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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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ein
Geräusch senkte er seine Hand und band sie los. Christal war hin und
hergerissen zwischen dem Bedürfnis. ihn zu umarmen und sein schrecklich schönes
Gesicht zu ohrfeigen. Er zog sie an sich, aber sie wehrte sich gegen ihn. Doch
ohne einen Laut von sich zu geben, drückte er sie auf die Decken nieder, und
bald lagen sie wieder zusammen und taten beide so, als würden sie schlafen.
    In ihrem
Kopf schwirrten unbeantwortete Fragen umher. Sie wollte ihn fragen. warum er
zurückgekommen war, wohin er geritten war. was er dachte, aber sie wußte, er
würde nicht von seiner Erklärung mit dem versteckten Gold abweichen, die er ihr
zuvor schon gegeben hatte. Vielleicht war es ja die Wahrheit. Trotzdem war sie
wütend. daß er fortgegangen war. Er hatte ihr Gefühle verdeutlicht, die sie
niemals ihm gegenüber empfinden wollte. Und nun, da er wieder bei ihr war,
schwand ihr Schrecken und sie fühlte erneut diese widerwärtige Dankbarkeit. Sie
schwor sich, dies und alle andere Gefühle für ihn mit Gewalt zu verdrängen,
aber wie konnte sie das, solange sie in seiner stählernen Umarmung lag?
Schlimmer noch ... zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie sich keinen Ort
vorstellen, an dem sie jetzt lieber gewesen wäre.
    Bis das
bläuliche Licht der Dämmerung über die Berge kroch. Der Dienstag war
angebrochen.
    Die Gang
erwachte früh. und in nervösem, angstvollem Schweigen wurden die Pferde
gesattelt und das Frühstück heruntergeschlungen. Kineson wirkte besonders unruhig,
was ihn aber nicht davon abhielt, Christal
mit den Augen überallhin zu folgen, als wäre sie das Lösegeld.
    Schließlich
war es so weit. Die Männer brachen das Lager ab und stiegen auf. Kineson saß
auf seinem Schecken und teilte Befehle aus. »Zeke bewacht die Passagiere,
während wir die Beute holen.« Sein animalischer Blick glitt zu Cain, hinter
dem Christal mit einem Arm um seine Taille auf dem Rüken seines Appaloosas
saß. Cain erwiderte mit steinerner Miene seinen Blick, einen Blick, den
Christal nur zu gut kannte. »Cain, du und ich werden das Lösegeld holen. Die
Jungs geben uns Deckung.«
    Cain
nickte. Christals Herz setzte einen Schlag aus. Sie hätte ihre Seele darauf
verwetten können, daß Kineson allein zurückkommen würde, wenn er erst einmal
das Geld hatte. Er inszenierte Cains Ermordung. Sie drehte sich zu
Macaulay um in der Hoffnung, er würde es auch erkennen, aber Cain knurrte nur
seine Zustimmung.
    »Die Frau
geht mit Zeke in den Saloon.«
    »Sie bleibt
bei mir.« Cains Finger glitten fast unmerklich näher an sein Halfter heran.
Christal hielt den Atem an. Das Pferd unter ihnen tänzelte nervös.
    Kinesons
Blick folgte seiner Hand. »Sie ist bloß eine Behinderung. Du kannst dich
auf dem Pferd nicht bewegen, wenn sie sich von hinten an dich klammert.«
    »Sie ist
unsere Sicherheit. Niemand wird auf uns schießen, wenn sie sehen, daß ich sie
bei mir habe.«
    Kineson sah
Cain an, dann Christal. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, und er sagte.
»Klar, Cain, klar.« Das Lächeln wurde breiter, als er sein Pferd in östliche
Richtung wendete. Die Männer schlossen sich an. Cain gab seinem Appaloosa die
Zügel.
    Sie ritten
am Valentine Lake vorbei, nahmen dann einen Pfad, der sich zwischen
Cathedral und Lizard Head Peaks entlangwand. Die Berge ragten felsig
oder schneebedeckt in den Himmel hinein, ein machtvoller, atemberaubender
Anblick, aber niemand hatte Muße, sie zu betrachten. Jeder war zu sehr
in seinen eigenen Gedanken versunken, in persönlichen Tragödien oder
zukünftigem Triumph, um das fantastische, natürliche Theater um sie herum zu
bemerken. Bald schon erreichten sie die Ausläufer und überblickten das Popo
Agie Valley, während in der Ferne die Feuer von Camp Brown auszumachen waren.
Dort lebten nur noch Trapper und einige Arapahoe Indianer, denn die Regierung
hatte das alte Fort für verlassen erklärt. Aus diesem Grund hatte Kineson den
Wasserturm in der Nähe ausgewählt, wo die Beute herausgeworfen werden sollte.
    Die Sonne
stieg am Himmel, und es war fast schon warm, als sie aus dem Schutz der Berge
in die Prärie unter ihnen hinabstiegen. Der Himmel über ihnen wurde nun zu einer gewaltigen blauen Kuppel, und Christal wünschte Sich, er könnte
sie, Cain und die anderen Overland Passagiere einfach verschlingen. Wie eine
führungslose Lokomotive jagte das Unvermeidliche auf sie zu. So sehr sie auch
über eine Möglichkeit nachdachte, das Furchtbare zu vermeiden, so schien es
doch keinen Ausweg zu

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