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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Wie
sollte sie nur den Abend mit dieser Bestie überstehen? Ganz zu schweigen vom
ersten Ehejahr?
    Als die
Sheridan-Kutsche
endlich vor Maison-sur-Mer hielt, hatte der Ball bereits begonnen. Das Varick-Anwesen
war ebenfalls im »Louis«-Stil gehalten, doch ob es sich um XIV., XV. oder sogar
XVI. handelte, wußte Alana nicht zu sagen. In Newport verwischten sich die
Grenzen der einzelnen Stilrichtungen zu einem einzigen Mischmasch aus Marmor
und Gold.
    Der
Ballsaal war erstaunlich voll für die frühe Saison, aber das Raunen, das
deutlich zu hören war, als Alana an Trevors Arm eintrat, erklärte genug. Wahrscheinlich
waren viele New Yorker nach der Hochzeit nach Newport gereist, um das
Spektakel weiterzuverfolgen. Alice Diana van Alens gewagte Hochzeit war
offenbar noch immer eine attraktive gesellschaftliche Abwechslung.
    Alana holte
tief Atem und setzte ein tapferes Gesicht auf, als der Butler laut verkündete:
»Mr. und Mrs. Sheridan. Und Miss Sheridan.« Leicht fiel es ihr jedoch nicht.
Nach der Episode in ihrem Schlafzimmer hatten ihre Hände zehn Minuten
gebraucht, um ruhig zu werden. Margaret hatte ihr Haar in mehrere Zöpfe
geflochten, die sich alle in ihrem Nacken zu einem weich geschwungenen Knoten
vereinten. Um ihren Hals trug sie trotzig die van Alen-Perlen.
    Die Fahrt
in der Kutsche war ihr unerträglich vorgekommen. Sie war gezwungen gewesen,
Trevor gegenüber zu
sitzen, und selbst in der Dunkelheit hatte sie seinen zornigen Blick spüren können,
der immer wieder voller Wut an ihrem Hals hängenblieb.
    »Alana,
Liebes! Wie schön, daß Sie heute abend hier sind.« Joanna Varick, eine der
letzten großen Damen der Knickerbocker-Gesellschaft, kam auf sie zu und
begrüßte sie. Sie war eine gutaussehende Frau um die fünfzig, deren Haare so
weiß wie ihr Atlaskleid waren, und sie trug die Varick-Smaragde, die der
Marquis de Lafayette der Familie bei seiner letzten Amerikareise geschenkt
hatte.
    »Wie nett
von Ihnen, uns einzuladen, Mrs. Varick. Ich freue mich, Ihnen meine neue
Familie vorstellen zu können.« Alana lächelte Mara aufmunternd zu, die ein
entsetztes Gesicht machte.
    Dann wandte
sie sich zu Trevor um, der fast die Stirn runzelte. Joanna Varick starrte ihn
an, als konnte sie einen Iren als Gast in ihrem Haus nicht recht ertragen.
Doch als sie sich wieder Alana zuwandte, zeigte das Funkeln in ihren Augen, wie
sehr sie diesen delikaten Skandal genoß. »Ich denke, Sie kennen meinen Mann,
Trevor Byrne Sheridan«, murmelte Alana, die unerklärlicherweise verärgert war.
    Joanna
Varick setzte ihr Begrüßungsgesicht auf und hielt Trevor die Hand hin: »Meine
Glückwünsche, Mr. Sheridan. Sie haben sich wirklich das Beste von uns
geholt... Alana, meine ich!«
    Alana
fragte sich, wie Trevor diese Bemerkung wohl aufnehmen würde, sah jedoch
überrascht, daß er Mrs. Varick sein schelmischstes Lächeln schenkte. »Ich bin
absolut Ihrer Meinung, Madam«, antwortete er. Dann beugte er sich herab und
strich mit den Lippen leicht über die Hand der Lady.
    Joanna
Varick hob erstaunt eine Augenbraue. Die Matrone war solche Dreistigkeit nicht
gewohnt, aber Alana konnte nicht erkennen, ob es ihr mißfallen hatte oder
nicht. Joanna Varick sah auf ihre Hand, und Alana glaubte, einen verborgenen
Schimmer von Vergnügen zu entdecken, der ihre Gesichtszüge erweichte. Trevor
Sheridan war zwar Ire, aber ein unglaublich gutaussehender, und so kühl wie
Joanna Varick auch sein konnte, es floß Blut in ihren Adern, kein Eis.
    »Und dies
ist meine Schwägerin, Miss Mara Sheridan.« Alana drückte Maras Arm und schob
das widerstrebende Mädchen vor. Joanna Varick erinnerte sich wieder an ihren
Status, riß ihren Blick von Trevor los und schickte sich an, Mara förmlich zu
begrüßen. Aber man konnte Mara nicht einfach nur kurz abhandeln. Schüchtern
und wunderschön in dem edlen Kleid von Worth und die Haare mit Perlen geschmückt,
bot Mara ein Bild der Unschuld, auf das selbst ein Knickerbocker stolz gewesen
wäre. Joanna Varick warf einen Blick auf das Mädchen, und ein Lächeln erschien
auf ihrem Gesicht. »Wie schön, Sie kennenzulernen, Miss Sheridan.«
    »Mrs....
Mrs. Varick«, stammelte Mara nervös und knickste hastig.
    »Mrs.
Anders hat die Tanzkärtchen, Kind.« Mrs. Varick wandte sich an Alana. »Soll ich
Mara hinüberführen?«
    Alana
spürte den ersten Sieg. »Das wäre sehr freundlich von Ihnen.«
    »Das macht
keine Umstände, Darling. « Joanna Varick warf Trevor einen letzten Blick zu
und nahm dann Mara

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