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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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ein düsteres, drohendes Schweigen. Sie holte tief Atem und fragte:
»Spionieren deine Diener mir nach? Weißt du deswegen, daß ich heute dort war?
Ist es Whittaker?«
    »Es ist
meine Sache zu wissen, was in mein ...«, er beruhigte sich und unterdrückte
seinen Akzent, »in meinem Haus vorgeht.«
    »Ja,
natürlich. Schön, du weißt es also. Ich bin heute nach Brooklyn gefahren.« Sie
wandte sich um und sah ihm ins Gesicht. Bitter erinnerte sie sich an Miss
Dumonts Brief. »Aber ich war ja nicht die einzige, die heute in der Stadt war,
nicht wahr? Du warst ja heute morgen früh auf.«
    »Woher
weißt du das?« Sein Blick traf ihren.
    Sie spürte
einen Klumpen in ihrer Kehle, als sie daran dachte, wie grausam ihre Hoffnungen
von heute morgen niedergemacht worden waren. »Vielleicht habe ich auch meine
Spione.«
    Er zögerte
mißtrauisch. »Du hast mich zum Frühstück verpaßt. Geht es darum? Nun, ich hatte
ein paar Geschäfte zu erledigen. Ich hatte keine Zeit zum Frühstücken.«
    Zumindest nicht
hier, setzte sie in Gedanken hinzu.
    »Hast du
heute morgen nach mir gesehen?« Seine Stimme klang weicher, als sie sie je von
ihm gehört hatte. Aber selbst sein kosender Tonfall konnte ihr nicht die Scham
nehmen. Von allen Erniedrigungen, die sie sich vorstellen konnte, war es die
schlimmste, den Ehemann mit einer anderen Frau zu teilen.
    »Ich habe
gelernt, nicht mehr nach dir hu sehen.« Kalt wandte sie sich um.
    »Offensichtlich«,
war sein frostiger Kommentar. Dann gab es nichts mehr zwischen ihnen zu sagen,
bis sie in der Kutsche saßen.
    Mara war
wie gewöhnlich furchtbar aufgeregt und plauderte und schnatterte unablässig.
Alana und Trevor begrüßten Maras Geplapper, das die drükkende Atmosphäre in
dem Wagen etwas auflockerte, bis Mara plötzlich selbst die feindliche Stimmung
zu spüren schien und ohne Vorwarnung still war.
    Das machte
Alana so nervös, daß sie sprach: »Du siehst ganz reizend aus, Mara. Bist du
schon gespannt auf den Duke?«
    »Ich hab'
noch nie zuvor einen Duke kennengelernt. Ist er einschüchternd?« Mara sah zu
ihrem finster dreinschauenden Bruder und warf dann Alana einen sorgenvollen
Blick zu.
    Alana
versuchte zu lachen. Sie wollte sagen Nicht mehr als dein Bruder, antwortete
dann aber: »O nein. Er wird wahrscheinlich ein alter, halb tauber Mann sein. Du
brauchst dir keine Sorgen zu machen. Im übrigen werden wir nicht allzuviel von
ihm sehen. Mrs. Astor hat ohne Zweifel ihre Pläne mit ihm.«
    »Das ist
gut.« Mara lächelte schüchtern und schlug ihren Fächer zusammen.
    Die
Bewegung zog Alanas Blick auf Maras Hände. »Was für ein schönes Armband. Habe
ich das schon einmal gesehen?«
    »Es ist
neu«, sagte Mara und betastete die eckigen Saphire. »Trevor hat es mir aus
Boston mitgebracht.«
    »Es steht
dir sehr gut.« Alana gab sich Mühe, zu lächeln, aber es tat zu weh. Nach all
dem, was sie mit Trevor schon ertragen hatte, begriff sie nicht, warum sie
diese Kleinigkeit so verletzte. Ihr Mann war während ihrer Flitterwochen
allein verreist und hatte seiner Schwester ein Schmuckstück mitgebracht,
seiner Frau jedoch nichts. Sicher, sie hatte ihm ihre Verachtung für seine
protzigen Gaben gezeigt, aber es schmerzte sie doch, daß er auf seiner Reise
keinen Gedanken an sie verschwendet hatte. Wahrscheinlich hatte er etwas für
Daisy mitgebracht. Die Sache war nicht vorbei, wie der Brief zeigte. Es war
anzunehmen, daß Trevor ihr ein Schmuckstück gekauft hatte, mit dem man die
Konföderiertenarmee hätte auszahlen können. Aber wenn er ein
Kleeblatt vom Wegesrand gepflückt und gepreßt hätte, um es Daisy zu geben,
hätte es Alana ebenso umgebracht. Es ging nicht um den Preis. Es ging um
Gefühle, Gefühle, die sie verzweifelt in ihrem Ehemann wecken wollte.
    Delmonico's prunkte vor wichtigen
Gestalten: die Vierhundert drängelten sich Schulter an Schulter mit
Repräsentanten aus Washington und dem Rathaus, um diesen höchst
prestigeträchtigen Duke aus England kennenzulernen. Dabei wußte kaum einer
über die Granvilles mehr, als daß die Adelsfamilie ein riesiges Anwesen in der Nähe der schottischen Grenze besaßen, daß der erste Granville von Henry V.
zum Ritter geschlagen worden war und daß sie so nobel sein sollten, daß
Victoria und Albert angeblich im Schloß von Granville die Flitterwochen verbracht
haben sollten.
    Als die
Ankunft des Duke verkündet wurde, ging ein Raunen durch die Menge. Alana stand
mit Mara hinten im Ballsaal, und Mara war weniger an dem alten

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