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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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werden
mich nicht anrühren. Niemals!« Sie öffnete den Mund, um ihn zu beißen. Cain
fuhr zurück und stieß einen Laut des Zornes aus.
    Schließlich
hielten beide atemlos inne und starrten sich an.
Mit zusammengepreßten Lippen rieb er sich die Stelle am Kiefer, die sie
getroffen hatte. In seinen Augen lag eine Art väterlichen Zornes, als wäre sie
ein ungehorsames, kleines Kind. »Lassen Sie mich Ihnen einen Rat geben, Mrs.
Smith«, sagte er heiser. »Sie sind eine wunderschöne, junge Frau und Sie sollten
wirklich lernen zu gehorchen, denn es gibt eine Menge einsamer Männer hier in
unserem Lager.«
    Sie biß
sich auf die Lippe. Er sollte sie nicht erbeben sehen.
    Cain beugte
sich näher zu ihr, so daß sie jeden silbernen Sprenkel in seinen unglaublichen
Augen sehen konnte. »Sie halten sich für sehr tapfer, aber das nützt Ihnen
wenig. Ohne mich haben Sie nicht den Hauch einer Chance. Hier draußen kann ein
Mann eine Frau auf eine Meile Entfernung riechen.«
    »W ... was
soll das heißen?«
    Seine Hand
berührte ihr Haar, ohne daß er den Blick von ihr wandte. »Ich meine damit,
Lady, daß ich Sie riechen kann. Alles an Ihnen hat einen Duft. Ihr Haar
ist mit Rosenwasser gespült worden, wahrscheinlich erst heute morgen. Das
Kleid tragen Sie wohl nicht besonders oft – Sie haben es erst heute aus der
Tasche genommen, denn ich nehme noch den Lavendel wahr, den Sie zwischen Ihre
Sachen packen, um die Motten fernzuhalten. Parfum nehmen Sie keins –
wahrscheinlich, weil Sie es sich nicht leisten können. Dennoch riechen Sie
immer noch besser als alles andere, denn wenn ich näher komme, kann ich den
Duft der Frauen wahrnehmen, aber wenn ich Ihnen den näher beschreibe, schlagen
Sie wieder zu.« Seine Stimme wurde drohend und tief. »Was ich Ihnen damit sagen
will, Lady, ist folgendes: Dies alles veranlaßt einen Mann zum Grübeln. Und zu begehren!«
    »Ich wehre
mich«, flüsterte Christal.
    Er lachte
freudlos. »Sie hätten keine Chance.« Seine Miene wurde grimmig. »Aber wenn Sie
auf mich hören, und nur auf mich, dann haben Sie gute Chancen, bis Dienstag
durchzuhalten, ohne wie eine zerlumpte Decke herumgereicht zu werden. Haben Sie
mich verstanden?«
    Alle Farbe
wich aus Christals Gesicht, ihre Augen waren voller Angst. Sie nickte. Oh ja,
sie hatte verstanden. Er wollte das alleinige Recht, sie zu vergewaltigen und
zu mißbrauchen. Aber sie würde sich dennoch wehren. Bis zu ihrem letzten
Atemzug.
    Dann stand
er auf. Nackte Panik erfaßte sie, als sie darauf wartete, daß er sein staubiges
Hemd abstreifte. Sie krabbelte ganz ans Ende des Bettes und machte sich zum
Sprung bereit, sobald er sich der Matratze näher würde. Doch dann sagte Cain:
»Es wird eine harte Woche werden, Mrs. Smith. Bereiten Sie sich darauf vor.«
    Dann ging
er und schloß die Tür hinter sich ab.
    Verdutzt
starrte sie eine lange Weile auf die geschlossene Tür. Wie durch ein Wunder
war sie nicht vergewaltigt worden. Und ein Mann hatte sie verschont, dessen
Augen deutlich machten, daß er niemals im Leben Gnade, Mitleid oder Wärme
empfunden hatte.
    Aber es war
nur aufgeschoben. Er würde zurückkommen. Er würde wiederkommen, wenn er den
Männern Aufgaben zugeteilt und die restlichen Passagiere eingesperrt hatte.
    In Panik
hastete sie zu dem Stuhl, auf dem ihre Börse lag. Ihre Finger zitterten so
sehr, daß sie Mühe hatte, die Tasche zu öffnen, doch dann lag die Pistole
endlich in ihrer Hand. Sie zog den Stuhl in die hinterste Ecke,
setzte sich und richtete den Lauf der kleinen Waffe bebend auf die Tür.
    Christal bewegte sich wie ein Schatten in
der Dunkelheit des Zimmers. Sie war seit Stunden hier eingeschlossen, und nun
ging die Sonne unter und nahm ihre Hoffnungen auf Rettung mit sich. Sie begriff
immer noch nicht, warum der Outlaw sie verschont hatte. Pete hatte erwähnt.
daß die Bande nach einem Mann namens Kineson benannt war. Wahrscheinlich mußte
Cain ihm Meldung machen und hatte deshalb keine Zeit für sie gehabt. Doch ganz
gewiß würde er zurückkommen, um die Chance zu ergreifen. Sie legte die Arme um
ihren Körper und schauderte.
    Ein Licht
schien unter dem Türspalt durch. Sie trat ans andere Ende des Bettes, und wußte
nicht ob sie entsetzt oder erleichtert sein sollte, daß ihr Schicksal sich nun
endlich erfüllen würde.
    Dann trat
Cain ein. Die Laterne in seiner Hand sandte ein warmes Licht aus, und zeigte
seine Gesichtszüge, die ohne jede Regung zu sein schienen. Sie konnte jedoch
nicht anders, als ihn

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