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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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schwarzen Locke, die dem Mädchen wieder im Gesicht hing, und
sagte: »Bestimmt, Mara. Ich sehe da nur ein Problem, meine Süße. Du wirst dich
für einen entscheiden müssen.«
    Alana
zog sich gerade für
den Ball an, als ein Klopfen an den großen Flügeltüren ertönte, die ihre Räume
von Trevors trennten. Es war reichlich albern, aber als sie es vernahmen,
hörten Margaret und sie augenblicklich auf zu tun, was sie gerade getan
hatten. Es war, als hätte der Scharfrichter geklopft!
    »Soll ich
öffnen?« flüsterte Margaret.
    Alana
zögerte, denn sie dachte wieder an das, was heute morgen geschehen war. Aber sie hatte sich den
ganzen Tag darauf vorbereiten können, Trevor wiederzusehen, und so setzte sie
ihre kälteste Miene auf und bat Margaret: »Bitte.« Dabei ärgerte sie sich, daß
ihre Zofe sich durch Trevor derart einschüchtern ließ, daß sie glaubte,
flüstern zu müssen.
    Margaret
ging auf die Türen zu, und Alana betrachtete sich im Spiegel. Sie war froh,
daß sie kühl und unnahbar aussah. Ihr Kleid war aus eleganter pfauenblauer
Seide, das an den Seiten mit pinken Seidenblumen-Bouquets gerafft war.
Ihre Schuhe waren aus pfauenblauer Schantungseide, und sie lugten unter einem
weißen kostbaren Spitzenunterrock hervor. Die Tournüre des Kleides war weitaus
voluminöser als bei einem Kleid für den Tag, aber sie hatte sich schon gesetzt
und festgestellt, daß sie nicht unmöglich zu handhaben war. Das einzige, was
sie noch tun mußte, war, ihr Haar zu flechten und es zu einem Knoten
zusammenzustecken. Noch floß es wie ein blonder Wasserfall ihren Rücken hinunter.
Dessen ungeachtet nickte sie Margaret nun zu, die Tür zu öffnen.
    Wie
erwartet stand Trevor bereits fertig angezogen dahinter. Er trug einen
schwarzen Frack und eine weiße Piqué-Jacke. Er sah unverschämt gut aus in
seinem formellen Aufzug, und noch besser, als er seine harten Gesichtszüge zu
einer Begrüßung verzog und seine Augen die ihren trafen, was Alana vorübergehend
aus der Fassung brachte. Bevor sie es unterdrücken konnte, kam ihr der Gedanke,
daß er so aussehen mußte, wenn er seine Geliebte ausführte.
    Forsch trat
er ins Zimmer, und sie sah Überraschung und – wie sie fast hoffte –
Anerkennung in seinem Blick, als er ihre Gestalt musterte. Besonders angetan
schien es ihm der Kontrast ihres ungebändigten Haares zu ihren kostbaren,
reich verzierten Kleider zu haben.
    »Soll ich
im Ankleidezimmer auf Sie warten, Mrs. Sheridan?« fragte Margaret
hoffnungsvoll, der enervierenden Gegenwart ihres neuen Herrn zu entgehen.
    Beide sahen
die kleine Magd an, als hätten sie sich gerade erst wieder an sie erinnert.
Trevor lächelte ein wenig schelmisch. »Ich glaube, deine Zofe mag mich nicht,
Alana. Sie will dauernd fliehen, wenn ich hereinkomme!«
    »O nein,
Sir! Sie sind ein guter Master, wirklich!« sagte Margaret hastig, trat jedoch
unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Trevor
lachte laut auf und amüsierte sich bestens auf Margarets Kosten.
    Der
Schuft, dachte
Alana. »Du kannst gehen, Margaret. Warum läufst du nicht hinunter und ißt
etwas? Ich mache mein Haar schon selbst!«
    Margaret
nickte und sah dann Trevor an.
    »Schon gut,
lauf nur, Pegeen«, sagte er, wobei er ihren irischen Kosenamen so herzlich
aussprach, als täte ihm sein vorheriges Verhalten leid. »Unten wartet eine
Überraschung auf dich. Dein Mann Kevin ist vorhin angekommen. Ich habe gehört,
ihr hängt so aneinander, also habe ich ihn aus Manhattan kommen lassen. Geh zu
deinem Liebsten und hol dir das frische Leuchten einer irischen Rose zurück auf
deine hübschen Wangen.«
    Margaret
keuchte auf, so schockiert, daß sie kaum ein Wort herausbekam. »Oh, danke, Mr.
Sheridan.«
    Er entließ
sie mit einem Nicken, und Margaret ging, gleichsam dankbar, ängstlich und
nervös.
    »Das war
sehr nett von dir«, sagte Alana, als sich die kleine Tür für Dienstboten
geschlossen hatte und sie allein
waren. Sie konnte es kaum glauben. Sheridan war so unglaublich schwer
vorauszuberechnen. Einen Moment benahm er sich wie ein Mistkerl, im nächsten
wie ein Samariter.
    »Nicht der
Rede wert«, gab er mit ernstem Gesicht zurück.
    Aber das
stimmte nicht. Zum ersten Mal hatte sie gesehen, wie er zu jemandem, der nicht
zu seiner Familie
gehört, freundlich war. Sie wußte, er mochte Margaret, wenn er auch anders tat.
Er hatte ihr ein Kompliment gemacht und sich genug Gedanken gemacht, um ihren
Mann von New York hierher zu bringen.
    Alana
wollte den Schmerz nicht

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