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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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vorstellen, wie Macauly
Dixiana auf den Mund küßte, so wie er sie geküßt hatte.
    Doch dann
wurde sie unbeschreiblich wütend. Sie mußte ihn loswerden, und sie durfte sich
keine Schwäche oder Eifersucht erlauben. Als würde sie einen Verband von einer
schwelenden Wunde reißen, sagte sie hastig: »Nimm ihn dir, Dixi. Ich will
nichts mit ihm zu tun haben. Ich wünschte, er würde wieder dahin gehen, wo er
hergekommen ist. Er verdirbt uns bloß das Geschäft, wenn er jeden Abend in der
Ecke sitzt und
... und jeden mit seinen kalten, grauen Augen anstarrt.«
    »Dich anstarrt!« warf Ivy ein. »Er hat nur
Augen für dich.«
    »Ich
glaub', du magst ihn schon 'n bißchen«, setzte Dixi mit fast seligem
Gesichtsausdruck hinzu. »Man kann jemanden nich' so leidenschaftlich hassen,
wenn man gar nix für ihn empfindet. Also, was is' denn zwischen euch gewesen,
bevor du nach Noble kamst? Komm, ich möcht's so gern wissen.«
    Christal starrte
die beiden Frauen entsetzt an. Sie wollte gerade alles abstreiten, als das
Klavier unten einsetzte. Joe begann bereits, für die Kunden zu spielen, und
weder Ivy noch Dixi waren fertig angezogen.
    Die Frauen
schnappten sich ihre Kleider und Unterröcke. Und zu Christals großer
Erleichterung war das Thema Sheriff erst einmal erledigt.
    Bei Faulty
hatte sie allerdings nicht soviel Glück. Es war noch früh am Abend, und sie war
hinten in der Küche, um das Abendessen für all die zu bereiten, die einen Penny
besaßen, um es zu bezahlen. Falty stürmte in den hinteren Raum, und sein sonst
rotes Gesicht war bleich.
    »Du mußt
ihn uns heute abend irgendwie vom Hals schaffen. Er macht uns das ganze
Geschäft kaputt«, flüsterte er ihr zu. Er schaute langsam zur Tür. Sie folgte
seinem Blick und sah Cain in den Saloon eintreten. Er nahm seinen Hut ab und
ließ sich in der Ecke nieder, wo er jeden Abend zu sitzen pflegte".
    Sie
schluckte und hatte Mühe, die Worte auszusprechen. »Dixi meint, sie mag ihn.
Sie kann ihn doch für dich loswerden. Er wird bestimmt niemanden verhaften,
wenn er seinen Teil von dem Spaß bekommt.«
    Faulty sah
zum Klavier hinüber, an dem Dixi mit Joe saß. Selbst Christal konnte sehen, in
welcher Art und Weise sie den Sheriff beäugte. Verwirrt fragte Faulty: »Meinst
du denn, er würde sie nehmen? Sieht aus, als wollte er nur dich!«
    »Mich
bekommt er aber niemals.«
    Faulty
öffnete seinen Mund, als wollte er sie einmal mehr anflehen, spürte aber
offenbar, daß es sinnlos war. Also seufzte er nur, wandte sich um und ging hinaus
zu Dixi.
    Christal
drehte sich von der Tür weg, um keinesfalls zusehen zu müssen. Sie wußte
nicht, ob sie es ertragen konnte, wenn Macauly irgendwann im Laufe des Abends
Dixi bei der Hand nehmen und mit ihr nach oben gehen würde.
    Ein verhaltenes
Klopfen riß sie aus ihrem Elend. Sie ging zur Hintertür und erblickte Jericho,
der soeben seine wöchentlichen Einkäufe bei Jan Peterson erledigt hatte. Er
hielt seinen Hut in der Hand und stand auf der Schwelle. Er war groß, jung und
kräftig. Keine Frau hätte ihn als gutaussehend bezeichnet, doch seine Augen
waren warm und aufmerksam, und er besaß gute Manieren. Christal konnte
verstehen, warum Ivy in ihn verliebt war.
    Sie legte
einen Finger auf ihre Lippen. Dann ging sie auf Zehenspitzen zur Küchentür,
wobei sie es vermied, nach Cain oder Dixi zu sehen. Nachdem sie die Tür
geschlossen hatte, bat sie Jericho in die Küche.
    »Möchtest
du von den Bohnen? Hast du schon etwas gegessen?«
    Jericho
schüttelte den Kopf. »Nein, Ma'am.«
    »Soll ich
Ivy holen, damit ihr zwei vielleicht zusammen essen könnt? Ich passe auf, daß
Faulty nicht hereinkommt. Ich könnte euch etwa eine Stunde gewähren.«
    »Das ist
mächtig nett von Ihnen, Miss Christal.«
    Christal
lächelte. Sie machte eine Kopfbewegung zu einem Stuhl hin und ging dann hinaus,
um Ivy Rose zu holen. Ivys Gesicht strahlte, als sie hörte, daß Jericho in der
Küche war. Sie sah nach Faulty, stellte fest, daß er nicht auf sie achtete, und
folgte Christal dann zum hinteren Teil des Saloons.
    Christal
gab ihnen etwas zu essen und paßte auf, daß Faulty nichts bemerkte. Die ganze
Zeit über mußte sie daran denken, in was für einer merkwürdigen Welt sie doch
lebten. Im Gegensatz zu Faulty, Dixi oder Ivy oder den meisten der Kunden im
Saloon war sie in einer reichen Familie aufgewachsen, die ihr den Unterschied
zu den Klassen »unter ihr« sehr bewußt gemacht hatte. Doch ihre Erfahrungen im
Westen hatten sie gelehrt,

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