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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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gewaltige
Rauschen des Fahrtwindes an der offenen Tür gedämpft. Christal hielt den Atem
an. Didier war in der Lage, mit der kleinen Pistole auf Cain zu zielen,
doch dann packte Cain Didiers Handgelenke. Sie hörte einen Schrei und die
Pistole fiel ebenfalls zu Boden.
    »Du wirst
mich niemals kriegen!« Didier wich vor Cains drohender Gestalt zurück. Dann
drehte er sich um, und flüchtete durch die Verbindungstür. Cain riß die Tür
hinter ihm auf, um ihn zu verfolgen und hielt dann plötzlich inne, als würde er
seinen Augen nicht trauen.
    Christal
eilte an seine Seite. Sie sah Didier auf der Plattform zwischen den Wagen
hangeln und an der Kupplung nesteln. Er war weder geschickt noch wendig.
Baldwin Didier war an Bedienstete und Handlanger gewöhnt, aber wenn es um
seine Freiheit ging, konnte er auch anpacken. Und nun tat er es, um die Wagen
voneinander zu lösen. Er hatte bereits den Kolben zur Hälfte herausgezogen.
    »Tun Sie
das nicht!« brüllte Cain mit entsetztem Gesicht. Der Zug raste mit voller Geschwindigkeit
dahin. Die Wagen auszukuppeln, konnte den ganzen Zug zum Entgleisen bringen.
    »Auf
Wiedersehen, Christal! Wir sehen uns bestimmt wieder!« Didier zog den Kolben
heraus. Er umklammerte ihn mit seiner nun ölverschmierten Hand und lachte. Und
dann verlor er das Gleichgewicht. Er griff nach dem Geländer an der Plattform,
aber dieses konnte sein Gewicht nicht halten. Es gab nach, erst ein bißchen,
dann noch ein Stück, bis Didier die Balance vollständig verlor. Obwohl der Gepäckwagen
nicht mehr mit dem restlichen Zug verbunden war, hatte er noch genug
Triebkraft um schnell dahinzujagen. Wie in Zeitlupe sah Christal Didier auf
die Gleise stürzen. Sie schrie auf und vergrub ihr Gesicht an Cains Brust. Es
gab ein lautes, gräßliches Geräusch, dann Stille, als der Wagen ausrollte und
schließlich stehenblieb, während der Zug vor ihnen weiterraste. Rollins hatte
dem Schaffner wohl noch nicht befohlen, den Zug zu stoppen.
    »Verdammt.«
    Nach dem
Donnergetöse des Zuges schmerzte die Stille der Prärie förmlich in den Ohren.
Der Gepäckwagen stand reglos wie eine Hütte auf den Schienen. Cain zog sie von
seiner Brust und wiederholte seinen Fluch. »Verdammt.«
    »Was?«
fragte sie, während sie sich die Tränen von den Wangen wischte. Sie konnte noch
nicht glauben, daß Didier tot war. Aber er lag hinter dem Wagen als grauer,
nadelgestreifter Klumpen neben den Gleisen.
    »Wir haben
kein Geständnis, keinen Beweis. Ich wußte, daß so etwas passieren würde. Ich
hätte versuchen müssen, ihn zu retten.«
    »Du hättest
dich dabei selbst umgebracht.«
    »Komm. Wir
müssen verschwinden. Wenn Rollins den Zug anhalten läßt und uns sucht, will ich
weg sein. Ohne ein Geständnis bringen sie dich nach New York und nehmen dich
mir weg ...«
    »Hörst du
das Geräusch?« Christal blickte sich besorgt in dem Wagen um. Der Berg der
Postsäcke bewegte sich.
    Cain
begann, die Säcke einen nach dem anderen wegzuziehen. Darunter lag Henry
Glassie von der Paterson Furniture Company, gefesselt und geknebelt und
reichlich verlegen, weil er nun schon zum zweiten Mal vor der gleichen Frau nur
in seiner Unterwäsche auftrat.
    »Gott sei
Dank, Sie sind am Leben«, flüsterte Christal, als sie an seine Seite eilte. Sie
half Cain, die Stricke zu lösen. Als der Knebel fort war, stieß Glassie sofort
einen Schwall von Entschuldigungen aus.
    »Es tut mir
schrecklich leid, Miss van Alen. Ihr Onkel ist ein Teufel. Schlimmer als
dieser Kineson.«
    »Henry, man
wird Sie gleich holen kommen. Aber wir müssen fort.« Cain half ihm aufstehen,
dann nahm er Christals Hand. Er blickte aus dem Wagen und sah in einigen Meilen
Entfernung den Zug gerade vor der Steigung über den Big Crimloe Creek halten.
    »Also
wollen Sie wieder das Leben eines Outlaws führen, hm, Cain? Und alles für Miss
van Alen?«
    »Hab ich
eine Wahl?« fauchte Cain, während er in die Prärie hinausschaute, als ob er
nach dem besten Fluchtweg suchte.
    »Oh, Sie
haben eine ganze Menge Möglichkeiten.« Mr. Glassie kicherte. »Und ich würde
vorschlagen, Sie beginnen mit dem heiligen Eid der Ehe. Sie sind mit diesem
Mädchen viel zu nachlässig umgegangen. Sie entstammt schließlich der obersten
Gesellschaft-klasse.«
    »Sie wird
gar keine mehr haben, wenn sie sie wieder in die Anstalt sperren. Tur mir
leid, Glassie, wir hauen lieber ab.«
    Christal
spürte, daß Cain an ihrer Hand zog. Sie drehte sich noch einmal zu Glassie um,
und ihre Augen sagten ihm stumm

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