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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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und ein erstes schwaches Interesse
blitzte in seinen dunkelbraunen Augen auf.
    »Mr.
Sheridan, ich denke, wir können uns diese förmliche Vorstellung ersparen«,
sagte sie fest, nun, da sie seine volle Aufmerksamkeit hatte.
    »Das
stimmt«, bestätigte er mit einem kleinen, finsteren Lächeln. »Ich weiß seit
langer Zeit, wer Sie sind. Und nun erwarte ich, daß auch Sie mich kennen.«
    Sie wußte
nicht, warum seine Worte drohend waren, aber es war dennoch eine Tatsache.
Verzweifelt suchte sie nach Worten, die sie aus diesem Dilemma herausziehen
konnten. »Wie auch immer, Sie haben etwas Schreckliches getan, als ...«
    »Ich habe
etwas Schreckliches getan?« unterbrach er sie ungläubig. Er gluckste, und wäre
sie nicht so verzweifelt gewesen, hätte sie ihre Schleppe gerafft und wäre
hinausgerauscht. »Ich darf Ihnen sagen, Miss Knickerbocker, daß ich noch nie
eine Lady am Geländer festgebunden habe, als wäre sie ein Droschkenpferd. «
    Sie war zu
verlegen, um das widerwärtige Verhalten ihres Onkels anzuprangern, und platzte
statt dessen heraus: »Sie haben unrechterweise das van Alen-Geld genommen, Mr.
Sheridan. Ich möchte, daß Sie das begreifen. Ich brauche mein Vermögen zurück.«
    Ein
grimmiges Lächeln verzog seine Mundwinkel. »Ihr Onkel hat das Geld seit einigen
Jahren verwaltet. Sie wagen es, für diesen... Mann zu bitten?« Er
sprach es so aus, als hätte er Schwierigkeiten, Didier tatsächlich als Mann zu
bezeichnen.
    »Wieso
wissen Sie soviel über mich?« fragte Alana mit kleinlauter Stimme.
    »Wie sollte
ich nicht? Schließlich sind Sie die Gesellschaft. Und das ist es doch, was
diese nette, kleine Truppe am liebsten möchte... herausragen, sich von der
Masse abheben!« Er lachte nun fast. »Nun, Madam, Sie sollten sich eigentlich
geehrt fühlen. Sie durften persönlich die Glut meiner Hervorhebung
spüren!«
    »Ich wollte
Ihnen nichts Böses«, sagte sie leidenschaftlich. »Und tatsächlich habe ich
Ihnen auch nichts getan. Also geben Sie mir mein Geld zurück. Ich muß es
wiederhaben!«
    »Was meinen
Sie damit, Sie haben mir nichts getan?« Er lehnte sich so kühl und gelassen
zurück, als würden sie sich über die Tagesgeschäfte unterhalten.
    Sie legte
beide Hände auf den Tisch und beugte sich vor. »Ich meine damit, daß ich
zu dem Ball Ihrer Schwester gekommen wäre, wenn man mich gelassen
hätte. Deswegen müssen Sie mir mein Vermögen zurückgeben. Sie haben einen
tragischen Fehler gemacht.«
    Er lachte
laut auf, doch sein Lachen war erschreck end kalt. »Wissen Sie eigentlich,
wie oft ich das in den letzten Wochen gehört habe, Miss van Alen? Bei Gott, ich
bräuchte einen Buchhalter, um mir all die Entschuldigungen merken zu können.«
    »Aber in
meinem Fall stimmt es!« Alana war sicher, daß sie ihn überzeugen konnte.
    Er lachte
nur noch lauter. »Hier muß es ein Echo geben. Fällt dem Manhatten-Adel denn gar
nichts Originelles mehr ein?«
    »Aber ich
hatte doch wirklich vor, zu kommen«, sagte sie, als Panik ihre Brust
zusammenzog. Er glaubte ihr nicht. »Ich wollte es wirklich!«
    Ein
sardonisches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ah, endlich etwas Neues.
Glückwunsch, Miss van Alen, Sie sind wirklich die erste, die so etwas sagt.
«
    Sie
schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich habe Ihre Schwester Mara vor einigen
Monaten im Park kennengelernt. Sie kann Ihnen sagen, wie gerne ich kommen
wollte. Ich glaube, sie konnte mich genauso gut leiden wie ich sie.«
    Er hob ein
anderes Papier vom Tisch auf, eine lange Liste von Namen, und hielt einen
Moment inne. Dann sagte er: »Dies sind all die Leute, von denen meine Schwester
glaubte, sie mochten sie. Wissen Sie, wie viele auf dem Ball gewesen sind?«
    Alana ahnte
die Antwort und schwieg. Es machte sie krank.
    Ohne ein
Wort stand Sheridan auf und ging steif zum Feuer hinüber. Er warf die
Liste hinein, und während sie knisternd in Flammen aufging, sah Alana, wie die
Fingerknöchel an seinem Spazierstock weiß hervortraten.
    Ihre Blicke
trafen sich, und sie konnte dem Zorn und dem Haß in seinen Augen kaum
standhalten. »Ich weiß, daß niemand gekommen ist«, flüsterte sie, und ihr
Herz tat ihr aus unerfindlichen Gründen weh. Plötzlich wollte sie Maras Schmerz
ebenso verzweifelt lindern wie ihren eigenen. »Aber vielleicht sind diese
Leute auf Ihrer Liste den ganzen Ärger gar nicht wert, Mr. Sheridan.
Haben Sie darüber mal nachgedacht? Und wissen Sie, ob Mara Ihr Tun gutheißt?
Ich glaube nicht. Also frage ich mich, für wen

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