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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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blauen Augen. Dieses Blau konnte
Mara nur mit der karibischen See vergleichen. Sie hatte diese Fahrt mit der Colleen nach Montserrat niemals vergessen, und nun sah sie die Farbe
dieses wunderbaren Meeres jedesmal, wenn sie in Granvilles Augen blickte.
    »Warum sind
Sie so still, Mary?«
    Sie sah weg
und registrierte noch nicht einmal, daß er die anglisierte Version ihres Namens
benutzt hatte.
    »Sind Sie
böse auf mich?«
    »Nein,
nein«, versicherte sie, entsetzt, daß er so etwas glauben konnte.
    »Was dann?«
    »Es ist
nur, daß... daß.., nun, ich weiß einfach nicht, warum Sie sich so um mich
bemühen.« So, jetzt war es heraus. Nun wagte sie es kaum noch, ihn
anzusehen.
    Er warf den
Kopf zurück und lachte. »Was finden Sie daran so seltsam? Glauben Sie
vielleicht, ich bin zu alt für Sie? Nun, ich bin zweiundzwanzig, wenn Sie das
beruhigt.«
    »Das ist es
nicht«, sagte sie hastig, »obwohl Trevor glaubte, Sie wären vierundzwanzig, und
es sollte ihn beruhigen.
Er wurde fast grün, als Alana uns einander vorstellte. Er ist nicht mit Ihnen
einverstanden, müssen Sie wissen.«
    Granville
lachte noch mehr. »Sie fragen mich, warum ein Kerl wie ich Ihnen den Hof
machen will, richtig? Nun,
es sind genau diese Bemerkungen, Mara, die mir an Ihnen so viel Spaß machen.
Ihr amerikanischen Mädchen ihr sagt stets das, was ihr denkt.«
    »Nicht
alles...« Mara wurde wieder still.
    »Was ist es
dann also?« Seine lachenden Augen wurden ernst.
    Mara sah
starr geradeaus, und ihr Gesicht wurde ausdruckslos, als sie sagte: »Haben Sie
von meinem Debüt gehört?«
    »Ja.«
    Sie suchte
in seinem Gesicht nach etwas, irgend etwas, das ihn verraten würde. »Was haben
Sie denn gehört?«
    »Daß diese
Kolonisten, die ihr New Yorker die Vierhundert nennt, nicht gekommen sind.« Er
strich ihr eine dunkle Locke aus dem Gesicht. »Und daß sie nicht gekommen sind,
weil Sie aus Irland stammen.«
    »Und Sie
aus England. Trevor meint, wir müssen die Briten verachten, weil sie uns noch
mehr hassen, als es die Vierhundert tun.«
    Granvilles
Lächeln war gleichzeitig belustigt und bitter. »Lassen Sie sich von
niemanden dazu bringen zu hassen, Mara. Das ist eine schlechte Angewohnheit.
Und was mich angeht, ich hasse die Iren nicht. Meine Großmutter war Irin. Der
alte Granville war einer der Landbesitzer aus County Clare, und er raubte
meine Großmutter direkt aus der Küche seines Anwesens. Sie waren fünfzig Jahre
lang verheiratet und hatten zehn Kinder und dreißig Enkelkinder. Hassen Sie
mich denn?«
    Mara schloß
den Mund, der vor Staunen offen geblieben war. »Nein. Ich hatte nur Angst, Sie
würden vielleicht...«
    »Ihnen weh,
tun?«
    Sie nickte.
    Er berührte
wieder ihre Wange, diesmal ohne den Vorwand, eine Locke wegstreichen zu wollen.
»Wissen Sie, wir Granvilles sind ein merkwürdiges Völk chen. Jeder aus
der Linie der Dukes hat bisher seine Frau nur Wochen nach dem Kennenlernen
geheiratet. Der alte Granville war der schlimmste. In der vergangenen Woche
war seine Frau noch eine Küchenhilfe gewesen, die nächste war sie eine Duchesse.
Man sagt, er
war so fasziniert von ihr gewesen, daß er schon am Tag, als er sie zum ersten
Mal sah, um ihre Hand anhielt. Sie sagte nein, denn sie glaubte, er wäre
entweder verrückt oder betrunken gewesen.«
    »Und war er
es?«
    »Ich weiß
es nicht. Glauben Sie, ich bin betrunken oder verrückt?«
    Sie
schüttelte den Kopf und sah wieder in diese unglaublichen, blauen Augen.
    »Gut«, flüsterte
er. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß niemand hinsah, küßte er sie sanft
auf die Lippen. »Wann heiraten wir?«
    Mara wurde
rot. »Na ja, vielleicht sind Sie doch ein bißchen verrückt.«
    Er
lächelte. »Ich habe noch vier Wochen. Und ich warne Sie, ich weiß genau, wie
der alte Granville empfand, als er seine Zukünftige in der Küche entdeckte.
Und ich könnte mir vorstellen, daß die lange Seereise nach England wunderbare
Flitterwochen abgeben würden.«
    Mara sah
ihn nur stumm an.
    ***
    Alana nippte an ihrem Champagner und
beobachtete die Tänzer, die im Walzertakt durch den Ballsaal des
Fifth-Avenue-Hotels wirbelten. Die Damen in den Armen ihrer schwarzberockten
Tanzpartner drehten sich wie hübsche, bunte Kreisel. Mara schwebte mit
Granville vorbei, und ihr Gesicht strahlte vor Glück und Heiterkeit. Und auch
Alana war froh. Sie war sich mit dem Duke nicht sicher gewesen – oder mit
Nigel, wie er nun von der Familie genannt werden wollte. Alana hatte für Mara
nur

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