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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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uns, wer war gegen uns. Und zum Putsch wird es kommen, Molke, er ist bereits in vollem Gang. Und mit denen, die gegen uns waren, werden wir hart umspringen, das versichere ich dir.«
    »Zweifellos seid ihr schon dabei, Blaupausen für eure ersten Konzentrationslager zu zeichnen, Grinzinger.«
    Der Politiker lächelte. »Das steht sicher auf der Liste, wenn diese ganzen Ausländer unser Land nicht verlassen wollen. Ich fürchte, es ist ein notwendiges Übel, damit wir uns von schädlichen Elementen befreien können.« Grinzinger musterte Molke. »Du bist doch ein vernünftiger Mann, Molke. Jedenfalls habe ich dich immer dafür gehalten. Du hast noch eine Möglichkeit. Rechts hinter mir ist eine Tür. Durch sie kommt man in die Garage. Ich rufe die Wache an und sage ihnen, daß wir fahren. Du kommst ruhig und vernünftig mit. Wenn du keinen Ärger machst, verspreche ich dir, daß diejenigen, die ab morgen an der Macht sind, dein … sagen wir, dein stillschweigendes Einverständnis honorieren. Du wirst ein freier Mann sein.«
    Molke sah kurz zur Tür. »Ich bin auch jetzt ein freier Mann.«
    Grinzinger grinste. »Selbstverständlich. Allerdings habe ich eine Waffe auf deine Brust gerichtet und werde nicht zögern, sie zu benutzen, wenn du die Wachen rufst oder versuchst zu fliehen.«
    Molke überlegte, während er ausdruckslos an die Wand starrte.
    Dann blickte er Grinzinger an.
    »Ich möchte dir etwas sagen, Grinzinger. Und ich möchte dich auch um deinen Rat fragen. Aber darf ich zuerst eine Zigarette haben?«
    Grinzinger zögerte und nahm dann eine Zigarette aus dem Päckchen auf dem Tisch, zündete sie an und reichte sie vorsichtig Molke. Die Walther blieb dabei unablässig auf Molkes Brust gerichtet.
    »Sag mir, was du mir zu sagen hast.« Grinzinger sah nervös auf die Uhr.
    Molke zog an der Zigarette und musterte feindselig den Mann, der ihm gegenübersaß. »Es geht um meinen Vater.«
    Molke sah, daß Grinzinger die Stirn runzelte, und sprach rasch weiter. »Ich bin sicher, daß du viel von Vater-Sohn-Beziehungen verstehst, stimmt’s? Das Porträt da draußen an der Wand ist doch dein Vater?«
    »Ja.«
    Molke nickte. »Dachte ich mir. Also standest du ihm nahe. Er hat dich geprägt.«
    »Komm zum Punkt, Molke. Ich verliere allmählich die Geduld.«
    »Es würde mich nicht wundern, wenn du mir sagst, daß er ein Nazi gewesen ist.«
    »Er war Nationalsozialist und SS-Offizier. In der Leibstandarte ›Adolf Hitler‹.«
    Molke sah den Stolz in Grinzingers Miene.
    »Weißt du etwas über diese Organisation, Molke?«
    »Es waren Mörder.«
    »Im Gegenteil. Es waren die besten, loyalsten Soldaten, die dieses Land jemals hatte. Deutschlands Elite – die Auserwählten. Und ihre Offiziere waren die Besten der SS. Die fanatischsten, unbeirrbarsten Männer, über die das Reich verfügte. Ich will dir was sagen, Molke. Mein Vater und viele andere wie er haben einen Schwur auf Adolf Hitler und das Großdeutsche Reich abgelegt. Um die Ideale weiterleben zu lassen, für die sie gekämpft und für die sie so viele Opfer gebracht hatten. Sie wollten für ihr Vaterland noch das Letzte geben. Und die einzigen Menschen, die das angeborene Recht haben, dieses Land wieder zur Größe zurückzuführen, sind ihre Kinder und Kindeskinder. Ich bin einer davon. Wir haben lange auf den richtigen Moment gewartet, und jetzt ist er gekommen.
    Sieh doch selbst, was in diesem Land passiert, Molke. Nicht nur auf den Straßen. Selbst gewöhnliche Deutsche räumen mittlerweile ein, daß das Reich auch seine positiven Seiten gehabt hat. Warum? Weil sie wissen, daß es Zeit wird, in diesem Land aufzuräumen, Molke. Es wird Zeit, aufzuwachen und sich wieder seines Deutschtums zu besinnen. Zeit, mit dieser albernen Reue wegen der Vergangenheit aufzuhören. Wir wollen dieses Land reinigen und den Schweinestall ausmisten.
    Und du hast recht, es gibt viele Menschen, einflußreiche Menschen, Menschen wie ich, Frauen und Männer, die lange auf diesen Augenblick gewartet haben. Ihnen ist durch Blutsbande bestimmt, die Schwüre ihrer Väter zu erfüllen. Glaub mir, Molke, wenn die Zeit gekommen ist, und sie kommt in den nächsten paar Stunden, werden sie ihre Pflicht erfüllen.«
    Molke sah Grinzinger an. Er war blaß. »Ich kann nicht verstehen, daß du tatsächlich glaubst, daß jeder Deutsche denkt wie du. Wenn du das wirklich tust, solltest du entmündigt werden. Es ist genauso absurd anzunehmen, daß jeder Sohn oder jede Tochter eines SS-Offiziers

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