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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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doch die Opfer gebracht. Du
hast mein Geld genommen – du hast es verloren und für Huren ausgegeben!
Wenn Christabel nicht wäre, hätte ich dich für all deine Schandtaten schon
längst ins Gefängnis gebracht!«
    Alana
wußte, sie war zu weit gegangen. Didier sah sie an, als wollte er sie
umbringen, als wollte er ihr die Hände um die Kehle legen und so lange drücken,
bis sie nicht mehr atmete. Aber er schien sich gleichermaßen an ihrer Angst zu
weiden, und so zwang sie sich zur Ruhe und sah ihm direkt in die Augen. Er
starrte zurück, und sie schmeckte den metallischen Geschmack purer Angst in
ihrem Mund.
    »Mach weiter,
Alana, treib mich zur Weißglut. Du hast es bald geschafft«, sagte er leise und
drohend.
    »Du sollst
in der Hölle schmoren!« stieß sie atemlos hervor.
    Er lachte,
und es hörte sich furchtbar an, doch sie sollte niemals herausfinden, was er
vorgehabt hatte, denn in diesem Moment hielt die Kutsche an, und der Fahrer
rief: »Dreiunddreißigste und Fünfzigste.«
    Sie vernahm
das dumpfe Geräusch, als der Kutscher von seinem Bock herunterkletterte, um
ihnen die Tür zu öffnen. Ihr Onkel warf ein paar Münzen auf den Boden und
zerrte Alana heraus, bevor sie den Kutscher noch um Hilfe anflehen konnte.
Unter den vom Regen gedämpften Flüchen des Mietfahrers zog Didier Alana auf die
Toreinfahrt eines riesigen Gebäudes zu, das den ganzen Block einnahm. Es war zu
dunkel, als daß Alana hätte erkennen können, wessen Haus das war, doch sie
wußte, daß es keinem Knickerbocker gehörte. Knickerbocker stellen ihren
Reichtum niemals derart zur Schau dies war zu protzig.
    »Sei nett
zu Sheridan, Alana.« Didier lachte. »Vielleicht fällt ihm sogar ein hübsches
Arrangement ein, bei dem er auch noch für deine verrückte Schwester zahlt!« Er
wischte sich den Regen aus dem Gesicht und zog sie dann auf die marmornen
Stufen auf zwei riesige Messingtüren zu, die besser zum römischen Kolosseum
gepaßt hätten.
    Alana
wandte sich zu ihm und versuchte es ein letztes Mal. »Bei allem, was dir heilig
ist, Onkel... bitte tu das nicht! Noch kannst du ...!«
    »Gib mir
deine Hände.« Er hatte sie gepackt, bevor sie sich
ihm entziehen konnte. Er band seine Krawatte ab und wand sie um ihre Handgelenke.
Sie versuchte, ihn zu kratzen, irgend etwas zu tun,
was ihn in dieser Wahnsinnstat, die er begehen wollte, aufhalten
könnte, aber es gelang ihr nicht. In dem regenverschleierten Zwielicht der
Laternen konnte sie ihn kaum erkennen, und als sie versuchte, nach ihm zu
schlagen, glitten ihre dünnen Schuhe auf den glatten Marmorstufen aus, und sie
verlor fast das Gleichgewicht. Tränen des Zorns und der Verzweiflung auf
ihren Wangen vermischten sich mit dem Regen, und immer noch
versuchte sie, sich gegen ihn zu wehren, während Didier ihre Hände an das Geländer
band. Ihrer Kehle entrang sich ein tiefes, gequältes Stöhnen, als sie sah, daß
Didier auf die riesige Tür zutrat und dagegenhämmerte.
    Sie flehte
ihn an, seine Absicht zu ändern, doch er hörte nicht auf sie. Wieder und wieder
klopfte er gegen die Türflügel. »Sheridan! Sheridan!« brüllte er in blinder,
trunkener Wut. »Komm raus, Sheridan! Sieh dir an, was du für all deine Taten
geschenkt bekommst!«
    »Hör auf!
Ich bitte ...!« schrie sie, als die gewaltigen Türflügel langsam aufschwangen. In
dem strömenden Regen konnte sie die Gestalt kaum erkennen, aber der Mann
schien älter zu sein und eine Butleruniform zu tragen.
    Die Gestalt
warf ihrem Onkel einen Blick zu, der ihn in das Rattenloch zurückschleudern
sollte, aus dem er offenbar gekrochen war. »Ja, Sir?« sagte dieser
Butler, soweit Alana es durch den klatschenden Regen hören konnte.
    »Sheridan!
Sheridan! Sag ihm, ich will mein Geld zurück! Mein ganzes Geld!« brüllte
Didier.
    »Und die
junge Lady?« fragte der Butler.
    Didier
drehte sich zu ihr um, und Alana warf ihm einen haßerfüllten Blick zu. Sie
wußte, sie würde niemanden jemals so sehr verachten, wie sie ihn in jenem
Augenblick verachtete.
    »Das
Mädchen ist Sheridans Problem. Er hat mir nichts mehr übrig gelassen, um für
sie zu sorgen!« Didier packte den alten Mann an seinem Kragen. »Bei Gott, sag
Sheridan, er wird für all das büßen müssen, was er mir angetan hat. Eher lege
ich mich ins Grab, als ihn in Ruhe zu lassen!«
    »Nehmen Sie
sofort Ihre Hände weg«, sagte der Butler.
    Alana stieß
einen erstickten Schluchzer aus, und Didier wirbelte herum und warf ihr einen
rachedurstigen Blick zu. Doch da ihm

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