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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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U.S.-Marshal. Du
solltest eine Stelle in Washington bekommen. Ich begreife nicht, warum du hier
bist und Sheriff spielen willst.«
    »Als ich
dich zum letzten Mal sah, hast du etwas vergessen.« Er hob seine Hand und ließ
sie krachend auf den Nachttisch fallen.
    Sie blickte
auf den Tisch, um zu sehen, was er meinte. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie
eins ihrer sieben
Goldstücke. Er knallte ein zweites daneben. Dann noch eins und noch eins, bis
alle sieben Münzen auf dem Tisch lagen.
    Sie
betastete eines der Geldstücke und fand dann endlich den Mut, ihn anzusehen.
Sie konnte immer noch nicht fassen, daß jemand so kalte, eisige Augen hatte.
    Eine
überwältigende Angst setzte sich in ihrem Herzen fest. Er war wütend, daß sie
ihn bestohlen hatte. Und vielleicht noch wütender, daß sie niemals Lebwohl
gesagt hatte.
    »Warum bist
du hergekommen?« flüsterte sie tapfer.
    »Ich habe
dir schon gesagt, daß ich keine Bandenjobs mehr annehmen würde. Warum sollte
ich nicht hierherkommen?« Er fing ihren Blick auf. »Du bist auch hier.«
    Sie
schluckte. »Aber ich will gar nicht hier sein. Niemand, der richtig im Kopf
ist, kann sich das wünschen.«
    Er starrte
sie an, und seinem Blick entging keine Einzelheit ihres Aussehens. Sie war
gekleidet wie eine Prostituierte,
das war nicht zu übersehen. In seinen Augen war
ein Hauch von Verwirrung zu sehen, aber auch etwas, das besagte, daß er sich
verraten vorkam.
    »Vielleicht
bin ich nicht richtig im Kopf«, flüsterte er.
    Sie hatte
größte Mühe, die Angst aus ihrer Stimme fernzuhalten. Sie mußte ihn endlich
fragen, was sie am liebsten noch länger hinausgezögert hätte. »Du bist also
wegen mir gekommen?«
    Sein Blick
hielt ihren fest. »Wegen dir hergekommen? Weil du mein Geld gestohlen und dich
ohne ein Abschiedswort
davongemacht hast, meinst du das? Nein, ich glaube nicht. Wenn ich wegen dir
die ganze Strecke auf mich genommen habe, dann muß etwas mehr dahinter stecken,
glaubst du nicht auch?«
    Sie spürte,
wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Er wußte von New York. Das war es, was
er andeutete. Nun konnte sie nicht mehr fliehen. Leise sagte sie: »Was weißt
du über mich, daß du mir bis hierher gefolgt bist?« »Was ich über dich weiß?«
Wieder erschien der Ausdruck, verraten worden zu sein, in seinem Gesicht.
Seine Lippen verzogen sich verächtlich. »Nicht eine verdammte Kleinigkeit. Wie
findest du das? Ich habe mich wegen dir in Falling Water fast zweimal umbringen
lassen, und hier stehe ich und weiß wahrscheinlich noch nicht mal deinen
richtigen Namen. Als ich dich zum letzten Mal sah, warst du die tugendhafte
Witwe, und nun sehe ich dich hier freiwillig in den Armen eines Fremden tanzen
und handeln wie eine gewöhnliche ...«
    »Nicht.«
Sie wußte nicht, woher sie die Kraft nahm, aber es gelang ihr, sich
aufzurichten und ihr Kinn trotzig vorzuschieben. »Du weißt nicht, was ich bin.
Also sag es auch nicht.«
    Bittere
Neugierde war in jeder gebräunten Linie seine harten Gesichts zu erkennen.
»Warum bist du denn hier, Christal? Man sagte mir, du arbeitest in einem
Saloon, und ich konnte es einfach nicht glauben. Du kannst es nicht für Geld
tun – schließlich sollst du noch fünfhundert Dollar von Terence Scott bekommen.
Und ich hatte dir ein Angebot gemacht. Du hättest alles von mir haben können
...« Seine Stimme schien brechen zu wollen, aber er fing sich so schnell wieder,
daß sie sicher war, sie hatte es sich nur eingebildet.
    Seine
Stimme wurde gefährlich ruhig. »Ich hätte mich um dich gekümmert. Himmel, ich
habe dich gebeten, mit nach Washington zu kommen. Was ist denn hier besser?«
Er blickte sich verächtlich in ihrem kargen, kleinen Zimmer um.
    Sie
umklammerte ihre Tasche und schwieg. Sie war erleichtert und seltsam
erschüttert zugleich. Er wußte nichts von ihr. Sie hatte immer noch eine
Chance, der Entdeckung zu entgehen, doch nur dann, wenn sie ihn dazu bewegen
konnte, nach Washington zurückzukehren.
    »Vielleicht
schätzt du mich falsch ein, Macaulay. Vielleicht wollte ich hierherkommen.
Vielleicht tue ich hier genau das, was ich will. Ohne Männer, die mich
herumkommandieren.«
    »Und das
ist der Grund, warum du vor fünfhundert Dollar weggelaufen bist?« Sein rauhes
Lachen schnitt ihr wie ein Messer ins Herz. »Nein, Mädchen, du bist hier, weil
du hierherkommen mußtest. Und ich bin hier, um herauszufinden, warum.«
    »Es gibt
keinen Grund dafür. Mir gefällt es hier. Ich tue das, was mir paßt.«
    Er

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