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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Anzeichen von Erschöpfung.
    Volkmann hatte sie gebeten, in Straßburg zu bleiben, falls Ferguson mit ihr reden wollte, und sie eingeladen, bei ihm zu wohnen, statt in ein Hotel zu gehen.
    Nachdem sie zu Bett gegangen war, genehmigte Volkmann sich noch einen Brandy. Es war dunkel geworden, und der Glockenturm des gotischen Münsters in der Ferne war erleuchtet. Hier war es nicht heiß, dafür rüttelte ein eiskalter Wind an den Fensterläden.
    Volkmann saß da und schlürfte von seinem Brandy, während er in allen Knochen die Müdigkeit spürte. Er hörte, wie sich die junge Frau rastlos im Schlaf herumwälzte, und dachte an die Hitze und den Dschungel. An das weiße Haus und das Foto der Frau, das vor so langer Zeit aufgenommen worden war. Ob wohl Ferguson und Peters mit alldem etwas anzufangen wüßten?
    Die drei Männer saßen ruhig in dem warmen Büro, Peters und Volkmann nebeneinander auf Stühlen vor Fergusons Schreibtisch.
    Die Bandmaschine neben Ferguson lief.
    Als sie alle das Band abgehört hatten, stellte Ferguson das Gerät ab und schüttelte den Kopf.
    Einen Satz hatte er mehrmals wiederholt. Sie werden alle getötet! Immer wieder hatte der Chef ihn sich angehört, um sicherzugehen, daß es keinen Irrtum gab. Aber der Sprecher sagte die Worte mit zwar leiser, aber deutlicher Stimme.
    Drei Fotokopien lagen vor Ferguson auf dem Tisch. Sie waren von der Polizei in Asunción gemacht worden, und Ferguson blickte wie gebannt darauf. Diese Gesichter gehörten zu dem Fall. Das erste Bild war ein Schnappschuß von zwei Männern, Dieter Winter und dem alten Mann namens Nikolas Tscharkin, und mit einem Teleobjektiv aufgenommen worden. Dann gab es noch ein Foto von Tscharkin, das wie eine Kopie eines Paßfotos aussah. Der Mann hatte harte Augen, schmale Lippen und ein dünnes, verschlossenes Gesicht gehabt. Das dritte war ein Abzug der Schwarzweißphotographie mit der Frau, die sich in den Arm eines Mannes eingehängt hatte. Die Hakenkreuzbinde hatte Fergusons Neugier erweckt.
    Er rückte seine Brille zurecht, ohne den Blick von der hübschen blonden Frau zu lösen. Volkmann hatte eine Notiz mit einer Büroklammer angeheftet. Darauf stand das Datum von der Rückseite des halbverbrannten Originals. Ferguson hatte es mit Bleistift unter Volkmanns Bericht notiert: 11. Juli 1931.
    Er hatte außerdem mit Bleistift Anmerkungen an den Rand des Berichts geschrieben, Punkte, die er klären wollte, sobald Volkmann im Büro war.
    Jetzt überflog Ferguson den Bericht noch einmal. Volkmann hatte kein Detail ausgelassen, um die Szene in dem einsamen Haus im Chaco zu beschreiben. Als der Sektionschef damit fertig war, sah er Volkmann direkt an.
    »Sie sagen, daß man die Reste dieses … Scheiterhaufens analysiert habe?«
    Volkmann beugte sich vor. Er wirkte müde, aber seine Augen waren aufmerksam. »Sanchez’ Leute haben eine vorläufige Analyse der Asche vorgenommen. Verbrannt wurden hauptsächlich Papier und Fotos, außerdem Holz und Karton.
    Aber man hat auch Spuren von Lebensmitteln gefunden.
    Trockenvorräte. In dem Haus und den Außengebäuden war nichts mehr zu finden. Jedes Zimmer ist vollkommen ausgeräumt worden. Aus was für Gründen auch immer wollten die Unbekannten alle Spuren ihrer Anwesenheit vernichten.«
    Volkmann schüttelte den Kopf. »So etwas habe ich noch nie gesehen, Sir. Es sah aus, als wäre das ganze Anwesen keimfrei gemacht worden. Als wäre jemand mit einer Zahnbürste durchgegangen und hätte es saubergeschrubbt.«
    Ferguson ließ sich Zeit mit der Antwort. Er sah eine Weile aus dem Fenster und wandte sich schließlich wieder an die Männer.
    »Stellen wir die Frage nach dem Besitz im Chaco einstweilen zurück. Wo besteht die Verbindung zu Winter? Was hat das alles mit Winters Tod zu tun?«
    Tom Peters beugte sich vor. »Darf ich einen Vorschlag machen, Sir?«
    Ferguson lächelte. »Selbstverständlich.«
    »Der Bericht aus Berlin weist darauf hin, daß die Munition, mit der Winter erschossen wurde, in Südamerika hergestellt worden ist. Wir wissen, daß Winter in Südamerika war, und nicht nur ein-, sondern mindestens achtmal.«
    »Weiter«, forderte Ferguson ihn auf.
    »Darüber hinaus steht fest, daß diese Munition sowohl bei der Ermordung Winters als auch bei dem Attentat auf den Geschäftsmann in Hamburg vor einem Jahr benutzt wurde.
    Verschiedene terroristische Gruppierungen beziehen ihren Nachschub aus Südamerika, seit die Russen als Lieferanten ausgefallen sind.« Peters zögerte und warf

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