Meagan McKinney
sie.
Sie spürte
sein schweres Gewicht auf ihrem zarten Körper. In Erwartung seines Angriffs
atmete sie hart und stoßweise. Jeden Moment würde er anfangen, die Knöpfe
seiner Jeans zu öffnen. und Christal versuchte verzweifelt, ihren Geist von
ihrem Körper zu lösen, damit es nicht allzu unerträglich wurde.
»Schreien
Sie«, hauchte er in ihr Ohr, während er sein Gewicht verlagerte und dabei
grunzte.
Sie schloß
ihre Augen und weigerte sich, ihm auch noch bei seinen perversen Wünschen zu
Willen zu sein. Wenigstens konnte sie ihn in der Dunkelheit nicht sehen.
Er stöhnte
und verlagerte wieder sein Gewicht. »Ich sagte, schreien Sie, stöhnen Sie.
Wimmern Sie. Los doch«, flüsterte er. »Tun Sie es.«
Ihre Augen
öffneten sich schlagartig. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, und nun
verfluchte sie die Dunkelheit. Es schien fast unmöglich, aber sie hätte schwören
können, daß da etwas in seiner Stimme lag. Wollte er ihr doch helfen?
Wieder
schob er seinen Körper über sie, bis seine Beine nun zwischen ihren offenen
Schenkeln lagen. Sie spürte die Härte seiner Männlichkeit, doch er hatte bisher
weder seine Jeans geöffnet, noch ihre Röcke hochgezogen.
»Ich sagte,
wimmer', verdammt nochmal«, grunzte er, wobei er die Piniennadeln heftig zum
Rascheln brachte.
Sie
wimmerte.
Sie hatte
keine Mühe, überzeugend zu klingen, denn sie war durch und durch verängstigt und erschöpft. Das Geräusch klang wie das inständige Flehen um
Gnade, und sie hörte die Männer spotten und witzeln. Ihre scheinbare
Unterwerfung erregte sie.
»Weiter«,
stöhnte er und stieß nun lautere Geräusche aus.
Endlich
begriff sie, was er tat. Ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle. Dieser
Schurke spielte Gott mit ihrem Leben, maßte sich an, über ihre Verdammung
oder ihr Seelenheil zu bestimmen, und nun hatte er entschieden, sie zu
verschonen. Er war nur ein Verbrecher, der ihr eine Schandtat ersparte, die er
sonst ohne weiteres begehen würde, und dennoch empfand sie plötzlich ein
überwältigendes Gefühl der Dancbarkeit, daß er sie überhaupt verschonte.
Er wurde
lauter und klang nun drängender, animalischer. Sie begann zu weinen, unfähig,
ihre verwirrten, widerstreitenden Gefühle zu beherrschen. Schließlich stieß er
einen Laut aus, der aus den Tiefen seines Körpers zu kommen schien, und blieb
dann auf ihr liegen, als wartete er, ob sie ein glaubwürdiges Schauspiel
geboten hatten.
Das
einziges Geräusch war jedoch ihr leises Weinen. Jenseits des brüchigen
Verschlages schwiegen die Männer.
Doch dann begannnen sie ihre Unterhaltung wieder, als hätten sie gar
nicht hingehört.
Christal
kam langsam wieder zu sich. Cains Körper lag schwer auf ihr. Ihr Rücken war
eiskalt, doch ihre Brust fühlte sich durch seinen Berührung warm an. Cain
atmete schwer. Sie waren sich so nah, daß sie das Hämmern seines Herzens spüren
konnte.
»Warum ...?«
flüsterte sie, doch er berührte ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.
Seine Worte
kamen tief und kalt. »Wenn Sie etwas sagen, bin ich tot. Und Sie auch.«
Sie nickte,
doch die Frage ging ihr nicht aus dem Kopf. Warum hatte er sie gerettet? Er
hätte sie so leicht vergewaltigen können, aber er hatte den Männer nichts als
ein Schauspiel geboten, um sie davon zu überzeugen. Er hatte ihr kein Haar
gekrümmt. Auch wenn sie sich gegen den Gedanken auflehnte, überlegte sie
plötzlich, ob er ihr nicht ein wenig ähnelte, ob hinter seiner eiskalten,
harten Fassade nicht ein anderes Wesen versteckt sein mochte, ein Wesen,
das in Freundlichkeit und Wärme herangewachsen war und das Mitgefühl und Gnade
kannte. Ein Wesen, das vielleicht durch Unrecht dazu gezwungen worden war, sich
zu verbergen und nur selten hervorzukommen.
Voller
verwirrender Gefühle sah sie zu, wie er von ihr herabglitt. Immer noch rannen
Tränen über ihre Wangen. Ihre Nerven waren überstrapaziert, was sie fühlte,
konnte sie selbst nicht mehr ausmachen. Macaulay Cain war die
Verkörperung des Teufels. Er hatte sie entführt und behandelte sie nur wenig
besser als eine Sklavin. Doch als ihr Schicksal in seinen Händen lag, hatte er
sie gerettet. Und nun erschien seine Barmherzigkeit fünfmal gnädiger, als sie
wirklich war, denn niemand erwartete von einem Outlaw, überhaupt Barmherzigkeit zu zeigen.
Er setzte
sich auf, und seine Finger verfingen sich in dem Riß an ihrer Schulter. Zögernd
liebkoste er sie dort, nur ganz kurz ließ er seine Fingerspitzen über ihre Haut
gleiten. Dann
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