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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Frosch, sondern ein Mann.“
    „Quak“, machte Leon, warf ihm die Jacke an den Kopf und ging grinsend voraus.

 
36 Auf dem Weg
     
    Zum millionsten Mal blickte Kai in den Rückspiegel. Die Autobahn war ziemlich leer und Leon noch immer hinter ihm. Wo auch sonst?
    Kai grinste sich im Spiegel an. Kompletter Blödsinn, sich jede Minute nach ihm umzusehen. Der fuhr gut genug, er hatte ihn nicht verloren.
    Sie hatten sich bei McDonalds noch einen Cappuccino gegönnt. Diesen Zwischenstopp hatte vor allem Kai benötigt, wollte er sich doch versichern, dass alles okay war. Natürlich. Leon fuhr sehr sicher und Autobahn fahren war nun wirklich nicht schwer. Anders sah es nun inmitten von Hamburg aus. Zum Glück war es schon später Abend und die Straßen leerer. Kai fuhr besonders langsam, damit ihm Leon auch sicher folgen konnte, wenn es galt mehrfach über drei Fahrspuren zu wechseln.
    Susanne und Dirk wohnten in einem Stadtteil, der gut und gerne noch als Vorort gelten konnte. Sie hatten ein kleines Häuschen mit einem Garten. Für Kai war Hamburg und all seine Vororte immer nur ein einziger riesiger Moloch an Häusern. In der Straße vor dem Häuschen war es schwer einen Parkplatz zu finden. Kai entdeckte eine Lücke, setzte den Warnblinker und signalisierte Leon, hineinzufahren. Er würde schon noch eine andere Parklücke finden.
    Bewundernd bemerkte Kai, wie vorschriftsmäßig Leon rückwärts einparkte und erinnerte sich an seine eigenen Vermeidungstaktiken, als er noch in der Stadt gewohnt hatte. Definitiv war es ein Vorteil auf dem Land zu leben und seinen eigenen Parkplatz zu haben.
    Er öffnete das Fenster, als Leon ausstieg. „Ich suche nach einem Parkplatz. Du kannst schon reingehen. Da drüben, Hausnummer 33 ist es. Susanne erwartet uns bestimmt schon. Ich komme gleich nach.“ Leon nickte und warf einen Blick zu dem Haus hinüber, bevor er seine Tasche aus dem Auto zog und sich auf den Weg machte.
    Kai brauchte eine Weile, bis er in einer Nebenstraße endlich einen Parkplatz fand, und war heilfroh, dass Leon seine vier Anläufe nicht mitbekam, bis er das Auto endlich dicht genug am Bordstein und weit genug von den anderen entfernt eingeparkt hatte.
    Susanne öffnete ihm schon die Tür, kaum hatte er die kleine Pforte geöffnet. „Willkommen“, begrüßte sie ihn und zog ihn in eine herzliche Umarmung. „Leon und Dirk sitzen schon am Tisch und sterben vermutlich vor Hunger. Leon ist zu höflich, es zu sagen, aber mein Brummbär hat schlechte Laune und das ist ein sicheres Zeichen, dass er kurz vor dem Hungertod steht.“ Kai entledigte sich der Jacke, während Susanne seine Tasche in das Gästezimmer brachte.
    „Ich habe euch zwei da untergebracht. Es sind aber getrennte Betten“, erklärte sie mit einem betont unschuldigen Augenaufschlag, den Kai mit einem unbestimmten Zucken seines Mundes quittierte. Sollte sie doch denken, was sie wollte. Er würde ihr nichts verraten.
    Er folgte ihr ins Esszimmer, wo Dirk Leon eine große Portion Nudelauflauf auf den Teller packte.
    „Hey, Kai du Landei. Komm setz dich. Wir hatten schon Sorge, dass euch vielleicht der Regen erwischt, den sie angekündigt hatten. Blitzeis braucht wohl keiner von uns“, begrüßte er ihn. „Nein, dieser verdammte Winter kann endlich mal ganz seine Koffer packen und gehen“, stimmte Kai ihm zu, setzte sich und bekam ebenfalls sofort einen Teller zugeschoben. „Wollt ihr zwei heute wirklich noch auf die Piste? Vielleicht solltet ihr das lieber auf morgen Abend verschieben? Denn der Regen kommt könnte es gefährlich glatt werden.“ Dirk sah fragend von einem zum anderen. Kai schaute zu Leon, der verhalten den Kopf schüttelte. „Nicht wegen mir“, meinte er, warf Kai einen entschuldigenden Blick zu und biss sich in die Unterlippe. „Wenn du noch los willst ...“ Sofort schüttelte Kai den Kopf. Quatsch! Ohne Leon loszuziehen? Völliger Blödsinn.  
    „Alleine macht das keinen Spaß“, erklärte er empört. „Heute gehen wir brav früh schlafen. Morgen fahren wir zu Dirk, ich bringe ihm sein Auto zurück und nachmittags sind wir bei Christel. Da können wir abends los.“
    „Christels Pferde werden dir gewiss gefallen.“ Susanne verteilte den Nachtisch. Leon lächelte und vermutlich erkannte nur Kai die Traurigkeit in seinen Augen.
    „Die paar Fette werden dich schon nicht umbringen“, kommentierte Dirk Kais skeptischen Blick auf die zuckersüße Nascherei. „Da sind schließlich auch jede Menge Kohlenhydrate drin,

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