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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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sicher.«
    »Etwas im Hintergrund?«
    Erika schüttelte den Kopf. »Nicht, daß ich wüßte. Vielleicht –
    Bäume und eine freie Fläche. Aber auch da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher.«
    Sanchez nickte, warf einen kurzen Blick auf seine Uhr und drückte seine Zigarette aus. Sie schwiegen lange. Alle Fragen waren gestellt worden, und es gab nichts mehr zu sagen. Bis seine Männer etwas ausgruben. Aber dazu brauchten sie Glück.
    Die Hitze in dem kleinen, tristen Raum wurde beinahe unerträglich. Sanchez schloß die Akte, als Zeichen, daß ihr Gespräch beendet war. Doch dann zögerte er und sah noch einmal die junge Frau an.
    »Rudis Eltern sind tot, stimmt’s?«
    Erika Kranz nickte.
    »Seine Habseligkeiten …« Sanchez’ Stimme klang ernst.
    »Rudis Sachen …«
    Er brach ab, und die junge Frau nickte noch einmal. Sie verstand. Der Polizist zog einen Schlüsselring aus einem Umschlag in dem Ordner und reichte ihn ihr.
    »Das sind die Schlüssel zu Rudis Wohnung«, erklärte er.
    »Falls dort etwas ist, was Sie möchten. Etwas Persönliches, vielleicht Fotografien. Ich habe Nachschlüssel für mich anfertigen lassen.«
    Erika Kranz nahm den Schlüsselbund an sich. »Danke.«
    Sanchez stemmte sich vom Stuhl hoch und hob sein Jackett von der Rückenlehne des Stuhls.
    »Und jetzt werde ich Sie beide zu Ihrem Hotel fahren.«
    Bittend sah er Erika Kranz an. »Vielleicht darf ich zuerst noch mit Señor Volkmann unter vier Augen sprechen?« fragte er freundlich. »Wir haben noch einige polizeiliche Angelegenheiten zu klären.«
    Erika Kranz nickte und ging in den Flur. Sanchez sah ihr nach und wandte sich dann an Volkmann.
    »Die Sicherheitspolizei meines Landes, die Seguridad, unterhält Dossiers über bestimmte Bürger. Rudi Hernandez war Journalist, und Journalisten sind, sagen wir einmal, ein besonderer Fall. Wegen ihres Berufes, Sie verstehen.«
    Volkmann nickte, und Sanchez ging hinter seinen Schreibtisch, zog eine Akte aus einer Schublade und kam damit zu Volkmann zurück.
    »Das ist eine Kopie seiner Akte. Viel steht nicht drin.
    Hernandez war kein Unruhestifter. Aber vielleicht verstehen Sie den Mann besser, wenn Sie alles gelesen haben.«
    Volkmann nahm die Akte entgegen.
    »Sie baten uns, Nachforschungen über einen Mann namens Winter anzustellen. Meine Leute ermitteln noch bei der Einwanderungsbehörde. Ich informiere Sie, sobald ich Näheres weiß.« Sanchez zog sich die Jacke über. »Haben Sie dem Bericht, den Ihre Leute mir geschickt haben, noch etwas hinzuzufügen?«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »Sie haben das Bild von Winter bekommen?«
    » Sí, ich habe es hier.«
    Er nahm ein telegrafiertes Foto aus seinem Schreibtisch. Es war eine Vergrößerung, die Kopf und Schultern des Mannes zeigte. Der junge Mann war blond und hatte klare Gesichtszüge und schmale Lippen. Sanchez betrachtete das Foto eingehend, dann blickte er auf.
    »Ich glaube, das hier ist ein schwieriger Fall, Señor Volkmann.
    Sehr merkwürdig. Und Rudi war ein guter Mensch. Ich möchte Ihnen versichern, daß ich alles unternehmen werden, was in meiner Macht steht, damit dieser Mord aufgeklärt wird.«
    »Waren Sie miteinander befreundet?«
    » Sí. Seit vielen Jahren.«
    »Liegen die Toten noch immer im Leichenschauhaus?«
    »Nein. Vor drei Tagen war die Beerdigung. Hätte ich gewußt, daß Señorita Kranz kommt, hätte ich die Beisetzung noch etwas hinausgezögert. Aber die Gerichtsmediziner waren mit der Arbeit fertig, und das Leichenschauhaus der Polizei ist überfüllt.
    Morgen gehe ich mit dem Mädchen auf den Friedhof. Vielleicht möchte sie ja noch ein Gebet sprechen. Ich habe auch veranlaßt, daß sie sich mit einem Polizeizeichner zusammensetzt.
    Gemeinsam können die beiden vielleicht das Bild des alten Mannes erstellen, von dem Rudi ihr erzählt hat.«
    »Das werde ich ihr sagen. Vielen Dank.«
    »Ich bringe Sie auch gern zu dem Tatort, der Fundstelle der Leichen. Außerdem können wir mit Mendoza sprechen, das war Rudis Chefredakteur, und mit Torres, der Rudi die Ausrüstung geliehen hat.«
    Der Kriminalbeamte knöpfte sein Jackett zu. »Jetzt bringe ich Sie in Ihr Hotel. Sie haben doch Zimmer reserviert?«
    »Ja, im Excelsior«, erwiderte Volkmann.
    »Ein schönes Hotel«, meinte Sanchez.
    13. KAPITEL
    Asunción.
    Volkmann und das Mädchen meldeten sich im Excelsior an, und nach dem Essen fuhren sie mit einem Taxi zu Rudi Hernandez’
    Wohnung.
    Um sieben Uhr kamen sie dort an, und Volkmann schaltete das Licht

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