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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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am Arm, um sie in das Gedränge ihres ersten
gesellschaftlichen Balls zu entführen.
    »Wenn sie
ihr weh tun...«
    Alana
wandte sich zu Trevor um, der den beiden nachsah, wie sie sich durch die Gäste
drängelten.
    »Das wird
niemand wagen... nicht mehr. Mrs. Varick mag sie. Und auch wenn sie als ein
wenig exzentrisch angesehen wird – es gab da ein Gerücht über einen gewissen
jungen Mann in New York – ist die Varick-Linie makellos. Und das wiegt eine
Menge bei den Vierhundert.«
    Er sah auf
sie hinunter. »Und was ist mit Caroline Astor?«
    Ein kleines
Lächeln umspielte ihre Lippen. »Caroline Astor wird sie akzeptieren. Sie muß
es. Unsere Hochzeit hat ihr keine Wahl gelassen.«
    Ihre Blicke
trafen sich. Irgend etwas flackerte kurz in seinen Augen auf, aber sie wußte
nicht zu sagen, ob es
Triumph, Verlangen oder Sehnsucht war. »Gut«, war alles, was er sagte, als er
ihr schließlich den Arm bot, um sie durch den Saal zu führen.
    Der Abend
war ein Erfolg. Mara hatte viele Bewunderer und mußte erst einmal einen Walzer
aussetzen.
Trevor, der sich gleichgültig gab, schien dennoch recht gelöst, und Alana
setzte sich zufrieden in eine Ecke, wobei er hinter ihr stand.
    Alles
verlief nach Plan. Der Ball war klein genug, daß Mara beeindrucken konnte und
groß genug, um diesen
Eindruck bis nach Manhattan tragen zu können. Alana
fühlte sich fast entspannt, als sich plötzlich eine Stille über den Saal
senkte. Flüstern und Kichern
erklang hinter Straußenfeder-Fächern, und Alana stand
auf, um nach dem Grund für den plötzlichen Stimmungswandel zu sehen. Fast fiel
sie hintenüber in
Trevors Arme, als sie den Butler ausrufen hörte: »Ladies and Gentlemen, Mr.
Anson Vanbrugh-Stevens!«
    Alana zwang
sich zu einem unbewegten Gesicht, weil sie wußte, daß ein Drittel des Saales
sie anstarrte und zwei Drittel zwischen Anson und Trevor hin- und hergerissen
waren.
    In böser
Vorahnung sah Alana zum Eingang hinüber. Dort stand Anson und überblickte die
Gesichter in der Menge. Er war ein gutaussehender Mann, groß und blond, mit
klassischen, doch nicht zu weichen holländischen Zügen und lebhaften blauen Augen.
Als diese sich nun auf Alana richteten, sah sie seinen Ärger deutlich darin
aufblitzen.
    Schließlich
ignorierte er sie und trat in den Saal. Das Orchester spielte den nächsten
Walzer an, und die Tänzer taten ihr Bestes, so zu tun, als wäre nichts
geschehen.
    »Mr.
Vanbrugh-Stevens war nicht auf unserer Hochzeit, nicht wahr?« Trevor legte ihr
eine Hand auf die Schulter. Mochte es für jeden Beobachter auch wie eine
beiläufige Geste der Zuneigung aussehen, so wußte Alana es doch besser.
    »Nein, das
war er nicht«, antwortete sie ruhig.
    »Kann es
sein, daß er nicht über deine Heirat informiert war?« flüsterte er ihr ins
Ohr, wobei er sich keine Mühe gab, das Vergnügen in seiner Stimme zu
verbergen.
    »Ich hätte
es ihm gesagt«, antwortete sie steif hinter ihrem französischen Fächer, »aber
er war zu der Zeit in Salzburg. Ich konnte ihn nicht erreichen.«
    »Also war
es das, was dein Schicksal am Ende besiegelt hat. Du konntest deinen
Knickerbocker-Ritter nicht rechtzeitig herbeirufen, damit er dich vor dem
Bösewicht rettet. «
    Als sie
nicht antwortete, beugte er sich vor und flüsterte: »Ich habe gehört, er hat
dir heftig den Hof gemacht.
Ich frage mich nur, wieso ich dich so mühelos in die Ehe locken konnte und er
nicht.«
    »Er wollte
mich als seine Frau, nicht als Instrument seiner Rache. Seine Absichten hatten
nichts mit deinen gemein«, zischte sie leise, so daß niemand sie hören
konnte. Sie dachte noch daran zu erwähnen, daß ihre Ehe nur auf ein
Jahr beschränkt war, während Anson sie fürs Leben hatte haben wollen.
    »Meine
Absichten sind vielleicht nicht so verschieden.« Sein Blick glitt ruhelos über
ihre samtige Haut, dort, wo die blaue Seide von ihren Schultern fiel.
    Unter
seinem intensiven Blick konnte sie sich nicht auf eine Antwort konzentrieren.
Zudem gab es nichts, was
sie sagen konnte, ohne Maras Zukunft zu gefährden, also wirbelte sie herum, um
sich wieder dem Ball zuzuwenden. Zu ihrem Schreck stand Anson direkt
vor ihr, und sein Gesichtsausdruck war höflich, aber verärgert.
    »Mrs.
Sheridan.« Er sagte es wie eine Beleidigung. Dann beugte er sich herab und
küßte ihre Hand. »Darf ich um diesen Tanz bitten?«
    »Ich... ich
weiß nicht!« Sie sah zu Trevor hoch und erkannte sein Mißfallen.
    »Sie haben
doch nichts dagegen, nicht wahr, Sportsfreund?« fragte

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