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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Begleitung
meterweit von ihr entfernt saß.
    Sie tauchte
gerade ihren Löffel in ihre Creme, als Mara noch mit ihrem Reisecape über den
Schultern hereinplatzte. »Hallo, ihr Lieben! Ich bin auch endlich da!« Das
Mädchen hielt abrupt an, als sie ihren Bruder an der langen Tafel vor sich sah.
Sie wandte den Kopf in die andere Richtung, als würde sie Rasentennis
zuschauen, und entdeckte Alana steif am anderen
Ende sitzen. »Lieber Gott, es ist also wahr«, hörte Alana
das Mädchen flüstern, bevor sie auf sie zugerannt kam, um ihr einen Kuß auf die
Wange zu geben.
»Hallo, liebe Schwägerin. Wie war es bisher in Newport?
Ich freue mich schon darauf, daß wir uns endlich ein bißchen näher
kennenlernen!« Mara ging zum
anderen Ende des Tisches und küßte ihren Bruder.
»Trevor! Nein, du brauchst nicht aufzustehen, Brüderchen. Ich hab' schon
gegessen, und wenn du und
deine reizende Frau fertig seid, treffe ich euch in der Bibliothek zum Tee. Bis
später!« Mara war wieder hinausgerauscht, bevor Alana ihren Löffel ablegen
konnte.
    »Was war
denn das?« hallte Trevors Stimme von den Marmorfliesen wider. In der Ferne
konnte sie seinen
Lakai die Schulter zucken sehen, als wollte er damit zeigen, daß sie an die
stürmischen Begrüßungen ihrer jungen Herrin gewöhnt waren.
    Plötzlich
fand Alana es unmöglich, das Dessert noch länger zu ertragen. Sie winkte ihrem
Gatten am anderen
Ende zu. »Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich mich etwas frischmachen,
bevor der Abend weitergeht«, rief sie so laut sie konnte, ohne die Hände
trichterförmig an den Mund legen zu müssen.
    Trevor
stand auf und nickte. Erst als sie außer Sicht war, nahm er seinen Platz wieder
ein. Und seinen Blick von ihrer Gestalt.
    Alana
brauchte länger, als sie es gedacht hatte. Sie fand zwar sofort die große
Marmortreppe, bog dann aber einmal
falsch ein und wanderte im zweiten Stock durch einige Wohnzimmer,
einen Billardraum und sogar durch ein nicht benutztes Babyzimmer, ohne den
Flügel mit den Schlafsuiten zu finden. Schließlich stolperte sie über eine
Personaltreppe und erschreckte eine Wäscherin, die ihr dann den richtigen
Weg erklärte. Als sie endlich angekommen war, half ihr Margaret hastig bei ihrer Toilette, und schon eilte sie wieder die Treppe hinunter, ängstlich, daß
man sie vermissen könnte.
    Ihre
Bedenken waren jedoch grundlos. Durch die Türen der Bibliothek begrüßte sie die
Wärme einer Familienszene, wie sie sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Trevor versorgte das Feuer, während er über etwas Iachte, das Mara gerade
gesagt hatte. Mara saß auf dem Sofa und gestikulierte zu ihren Worten, wie
jede andere Sechzehnjährige es getan hätte.
    »... und
hast du alle diese wichtigen Leute in St. Brendan bemerkt, Trevor? Vater
Donegal meint, er hat in seinem ganzen Leben noch nie so eine Hochzeit wie
deine miterlebt.«
    »Um so
trauriger, daß er
ein alter Mann ist. Ich schätze, Vater Donegal wird in Zukunft noch einige von
solchen Verbindungen erleben.«
    Alana stand
am Eingang und war gefangen von dem weichen Akzent ihres Mannes, der so
natürlich, entspannt und so verführerisch klang. Er ließ ihn so selten
durchschimmern, und sie wußte, daß sie ihn nicht zu hören bekommen
hätte, wenn sie bereits dabei gesessen hätte. Während sie der entspannten,
kameradschaftlichen Unterhaltung von Bruder und Schwester lauschte, kam sie
sich vor wie ein Eindringling. Ein Teil von ihr wünschte, sich bemerkbar zu
machen und in die familiäre Wärme mit einbezogen zu werden, aber ein anderer
Teil zögerte in der Angst, daß sie zurückgewiesen werden könnte. Es war
überdeutlich, daß die Sheridan-Bande sehr stark waren. Sie war eine Fremde für
beide, eine Außenseiterin,
gegen die man sich schützen mußte, die man auf Distanz halten wollte. Sie trat
in den Schatten zurück und entschied, besser wieder hinaufzugehen.
    Plötzlich
ertönte jedoch Maras Stimme: »Alana! Da bist du! Wir haben uns schon gewundert,
wo du bleibst?« Nun konnte Alana nicht mehr zurück.
    Alana
zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht und trat ein. Ungewollt ging ihr Blick zu
ihrem Mann, der sie mit dem üblichen gefühllosen, doch taxierendem Blick
betrachtete.
    Mara zog
sie herein. Mit einem unbehaglichen Gefühl sagte Alana: »Ich hoffe, ich störe
nicht!« Sie bemerkte, daß Trevor mit dem Griff seines Stockes herumspielte,
und diese Geste konnte nur zwei Dinge bedeuten: Entweder störte es ihn immens,
daß sie nun von seiner Behinderung

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