Meagan McKinney
auf seine Brust, aber sie hätte ebenso auf Granit
herumhämmern können. Sie warf den Kopf nach links und rechts, um seinen schmerzenden
Kuß zu vermeiden, doch sie hatte keine Chance. Seine Lippen lagen fest und
unnachgiebig auf ihren, und sein unrasiertes Kinn kratzte auf ihrer zarten
Haut, wann immer er sie damit berührte.
Dann stieß
er seine Zunge in ihren Mund. Hätte der Schock
sie nicht einen Moment gelähmt, hätte sie ihn gewiß gebissen. Endlich gelang es
ihr, ihren Kopf wegzudrehen und dieser Scheußlichkeit zu entgehen. Im
schummrigen Feuerschein starrte sie voller Haß und Angst zu ihm auf.
In seinem
Gesicht lag keine Gefühlsregung. Er würde sich nicht aufhalten lassen. Er hatte
die Aufgabe zu erledigen, sie zu schänden und zu demütigen, um seine Loyalität
zu der Bande zu beweisen. Er war entschlossen, es zu tun. Er wollte ihr ihre
Würde und ihren Stolz entreißen, doch für ihn würde es nur ein paar Minuten
Vergnügen bedeuten.
Und küßte
sie wieder, und diesmal besaß sie die Geistesgegenwart, ihn zu beißen. Sie
drückte die Zähne fest in seine vorstoßende Zunge. Fast gleichzeitig riß er den Kopf zurück, und sie sah Blut auf seiner Lippe. »Himmel«,
murmelte er und starrte auf das Blut auf seiner Hand, mit der er sich über den
Mund gefahren war. Das war die Sekunde, die sie brauchte. Sie rannte los. Doch
Cains Hand schoß vor, um sie festzuhalten und zerriß die Schulter ihres Oberteils.
Kleine schwarze Knöpfe sprangen ins Gras, und plötzlich bot sich den Männern
ein Anblick von weißen, prallem Fleisch über dem spitzengesäumten Rand ihres
Korsetts. Instinktiv bedeckte Christal ihre Brust mit den Händen. Ein fataler
Fehler, denn sofort schlossen sich seine Arme wieder um sie. In seinen Augen
leuchtete Triumph, aber seltsamerweise keine Befriedigung.
»Möge Gott
Ihrer Seele gnädig sein, wenn Sie meine mißachten«, flüsterte sie bitter, bevor
er sie mit einem Kuß zum Schweigen brachte. Er konnte sie mit seiner
körperlichen Kraft unterwerfen, und er war entschlossen, es zu tun. Er zwang
ihre Lippen ausein ander, und sie schmeckte die salzige, metallische Essenz seines
Blutes, nahm den animalischen Geruch wahr – der wilde Duft eines Leitwolfs,
der sein Gebiet verteidigt. In ihrem Inneren stieß sie einen Schluchzer aus.
Sie bot all
ihre Kräfte auf, um sich gegen ihn zu wehren, doch wie er bereits im Saloon
bewiesen hatte, war sie kein ernsthafter Gegner für ihn. Bald schon schmerzten
ihre Hände von den unnützen Schlägen, brannten ihre Lippen von den Versuchen,
sich von ihm zu lösen. Langsam aber sicher schwand ihre Kraft, und sie
mußte sich seinen Armen ergeben. Die Erkenntnis, daß sie verloren hatte, war
entsetzlich. Er mußte sie nur noch auf den Boden legen, die Röcke über ihren
Kopf schlagen, und sie vor all den Männern hier durch den offenen Schlitz ihrer
langen Unterhosen vergewaltigen. Die Unschuld, die sie stets in ihrem Inneren
beschützt und behütet hatte, würde ein für allemal vernichtet werden. Nach
diesem Abend wäre das Mädchen, das sie einst gewesen war, für immer
verschwunden. Ein anderes Mädchen, ein gedemütigtes, geschändetes Mädchen,
würde den Platz einnehmen.
Ihre Knie
gaben plötzlich nach, und seine Hände legten sich auf ihr Hinterteil, um
sie zu stützen. Hinter ihr hörte sie das Johlen und Lachen der Männer, die
Cains Sieg über sie bejubelten. Wie betäubt dachte sie, was für ein Ungeheuer
er sein mußte, dies einer Frau anzutun. Sie spürte kaum noch seine Hände, die
über ihre Brust strichen, bemerkte wie durch einen Nebel, daß er aufhörte, sie
zu küssen und sie aus dem hellen Lichtkreis des Feuers herausführte. Jenseits
des Feuerscheins stand ein baufälliger Verschlag, der jeden Moment
zusammenzufallen schien. Er
schubste sie dahinter, als bräuchte sein Schamgefühl Schutz und Privatsphäre.
Hinter
diesem Verschlag konnte sie erst noch die Anfeuerungsrufe der Männer hören,
dann wurde es still. Die Show war vorbei, nun wollten sie lauschen, Cain stieß
sie zu Boden. Die vom heißen Sommer ausgetrockneten Piniennadeln knisterten
unter ihren Röcken, doch der Boden war kalt. und ihr plötzliches Frösteln gab
ihr neue Kraft. Wieder wand und wehrte sie sich, und der untere Teil ihres
Ärmel zerriß. Die Bande schien das Geräusch von reißendem Stoff anzuregen,
denn sie hörte Gemurmel und Gelächter. Schließlich fingen seine Hände ihre ein,
und er preßte sie auf den nackten Boden. Dann schob er sich über
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