Meagan McKinney
ordnen.
»So erkläre
ich euch zu Mann und Frau, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.«
Der Bischof
besprühte sie mit Weihwasser, dann segnete er den Ring. Als er fertig war,
schlug er mit Weihwasser ein Kreuz über den Ring und reichte ihn Sheridan, der
ihn nahm und sich zu ihr drehte.
Als ihre
Augen sich trafen, war es wie Blitz und Donner. Sie starrte ihn an, und trotz
des Schleiers erkannte er ihren feurigen und gleichzeitig flehenden Blick.
Doch er erwiderte ihn mit Trotz und eisernem Willen, der besagte »Oh,
doch, ich werde es tun!«
Sie sah auf
ihre Hand, um den Diamantring abzunehmen, damit er den Ehering überstreifen
konnte, doch er hielt sie auf. Er nahm den makellosen Kreis aus Saphiren, den
Ring, den der Bischof gesegnet hatte, und schob ihn über den ersten auf den
gleichen Finger. Dann sprach er die Worte: »Mit diesem Ring mache ich dich zu
meiner Frau!«
Sie
betrachtete ihre Hand, die nun mit zwei kostbaren Ringen beladen war. »Nun
bist du zweimal mit mir
verheiratet«, sagten sie zu ihr und ließen die Panik in ihrem Inneren wieder
anschwellen. Dann sah sie ihn
an und beobachtete, wie er seinen schweren goldenen Claddagh-Ring abnahm, der
die Form von zwei Händen, die ein Herz hielten, hatte. Er drehte den Ring, so
daß das Herz nicht mehr nach außen
zeigte, als wollte er damit die Treue und die Nähe der Ehe symbolisieren.
Der Bischof
begann nun, den Ehesegen zu sprechen, und jedes seiner Worte machte sie
schuldiger und schnitt ihr wie ein Messer ins Herz. »... ewig ihm verbunden zu sein
... daß neues Leben entstehe ... nicht recht ist, zu trennen, was Gott
verbunden...«
Sie konnte
Sheridan nicht einmal ansehen. Der Verrat dieser Worte war so gewaltig,
daß sie am liebsten schreiend aus der Kirche gerannt wäre und auf den Knien um Vergebung gefleht hätte. Wie konnte er nur so starr und schweigend
dastehen, während er doch wußte, welche Lüge sie damit auf sich luden?
Sie
unterdrückte einen Schluchzer. Der Bischof fuhr fort und legte eine Hand auf
ihren Kopf. »...mögest Du gnädig auf Deine demütige Dienerin herabsehen, Herr
... möge sie ihrem Manne gefallen, wie es Rachel tat ... klug wie
Rebecca sein ... gläubig wie Sara ... möge sie fruchtbar sein und gebären...«
Eine Träne
kullerte ihre Wange hinunter. Es kümmerte sie nicht, ob Sheridan sie sah. Er war
ein widerwärtiger Schuft, daß er ihr das alles angetan hatte und sie nun
noch in diese Kirche geschleppt hatte, wo sie Dinge schwören mußte, die
nicht mehr Wert als Straßendreck hatten.
»Sie dürfen
die Braut jetzt küssen, Trevor Sheridan.«
Ehe sie
sich versah, hatte er schon ihren Schleier angehoben und legte einen
Finger unter ihr Kinn. Er beugte sich vor, um sie zu küssen, aber ihr Instinkt
ließ sie zurückzucken.
Das war ein
Fehler. Sie bezweifelte, daß es irgend jemand in
den Bänken gesehen hätte, Sheridan jedoch hatte es bemerkt. Ihre Zurückweisung
war für ihn eindeutig gewesen, und seine Augen schleuderten förmlich Blitze.
Sein Arm legte sich um sie, und sie konnte noch nicht einmal aufstöhnen. Sein
Mund preßte sich auf ihren, und sie spürte, wie seine Zunge ihre Zähne
auseinanderzwang. Sein Arm packte sie fester, und zum Erstaunen und Entsetzen
der Gäste hob er sie geradewegs von den Füßen.
Neben ihr
konnte Mara ihr Kichern nicht zurückhalten. Doch Alana hörte es kaum. Ihr
Gesicht war rot vor Zorn und in ihren Ohren rauschte es. Sie wollte auf ihn
einprügeln, besann sich vor der verblüfften Menge jedoch. Seine Zunge brannte
in ihrem Mund und fühlte sich wie Samt und Stahl gleichzeitig an. Und das
plötzliche Verlangen nach diesem Mann, das tief in ihrer Magengrube prickelte,
machte sie mir noch wütender.
Schließlich
gebot der entrüstete Bischof Sheridan Einhalt. Widerwillig ließ Trevor sie los,
doch bevor sie sich zu ihren Gästen umdrehen konnte, wisperte der
Geistliche ihm zu: »Ich lege Ihnen nahe, derartige Leidenschaften zu zügeln,
mein guter Mann, sonst finden Sie sich eines Tages in der Hölle wieder.«
Sheridan
entgegnete mit seiner typischen Respektlosigkeit:»In der Hölle oder in
Connacht 9 ,
Vater?«
Er nahm
ihre Hand und legte sie sich auf den Arm. Sie hatte noch immer ausreichend
Farbe im Gesicht, als sie sich umdrehten, um der Gemeinde gegenüberzutreten.
Alana hatte das Bedürfnis, sich die Lippen abzuwischen, aber sie konnte den Kuß
damit nicht von ihrer Seele entfernen. Sein Verhalten war genau
berechnet, um alle
Anwesenden,
Weitere Kostenlose Bücher