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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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geschlafen, hatte sich
in seinen Schutz
gegeben und fürchtete ihn nun so sehr wie kaum einen
anderen. Wenn die Umstände anders gewesen wären, wenn er sie gefragt hätte, ob sie seine Frau werden
wollte, wäre sie wahrscheinlich der glücklichste
Mensch auf Erden gewesen. Aber nichts
war, wie es sein sollte, und ihre Gefühle für ihn waren ein
einziges Chaos. Sie wollte, daß er verschwand. Sie hatte zuviel zu verlieren,
um sich zu erlauben, ihm noch näher zu kommen.
    »Entschuldige
mich«, sagte sie kühl, wobei sie seinen Blick mied. Mit langsamen, hölzernen
Schritten kehrte sie in die Küche zurück.
    Schweigend
gab sie Jericho das Glas. Ivy und er flüsterten und lachten so intensiv
miteinander, daß sie Christals
nachdenkliche Miene kaum zur Kenntnis nahmen. Sie
wollte gerade wieder in den Saloon zurückgehen, als Faulty durch die Küchentür
platzte. »Wo zum Teufel seid ihr, Mädchen? Dixiana versucht da draußen, alle
zugleich zu unterhalten, während ihr
zwei hier hinten ein Schwätzchen haltet und ...« Faultys Blick fiel auf Jericho.
Jericho stand auf, seine Lippen zu einer trotzigen Linie zusammengepreßt. Ivy
wäre fast ohnmächtig geworden. Christal beobachtete die Szene nur entsetzt.
    »Was zur
Hölle soll das?« keuchte Faulty auf. Instinktiv taumelte er zur Tür zurück, um
eventuelle Blicke von
Kunden im Saloon abzuschirmen. Dann traf Ivy sein geballter Zorn. »Bist du
wahnsinnig, Mädchen? Ich kann keine Nigger hier gebrauchen. Das macht mir das
Geschäft schneller kaputt als ein Feuersturm.«
    »Sie
wollten doch nur einen Moment zusammensein«, unterbrach Christal. »Jericho
kommt dienstags immer in die Stadt, um die Verpflegung für die Woche einzukaufen.
Er wollte nur eben guten Tag sagen. Ich habe ihn hereingebeten. Es war nicht
Ivys Schuld.«
    »Nein,
Christal ... nicht ...« Ivy stand auf, ihr ganzer Körper bebte vor Angst. »Du
weißt, daß er wegen mir hier ist.«
    »Ja, aber
ich habe ihn eingeladen hereinzukommen.«
    Faulty
wandte sich nun zu ihr. »Christal, wenn du das nochmal tust, dann verprügel'
ich dich. Hast du verstanden? Ich schlag' dich windelweich.«
    Christal
entgegnete nichts. Sie konnte nichts sagen. Diese ganze Szene ging über ihr
Verständnis hinaus.
    »Antworte
mir, Mädchen. Hast du begriffen, wovon ich spreche, oder muß ich dir jetzt
eine verpassen, damit du deinen Fehler einsiehst?«
    Sie
antwortete immer noch nicht. Sie würde ihm sicher nicht sagen, daß sie
verstehen konnte, warum es Jericho nicht erlaubt war, im Saloon zu sein oder
Ivy zu besuchen. Sie verstand es nicht, und sie würde es niemals verstehen.
    Faulty hob
bereits die Hand, doch eine Stimme von der Küchentür ließ ihn vor Schreck fast
vornüber fallen.
    »Das würde
ich an Ihrer Stelle nicht tun.«
    Macauly
stand im Türrahmen. In dem Durcheinander war er herangekommen, ohne daß einer
ihn bemerkt hatte. Nun lehnte er dort mit lässig vor der Brust verschränkten
Armen, als würde er ein paar ungehorsame Kinder zur Ordnung rufen.
    Faulty wies
mit dem Finger auf Jericho. »Sheriff, verhaften Sie diesen Mann wegen
Hausfriedensbruch. Im Saloon sind keine Schwarzen erlaubt.«
    »Nein!«
schrie Ivy und hastete an Jerichos Seite.
    »Das ist
doch lächerlich!« fauchte Christal. Sie wandte sich an Macauly. »Ich habe
diesen Mann hereingebeten. Er ist nicht einfach eingedrungen. Du kannst ihn
nicht verhaften.«
    Faulty
erhob die Stimme. »Dies ist mein Saloon, und ich lasse nicht zu, daß die Leute
glauben, ich würde Nigger bedienen. Verhaften Sie ihn, Sheriff!«
    Macauly sah
die einzelnen Personen kühl und distanziert an, Inzwischen
lugten mehrere Kunden neugierig durch die immer noch offene Küchentür. Faulty
hatte keine andere Wahl, als lauthals gegen Jerichos Anwesenheit zu
protestieren und den Sheriff zu bedrängen, den unerwünschten Gast abzuführen.
Er wurde immer lauter und zeterte: »Nigger sind hier nicht erlaubt! Bringen
Sie ihn weg! Nein, bei mir haben Nigger nichts zu suchen!«
    Endlich
wandte sich Cain an Faulty. »Dieser Mann befindet sich nicht in Ihrem Saloon.
Er ist in der Küche! Es gibt kein Gesetz, das besagt, daß jemand nicht in der
Küche sein darf, wenn er hereingebeten wird.«
    »Aber er war
nicht eingeladen! Auf keinen Fall!«
    Christal
trat vor und warf den Männern, die sich an der Tür drängten einen wütenden
Blick zu. »Oh, doch, er war eingeladen! Ich habe ihn hereingebeten!«
    Faulty
stieß ein wimmerndes Geräusch aus und begann, den Kopf zu schütteln, als

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