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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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auf das Geräusch von Rotorblättern.
    Nichts.
    Franz Lieber war schon vor einer Stunde mit seinen Leuten verschwunden. Er fuhr seinen eigenen Mercedes, während jeder der Männer, die er mitgebracht hatte, eines der Fahrzeuge steuerte, die nach Asunción zurückgeschafft werden sollten.
    Es war schon warm, schwül und dunstig, und Wolken verdeckten die Sonne. Als er sich wieder dem Haus zuwandte, sah er etwa fünfzig Meter weiter den Mann aus dem Dschungel treten. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen stakste er durch das dünne Unterholz an dem schmalen Pfad, der sich bis zum Fluß erstreckte.
    Krüger schlenderte zum Ende der Veranda und sah auf die Seite des Hauses, wo die Asche von Schmidts Feuer immer noch schwach rauchte. Alles war verbrannt worden. Schmidt hatte seine Sache gut gemacht. Krüger hatte das Haus und die Nebengebäude selbst überprüft. Nichts war zurückgeblieben.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wollte schon wieder zum Himmel hochblicken, als er ein Geräusch hörte und sich umdrehte. Der Silberhaarige war auf die Veranda getreten und betrachtete jetzt das üppige Grün des Grundstücks.
    Als er sich neben Krüger stellte, flog ein Schwarm winziger gelber Vögel an ihnen vorbei.
    »Franz war da«, sagte Krüger und sah den Vögeln nach, die im Dschungel verschwanden. »Er hat Grüße ausrichten lassen und freut sich darauf, später zu uns zu stoßen.«
    Der silberhaarige Mann nickte schweigend und starrte weiter hinaus auf einen Punkt in der Ferne, als wäre er tief in Gedanken versunken. Einige Augenblicke später hörten die beiden Männer ein leises Geräusch. Sie blickten unwillkürlich auf, sahen aber nichts. Einer der Männer im Haus mußte es auch gehört haben, denn er trat mit einem starken Zeiss-Fernglas vor die Tür, suchte den Himmel von rechts nach links ab und schwenkte den Feldstecher dann wieder zurück.
    Krüger sah das schwache Lächeln des Mannes, als das Geräusch lauter wurde. Jetzt klang es wie ein entferntes Pochen, das mit jeder Sekunde lauter wurde. Krüger suchte den dunstigen Himmel ab, konnte aber nichts entdecken.
    Dann glänzte rechts etwas hell aus der Richtung, in die der Mann sein Fernglas hielt. Sekunden später blitzte es wieder auf, und gleichzeitig wurde das Geräusch lauter, vibrierender; nun erfüllte das unverwechselbare Knattern die Luft.
    Krüger sah auf die Uhr. Es war zwanzig Minuten vor neun.
    »Der Hubschrauber«, sagte er ruhig, »ist früh dran.«
    Der Mann nickte und trat an den Rand der Veranda, während Schmidt und die beiden anderen Männer aus dem Haus traten und ebenfalls in den Himmel blickten. Er warf noch einmal einen kurzen Blick auf den kleinen Schuppen, dann auf die Stelle, wo Schmidt alles verbrannt hatte, was zurückbleiben mußte, sogar zahlreiche Erinnerungsstücke aus seiner Kindheit.
    Jetzt war alles zu schwarzer Asche verbrannt, die noch schwach glühte. Der Silberhaarige warf einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf den Dschungel, bevor er sich endgültig zu Krüger umdrehte. Das Motorengeräusch des Hubschraubers war noch lauter geworden.
    »Sagen Sie Schmidt, daß er das Feuer noch mal kontrollieren und dann löschen soll. Vergewissern Sie sich, daß alles gründlich verbrannt ist. Und dann sollen die Männer ihre Koffer holen und sich fertig machen.«
    Volkmann sah den Wagen zuerst und rieb sich die Augen, um wirklich sicherzugehen. Das blau-weiße Polizeifahrzeug wartete als kaum sichtbarer, winziger Fleck auf dem einsamen Band der Straße. ›Straße‹ war übertrieben: Es handelte sich um primitive, rotbraune Wege, die sich durch den Dschungel fraßen und wie ein Tonband aussahen, das jemand auf die üppige grüne Erde gelegt hatte.
    Volkmann tippte Sanchez an und deutete nach unten. Der nickte, als er den blau-weißen Wagen sah, und gab dem Piloten die Richtung an. Der Dauphin zog eine enge Kehre und flog in Richtung des wartenden Farbkleckses.
    Sie hatten fast seit einer Viertelstunde auf einer Sonderfrequenz Funkkontakt mit der örtlichen Policia gehalten.
    Sanchez übersetzte für Volkmann. Der Polizist war müde, vollkommen ausgelaugt. Aber jetzt wurde er wieder wach, starrte angestrengt aus der Plexiglaskanzel hinunter und sprach rasch in das Mikrofon. Er unterhielt sich mit dem Sargento in dem Wagen, der sich jetzt beinahe direkt unter ihnen befand.
    Der Helikopter rauschte über ihn hinweg.
    Sanchez drehte sich zu Volkmann um. »Der Sargento sagt, daß der Besitz noch etwa einen Kilometer

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