbe Flasche Obstler und ein paar Gläser.
    Lubsch stieß einen Stuhl mit dem Fuß vor. »Setzen Sie sich, Volkmann!«
    Volkmann ignorierte den Befehl.
    »Unter normalen Umständen würde ich nicht zögern, Ihnen eine Kugel in den Schädel zu jagen. Sie sind kein Journalist, Volkmann, oder?«
    Volkmann starrte Lubsch nur an. Die eisige Luft von draußen hatte ihn ein wenig aus der Benommenheit gerissen, aber er rang noch immer um einen klaren Kopf.
    Lubsch zündete sich eine Zigarette an und musterte den Engländer. »Es war nicht schwer rauszufinden, wer Sie wirklich sind. Volkmann. Leute wie Sie und ich erkennen uns zehn Meilen gegen den Wind am Geruch. Nach unserem Gespräch am See habe ich mir über Sie den Kopf zerbrochen. Wer waren Sie? Warum haben Sie sich so sehr für Winters Tod interessiert?
    So sehr, daß Sie sich nicht einmal von meiner Warnung aufhalten ließen?«
    Volkmann redete langsam und sah dabei dem jungen Mann aufmerksam ins Gesicht. »Waren das Ihre Leute am Flughafen in Zürich?«
    Lubsch blies den Rauch in die Luft. »Seit dem Gespräch am See haben wir Sie beobachtet. Sie und das Mädchen. Sie ahnen gar nicht, wie knapp Sie im Kloster mit dem Leben davongekommen sind, Volkmann.«
    »Wie?«
    Lubsch setzte sich. »Wie wir Ihnen gefolgt sind? Das Mädchen war kein Problem, aber Sie …« Lubsch griff in die Tasche und nahm ein kleines elektronisches Gerät mit einer winzigen Stabantenne heraus. »Ein einfacher Sender, den wir an Ihrem Wagen befestigt haben. So konnten wir Sie nicht aus den Augen verlieren. Dasselbe haben wir bei Ihrem Kumpel Molke und seinen Leuten gemacht. Sie müssen wissen, Volkmann, daß Sie uns Rätsel aufgegeben haben. Alles an diesem Unternehmen hat uns Rätsel aufgegeben. Bis jetzt.«
    »Sie gehören nicht zu Kesser und seinen Leuten?«
    »Ein bißchen mehr Respekt, Volkmann. Wir haben zwar seine Hilfe angenommen, aber nur aus bloßer Notwendigkeit.«
    »Wo sind wir?«
    »An einem ruhigen Plätzchen, wo man uns nicht stören wird.«
    Volkmann sah sich um. Zwei von Lubschs Leuten standen an der Haustür. Einer hielt eine Walther in der Hand. Volkmann erkannte beide. Der eine war Hartig, dem er in Rüdesheim schöne Weihnachten gewünscht hatte, der andere der

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