Meagan McKinney
Zögern, bedachte ihn mit einem bösen Blick und verließ das Zimmer
ebenfalls.
»Warte!« Er
holte sie im Flur ein. Er packte ihren Arm, als eine Dienerin vorbeikam,
knickste und vollkommen
entsetzt aussah, weil sich die Herrschaften des Hauses ausgerechnet im
Personaltrakt befinden mußten.
»Was!«
zischte sie und versuchte, seine Hand abzuschütteln.
»Wir müssen
reden!«
»Du bist
betrunken. Und ist es nicht auch ein bißchen spät? Was gibt es denn noch zu
besprechen?« Sie lachte bitter, unfähig, ihren Schmerz niederzukämpfen. »Oh,
ich nehme an, wir müssen unsere große Lüge für die Annullierung durchproben,
nun, da Mara sich in den Duke of Granville verliebt hat.«
»Sie hat
ihn wieder getroffen?«
»Ja, so ein
Zufall. Wir trafen ihn im Park. Stell dir nur vor.«
Seine
goldgrünen Augen funkelten vor Zorn. »Fein. Sie soll ihn ruhig treffen. Wie ich
schon sagte, ich weiß schon, wie ich mit ihm umgehen muß. «
»Wie
gewöhnlich hast du alles unter Kontrolle. Also, wenn du mich jetzt bitte
entschuldigst...«
»Nein.«
Seine Hand packte fester zu, doch seine Stimme wurde weich. »Wir müssen reden.«
Sie
nestelte an seinen Fingern, um sich aus seinem Griff loszumachen. »Ich weiß,
daß es ein furchtbarer Schock für Sie sein wird, Mr. Sheridan, aber ich will
nicht mit Ihnen reden!«
»Nun, dir
wird nichts anderes übrigbleiben, also wo möchtest du lieber? Hier unten beim
Personal, oder lieber in der Stille des Salons?«
»Du hast
doch getrunken. Und ich unterhalte mich nicht mit betrunkenen Männern. Außerdem
gibt es nichts mehr zu bereden.«
Er zog sie
näher an sich heran. Sie roch den Alkohol in seinem Atem, und. der Duft von
Whiskey und Seife war
zu verführerisch. Das Verlangen traf sie wie ein Faustschlag.
»Du sagst,
es gibt nichts zu beprechen, aber das stimmt nicht«, begann er heiser. Er
schien zu versuchen, mehr Vernunft in seine Argumentation zu legen, als sein
Zustand es ihm offenbar erlaubte. »Laß uns doch einfach mit deiner körperlichen
Verfassung beginnen...«
Sie
versteifte sich und errötete vor Zorn und Verlegenheit.
»Das Bild
von dir mit der kleinen Siobhan in deinen Armen gibt mir zu denken. Bist zu
bereit, vielleicht in neun Monaten dein eigenes Kind in den Armen zu halten?«
Seine Worte
schnitten ihr ins Herz. Er machte sich über ihre Beziehung und ihre Liebesnacht
lustig. Für ihn schien die Möglichkeit einer Schwangerschaft nichts weiter als
ein kleines Ärgernis zu bedeuten. Und Alana konnte ihren Zorn nicht
zurückhalten. »Oh, und das würde deine Pläne zunichte machen, nicht wahr?« Er
versuchte, sie zu unterbrechen, aber Alana war viel zu entrüstet und fuhr fort:
»Ich sehe dich schon mit einem Knickerbockerbalg auf den Knien! Mein Gott, wie
entsetzlich! Willst du mir einen Besuch bei Madame Restell bezahlen?«
»Ich würde
dich umbringen, wenn du diese Frau aufsuchst.«
Sie
zweifelte nicht, daß er so meinte, was er gesagt hatte. Plötzlich wurde ihre
Wut so gewaltig, daß sie am liebsten auf ihn eingeschlagen hätte, bis sie keine
Kraft mehr hatte. Er war die Quelle all ihrer Probleme, und daß er es wagte,
ihr Anweisungen zu erteilen, die nichts mit Maras Zukunft zu tun hatte, war
mehr, als sie ertragen konnte. Sie versuchte wieder, sich
loszumachen, um eine fast unvermeidliche Szene zu verhindern, aber er ließ sie
nicht los. Sie wand sich und zog immer wieder, bis ihr ganzer Zorn übermächtig
wurde.
Alana
konnte sich nicht mehr beherrschen – sie schlug zu. Einmal, zweimal, dreimal
landete ihre Hand auf seiner Wange, und er starrte sie nur kalt und leidenschaftslos
an. »Bist du fertig?« fragte er frostig, als sie zu weinen begann.
»Ich hasse
dich«, flüsterte sie. »Ich kann es gar nicht erwarten, wenn die Ehe
annulliert wird.« »Vielleicht wird das nicht möglich sein.«
»Warum
nicht?« fuhr sie ihn an, rasend vor Wut und vor Schmerz. Sie
wollte diesen Mann lieben, doch er tat alles, damit sie ihn hassen mußte. Er
spielte mit ihr wie eine Katze mit einer Maus. Dauernd änderte er die Regeln
ihres Abkommens. Die Belastung war einfach zuviel – sie konnte einfach nicht
mehr!
»Das Baby
in deinen Armen müßte es dir eigentlich klargemacht haben.«
»Ich
bekomme kein Baby von dir.«
Sein Ton
wurde sarkastisch. »Ach, und wie willst du das wissen? Oder weigert sich dein
unbefleckter Bauch ganz einfach, ein Kind von einem wie mir auszutragen? Tja,
tut mir leid, aber möglicherweise hat er keine Wahl!« Er zog sie heftig
an
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