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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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anstarren. Die Saloonmädchen, die sie kannte, hätten
diesen Mann bestimmt als schönen Teufel bezeichnet. In diesem Fall, fand sie,
lag die Betonung auf Teufel.
    Nun hielt
er die Laterne hoch, um sie besser sehen zu können. Sie bemerkte ausgesprochen
zufrieden das Flackern in seinem Blick, als er entdeckte, was sie in der Hand
hielt.
    »Sie
überraschen mich immer wieder, Ma'am«, sagte er ruhig.
    Sie starrte
ihn nur von ihrer Position hinter dem Bett an. Ihr Gesicht war bleich und entschlossen.
    Sein Blick
wanderte zu der Pistole. »Das ist die kleinste Waffe, die ich je gesehen habe.
Und sie ist alt.« Er sah ihr wieder ins Gesicht. »Sie haben nur einen einzigen
Schuß.«
    »Das
reicht.«
    »Klar, das
reicht. Wenn Sie richtig treffen, und mich nicht nur verwunden.« Er trat einen
Schritt auf sie zu.
    »Bleiben
Sie stehen.« Christal richtete die Pistole ein Stück höher aus.
    Er hielt
inne.
    »Geben Sie
mir die Schlüssel!« sagte sie und streckte ihm eine offene Hand entgegen.
    Er ließ sie
an einem Finger baumeln. »Was wollen Sie denn da draußen machen, Mädchen? Da
ist niemand, der Ihnen helfen kann.«
    »Ich will
weg von Ihnen. So weit wie möglich.«
    Er machte
ein glucksendes Geräusch, aber es klang nicht sehr freundlich. »Die Männer da
draußen sind weit schlimmer als ich.«
    »Darüber
mache ich mir Sorgen, wenn es soweit ist.« Christal trat tapfer einen Schritt
auf ihn zu. »Geben Sie mir die Schlüssel!«
    Schweigend
sah er sie an, während die Schlüssel an seinem Finger baumelten und leise
klirrten. Sie fröstelte und bemerkte, daß sie vor einem Fenster stand, durch
dessen zerbrochene Scheibe die kalte Bergluft hereindrang. Sie trat ein Stück
beiseite, ohne den Blick von ihm zu wenden.
    »Sie wollen
sie haben?« Er schloß die Hand um den Schlüsselbund.
    Christal nickte.
    »Dann
sollen Sie sie haben.« Und mit aller Kraft schleuderte er sie auf Christal zu.
Wie eine Gewehrkugel sauste das Metall durch die Luft und schlugen durch einen
andere Fensterscheibe. Glassplitter stoben durch die Luft. Christal keuchte
entsetzt auf, aber sie ließ ihn nicht aus den Augen. Sie hatte erwartet, daß
er sie hereinlegen wollte.
    Doch wenn
er noch nicht genug Zeit gewonnen hatte, sich sein Gewehr zu schnappen, so
hatte er doch an Boden gewinnen können. Er stand plötzlich nur noch wenige
Zentimeter von ihr entfernt.
    »Na los.
Verschwinden Sie, Mädchen«, spottete er. »Rennen Sie die Treppe hinunter und
holen Sie sich die Schlüssel aus dem Staub. Ich bleibe hier oben, und Sie
können mich einschließen, wenn Sie zurückkommen.«
    Ihre Hand
zitterte, als sie die Waffe auf ihn richtete. Ihre Blicke trafen sich. Seine
Augen waren entschlossen und nüchtern, narkotisierend und drohend. Sie konnte
ihren Blick nicht abwenden. »Ich bringe Sie um, wenn Sie einen Schritt näher
kommen«, flüsterte sie.
    »Sie können
unmöglich allein zurechtkommen. Es gibt zu vieles, worüber Sie nicht Bescheid
wissen. Sie werden sich selbst umbringen. Also geben Sie mir das Ding,
Mädchen.« Er kam wieder ein Stückchen vor.
    Sie bewegte
die Pistole, um ihn zurückzudrängen.
    Er rührte
sich nicht.
    »Wollen
Sie, daß ich auf Sie schieße?« fragte sie mit ungläubiger Stimme. Konnte er so
verrückt sein, sie provozieren zu wollen?
    Er
flüsterte: »Sie machen alle meine Pläne zunichte, Mrs. Smith. Das kann ich
nicht zulassen.«
    »Sie haben
keine andere Wahl. Kommen Sie ja nicht näher!« Ihre Hand bebte, und sie nahm
die andere zu Hilfe, um die Pistole festzuhalten.
    Er bewegte
sich vorwärts, wie ein hungriger Wolf, der seine Beute beobachtet. Christal biß
sich auf die Lippe und wünschte sich verzweifelt, sie müßte es nicht tun. Sie
hatte noch nie auf jemanden geschossen. Sie wollte diesen Mann nicht töten.
    Plötzlich
berührte ihr Rücken die Wand – sie hatte nicht einmal bemerkt, daß sie die
ganze Zeit vor ihm zurückgewichen war. Er kam noch einen Schritt auf sie zu,
dann noch einen und noch einen, ohne auch nur einmal den Blick von ihr zu
lassen.
    Christal
zog den Bolzen zurück.
    Er hielt
an.
    Die
Sekunden verstrichen wie eine Ewigkeit, während sie sich beide abschätzten,
taxierten. Er schien nicht recht zu glauben, daß sie den Hahn ziehen würde.
Doch sie wußte, daß sie es tun würde, obwohl sie sich inständig wünschte, Cain
würde aufgeben. Zu ihrer unaussprechlichen Erleichterung wich er schließlich
einen kleinen Schritt zurück.
    Dann
stürzte er sich auf sie. Christal schrie auf und zog den

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