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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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ihm im Vorbeigehen zu.
Als sie sich kurz darauf noch einmal umdrehte, sah sie, wie Pumphrey Kevin mit
einem Kopfnicken in Richtung Küche schickte.
    Alana trat
in den Salon und sah schweigend zu, wie ihr Onkel die gewaltigen Türen zuzog,
die den Raum vom Foyer abschloß. Wäre sie mit einer beliebigen anderen Person
dort drin gewesen, hätte es sie nicht weiter beunruhigt. Aber seit ihrer
letzten Begegnung hatte sie begriffen, daß Baldwin Didier anders als andere
Menschen war. Ihr Magen krampfte sich zusammen und ihre Hände wurden feucht,
doch sie musterte ihren Onkel mit kühlen grünen Augen. »Was gibt es denn so
Dringendes, daß du dich noch um diese Zeit extra hierher begibst?« Alana
wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Die Prellung, die er auf
ihrem Gesicht hinterlassen hatte, tat immer noch etwas weh, wenn sie ihre
Wange berührte, und es war alles andere als leicht, sie mit Puder zu
kaschieren. Alana kochte vor Zorn, wenn sie nur daran dachte.
    »Setz
dich.« Didiers Blick wanderte zu der alten Belter Polsterbank, die ihre Eltern
in besseren Zeiten gekauft hatten – Zeiten, die nun furchtbar weit fort zu sein
schienen.
    »Was haben
wir denn zu dieser Stunde noch zu besprechen?« Alana setzte sich widerwillig
auf die Sofakante und hielt sich bereit, aufzuspringen und zu kämpfen, wenn es
nötig wurde.
    »Du kannst
dir deine feinen Manieren sparen, Alana. Du kannst sie ohnehin nicht mehr
vertreten.«
    Ihr Onkel
stand dicht vor ihr. Sie konnte den Alkohol, den er ausdünstete und der von
dem verschütteten Cognac auf dem Teppich hinter ihm ausging, riechen. Mochte
er auch viele bösartige Züge haben, so mußte sie doch zugeben, daß sie ihn noch
niemals betrunken erlebt hatte. Zumindest nicht in den drei Jahren, in denen er
für sie als Treuhänder fungierte.
    »Das heißt,
ich bin ruiniert?« fragte sie, während ein Anfall von Panik ihr Herz
zusammenzog.
    »Richtig.
Du bist arm. Ich hatte mich in die Hudson Bank eingekauft. Heute ist sie
untergegangen und« – brutal packte er ihr Kinn, während er für einen
Betrunkenen sehr deutlich weitersprach – »mein Geld mit ihr! Sie gingen pleite,
als Sheridan ihre Wechsel einforderte. Ich habe alles verloren. Und das heißt,
selbst die allmächtigen van Alens haben keinen einzigen Golddollar mehr!«
    Alana
versuchte, sich seiner Hand zu entziehen, aber er ließ sie nicht los.
Überwältigt von all dem Unglück stöhnte sie plötzlich auf und verfluchte im Inneren
Sheridans Namen. Der Ire war wirklich gründlich gewesen. Nun war auch sie zu
seinem Opfer geworden, und der Gedanke ließ sie zwischen heilloser Wut und
Hilflosigkeit schwanken. Sie hatte doch zu dem Ball gehen wollen! Irgendwie
hatte sie fast daran geglaubt, Sheridan würde sie deswegen in Ruhe lassen.
Doch sie hatte sich getäuscht. In seiner seltsamen Entschlossenheit, die
Beleidigung seiner Schwester zu
rächen, hatte er ihr Vermögen genauso vernichtet, wie er es bei all den anderen
getan hatte. Doch bei ihr lag der Fall anders: Sie hatte niemanden, der ihr
wieder aufhelfen konnte. Sie hatte keine Verwandten... nur diesen Widerling,
der vor ihr stand.
    Sie hatte
sich kaum von dieser niederschmetternden Erkenntnis erholt, als ihr ein
weiterer schrecklicher Gedanke kam. »O Gott, wie sollen wir jetzt für
Christabel sorgen?« flüsterte sie.
    Didiers
Griff wurde fester. »Vergiß Christabel. Sie kann in die städtische Anstalt
gehen. Ich will wissen, was du nun vorhast. Du stehst in meiner Schuld!«
    Sie sah zu
ihm auf und erkannte, daß er außer sich war. »Wovon redest du?« fragte sie
fassungslos.
    »Deine
teure Ausstattung. Diese Kleider. Das Haus! Wer glaubst du hat sich in all den
Jahren darum gekümmert?«
    »Das war
deine Aufgabe. Ich hatte einen bestimmten Fundus für all diese Dinge!« sagte
sie mißtrauisch.
    Sein
Gesicht wurde rot vor Zorn. »Sicher, ich hatte die Kontrolle über das Geld.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich den ganzen Kram genommen und hätte
dich und deine verrückte Schwester am Straßenrand liegengelassen.«
    Alana
konnte ihren Schock nicht verbergen. »Wie kannst du nur so etwas sagen? Du
hattest die Pflicht...«
    »Verdammte
Pflicht!« Er ließ ihr Kinn los, und sie fiel zurück. Er beugte sich dicht über
sie, kam ganz nah heran und sagte mit drohender Stimme: »Es war zu meinem
Vorteil, deinen Platz in der Gesellschaft zu erhalten. Also habe ich für die
hübschen Kleider und alles, was du um dich herum siehst, gezahlt. Aber

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