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Meconomy

Titel: Meconomy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
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gemacht. Analog zur Bewegung des „Lifehacking“ spricht er in seinem Blog von „Hacking Education“, also dem Auseinandernehmen und Neu Erfinden des Bildungswesens:  

    „Wer braucht eine Universität, wenn es Google gibt? Das digitale Wissen der ganzen Welt ist mit einer Suche verfügbar. Wir können jene, die etwas wissen wollen, mit jenen verbinden, die etwas wissen. Wir können Studenten mit den jeweils für sie besten Lehrern zusammenbringen (die vielleicht andere Stundenten sind). Wir können Experten zu jedem beliebigen Thema finden. Lehrbücher sind nicht länger auf Seiten beschränkt, sondern können zu Informationen und Diskussionen verlinken, können das Produkt von Kollaboration sein, aktualisiert und korrigiert werden, Fragen beantworten und Tests stellen, sogar singen und tanzen. Es gibt keinen Grund, warum meine Kinder sich auf die Klassen einer Schule beschränken sollten; schon heute können sie online Kurse von Institutionen wie MIT oder Stanford belegen. Und es gibt keinen Grund, warum ich, der ich lange aus dem College raus bin, diese Kurse nicht auch belegen sollte.“

Wie Schule, Lehre und Uni jetzt reagieren müssen
    Jeff Jarvis ist selbst Professor, also unverdächtig, der ehrenwerten akademischen Tradition den Todesstoß versetzen zu wollen. Aber wie viele Institutionen heute steht auch das Bildungswesen vor fundamentalen Veränderungen – er ist davon überzeugt, dass es sogar jene Institution mit dem dringendsten Veränderungsbedarf ist. Und dass sie die besten Gelegenheiten bietet, neu erfunden zu werden, um uns dabei zu helfen, wiederum uns neu zu erfinden. Für Jarvis liegt die Zukunft des Lernens in einem Bildungswesen, in dem Schüler und Studenten ihre Kurse von überall aus belegen können. In dem Seminare kollaborativ und öffentlich sind. In dem man Fehler machen kann, statt immer nur auf Nummer sicher zu gehen. In dem Erziehung weit über das Alter von Mitte 20 hinaus stattfindet. In dem das Portfolio der eigenen Arbeiten wichtiger ist als Klausuren und Noten. In dem jeder, der etwas weiß, zum Lehrer werden kann und Universitäten Wissen an möglichst viele Menschen verteilen wollen, statt eine begrenzte Anzahl von Plätzen in einem Seminarraum zu verwalten.
    Will Richardson, Lehrer und Verfasser des edublog, in dem er über die Verwendung neuer Kommunikationstechnologien an Schulen schreibt, wird von der New York Times als ein „Trendsetter des Bildungswesens“ gewürdigt. Er schrieb auf seinem Blog einen offenen Brief an seine Kinder: Ihre Erziehung werde auf mehr basieren als auf Klassenräumen und Abschlüssen, nämlich auch auf Spielen, Communitys und Netzwerken, die sie um ihre Interessen herum aufbauen. „Statt eines Stücks Papier, auf dem steht, dass ihr Experten seid, werdet ihr eine Ansammlung von Produkten, Erfahrungen, Reflexionen und Konversationen vorweisen können, die euer Expertentum belegen, die transparent machen, was ihr wisst. Dies wird aus eurem Portfolio bestehen und einem Netzwerk anderer Lernender, an das ihr euch im Lauf der Zeit immer wieder wendet, das sich gemeinsam mit euch entwickelt und das eure wichtigsten Erkenntnisse widerspiegelt.“
    In der nahen Zukunft werden praktische Erfahrungen und kommunikative Netzwerke also genauso wichtig werden wie die Vermittlung theoretischen Wissens, das schnell veraltet sein kann. Das wirft die Frage auf, warum Lernen eigentlich unbedingt in der Jugend stattfinden muss. Denn in jungen Jahren sind wir abenteuer- und unternehmungslustig, voller Energie und Tatendrang. „Wenn jemand die Zeit und Ressourcen hat, die Welt zu bereisen, bevor er sich unter die Knute von Job und Hypothek begibt, ist das großartig“, findet Jeff Jarvis. Aber auch ökonomische Abenteuer gelten: Wenn es stimmt, dass wir in jungen Jahren am kreativsten und produktivsten sind, warum machen wir es für Mittzwanziger nicht einfacher, ein Unternehmen zu starten? Bill Gates, Mark Zuckerberg von Facebook und die Google-Gründer haben alle an irgendeinem Punkt das Studium abgebrochen, um ihre Ideen zu verwirklichen. Was nicht heißt, dass es empfehlenswert sei, mitten im Studium aufzugeben. Aber es wirft eine Frage auf: „Sollen wir unsere Jugend zwingen, 18, 16 oder auch nur zwölf Lehrjahre zu absolvieren – in denen sie lernen, alle auf dieselbe Weise zu denken – bevor sie Dinge schaffen“, so Jarvis provokant. „Sollten wir ihnen nicht vielmehr helfen, ihre Muse zu finden?“ Seine Antwort: Wir könnten Jugend von

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