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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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mehr. Sherman hat gründlich dafür gesorgt, als er sich über den
Atlantik verpißt hat.«
    Sie
erbleichte. Sie verlor so schnell an Boden. Dieser Mann hatte nichts zu
gewinnen, nichts zu verlieren. Sie
kam nicht an ihn heran. Schließlich sagte sie:
    »Es muß
doch etwas geben, daß Sie haben möchten.« Er sah sie an und senkte seinen Blick
auf ihr zerrissenes und schmutziges Oberteil. Sein Blick brannte sich
förmlich in die zarte Haut über ihrem Busen. Er sagte kein einziges Wort. Aber
es war auch nicht nötig.
    Christal
schwieg ebenfalls. Sie würde niemals mit ihrem Körper handeln. Die Ehre und der
Stolz in ihrem Inneren waren etwas, mit dem sie leben würde – oder sterben.
    Sein Blick
hob sich wieder, und er sah den Trotz in ihren Augen. Er wandte sich ab. »Ich
werde Sie nicht freilassen, egal, was Sie tun, egal, was Sie mir geben wollen.«
Er ließ seine Augen über die weite Prärie schweifen. »Wenn ich mit Ihnen in die
Stadt reiten würde, werden sie mich hängen, da gibt es keinen Zweifel.« Er zog
das scharlachrote Tuch an seinem Hals etwas tiefer. Die Narbe entsetzte sie
immer noch. »Ich werde keine zweite Chance bekommen, dem Henker zu
entrinnen.«
    Verzweifelt
spielte sie ihre allerletzte Karte aus. »Wenn Sie mich nach Camp Brown bringen,
erzähle ich kein Wort von Ihnen. Sie werden leicht entkommen können.«
    »Nein.«
    »Aber sehen
Sie denn nicht, daß Kineson Sie haßt? Sie wollen Gold, aber was, wenn Kineson
nicht vorhat, zu teilen?« Ein frustrierter Schluchzer blieb in ihrer Kehle
stecken. »Ich werde Sie nie verraten, wenn Sie mich nach Camp Brown
bringen. Retten Sie sich selbst. Der Mann gestern abend hatte ein gutes Herz
...«
    »Vergessen
Sie das endlich«, fauchte er. »Wenn Sie meinen, ich könnte die Pläne ändern, dann liegen Sie falsch. Was geschehen wird, wird geschehen. Wenn Sie
mitarbeiten, dann kommen wir vielleicht alle lebend hier raus.«
    Ihre
Hoffnungen zerrannen wie Butter in der Sonne. Sie löste sich von ihm so weit wie möglich und starrte in die weite, grasbewachsene Prärie. Es gab
nichts mehr zu sagen.
    Wütend zog
er an den Zügeln seines Pferdes, das anhielt. »Was geht Sie das überhaupt an,
ob ich meinen Hals rette oder nicht? Sie haben doch genug Probleme,
Ihren eigenen Arsch zu retten.«
    Als sie
nicht antwortete, schüttelte er sie. »Was kümmert es Sie eigentlich so sehr?«
    Ihre Augen
wandten sich langsam seinen zu. Sie war genauso wütend wie er. »Sie und ich
sind uns ähnlich, Cain, das ist alles. Ich kann Sie verstehen. Wir sind beide
wie Tiere gejagt worden. Ich habe es nicht verdient. Sie vielleicht auch nicht.
Also beweisen Sie es. Bringen Sie mich nach Camp Brown.«
    Sein Griff
um ihre Taille wurde fester. »Ihr angeblicher Ehemann ... Ist er es, der Sie
jagt, oder ...« Er brach den Satz ab, als er über all die Möglichkeiten
nachdachte.
    »Nun,
weiter, denken Sie ruhig das Schlimmste. Das hat bisher noch jeder getan.« Sie
brauchte nicht erst daran erinnert zu werden, wie wahr ihre Worte waren.
    Er suchte
ihre Augen, Augen die in der glühenden Sonne kristallblau waren. Langsam sagte
er: »Nein ... Sie haben ihn nicht umgebracht. Sie würden diese Kleider nicht
tragen, wenn Sie es getan hätten. Man betrauert keinen Mann, den man getötet
hat.«
    »Nein«,
flüsterte sie und empfand wieder diese schreckliche Dankbarkeit. Sie war drei
Jahre davongelaufen. Macaulay Cain war der erste Mensch, der sie für
unschuldig hielt, weil keine Schuld bewiesen war.
    »Wie war
er?«
    Eine
einfache Frage, unmöglich zu beantworten. Er fragte nach ihrem Ehemann, aber
sie wußte, er wollte alles wissen. Er wollte wissen, warum sie in der Overland
Express-Kutsche gesessen hatte, was ihr Ziel gewesen war, warum sie keinen
Ehering trug, warum sie keine Kinder hatte. Er wollte ihre Ehe, ihre
Vergangenheit beurteilen und ihre Zukunft voraussagen. Wenn sie eine hatte.
    Sie blickte
in die unglaubliche Weite der Prärie, in das intensive Blau des Himmels,
der sich darüber erstreckte. Die Prärie schien sie zu ermahnen. Sie versprach
Raum und Anonymität. Sie konnte diese Anonymität jetzt nicht aufgeben, obwohl
etwas in ihrem Inneren sich wünschte. ihm zu vertrauen. ihm von ihrem Onkel zu
erzählen, daß er nach ihr suchte. daß sie eines Verbrechens angeklagt war. die
sie nicht begangen hatte. Vielleicht wollte sie ihm alles erzählen, damit er
sah, daß sie sich ähnelten. daß sie es wert war, mit den anderen Passagieren
gerettet zu werden.
    Aber sie
hatte

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