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Medicus 01 - Der Medicus

Titel: Medicus 01 - Der Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Brüsten, küßte ihren Bauch und die Schenkel. Er drang zuerst mit einem Finger in sie ein, dann mit zweien, um die kleine Erbse in immer rascher werdenden Kreisen zu liebkosen.
    »Ah«, flüsterte sie und zog die Knie an. Doch statt des Martyriums, auf das sie gefaßt war, spürte sie zu ihrer Verwunderung die Wärme seines Atems. Und seine Zunge schlüpfte wie ein Fisch in die Nässe zwischen den haarigen Falten, die sie aus Scham nie berührt hatte. Wie werde ich diesem Mann je wieder in die Augen sehen können? fragte sie sich, doch die Frage war schnell vergessen, auf seltsame Weise und wunderbar verschwunden, denn sie bebte schon, zuckte wild und lautlos mit geschlossenen Augen, schweigend und mit halboffenem Mund.
    Bevor sie wieder zu sich kam, war er in sie eingedrungen. Sie waren nun wirklich verbunden, er stellte eine angenehme, seidige Wärme in ihrem tiefsten Inneren dar. Sie spürte keinen Schmerz, nur eine Art Spannung, die nachließ, als er sich langsam bewegte. Einmal hielt er inne. »Ist es gut so?«
    »Ja«, antwortete sie, und er machte weiter.
    Sie stellte fest, dass ihr Körper sich im Einklang mit ihm bewegte. Bald war es ihm nicht mehr möglich, sich zurückzuhalten. Er bewegte sich schneller und heftiger mit immer größeren Entfernungen. Sie wollte ihn beruhigen, doch als sie ihn durch die halbgeschlossenen Augen betrachtete, sah sie, dass er den Kopf zurückgeworfen hatte und sich aufbäumte. Wie einzigartig, sein starkes Zittern zu fühlen und das Knurren überwältigender Erleichterung zu hören, als er sich in sie ergoss! In der Geborgenheit des hohen Getreides bewegten sie sich lange Zeit fast nicht. Ruhig lagen sie nebeneinander, ein Bein Marys lag quer über ihm, und der Schweiß und die Flüssigkeit trockneten. »Mit der Zeit wirst du auf den Geschmack kommen«, meinte er endlich. »Wie bei Malzbier.«
    Sie kniff ihn, so fest sie konnte, in den Arm. Doch sie war nachdenklich. »Warum gefällt uns das?« fragte sie.
    »Ich habe Pferde beobachtet. Warum gefällt das Tieren?«
    Er wirkte erschrocken. Jahre später begriff sie, dass diese Frage sie von allen Frauen unterschied, die er kannte, aber jetzt war ihr nur klar, dass er sie prüfend ansah.
    Sie konnte es nicht ausdrücken, aber im Geist unterschied sie ihn schon von anderen Männern. Sie spürte, dass er in einer Weise, die sie nicht ganz verstand, überaus gut zu ihr gewesen war, besaß aber nur den Vergleich mit dem ungeschliffenen Vetter.
    »Du hast mehr an mich gedacht als an dich«, meinte sie schließlich. »Ich habe nicht darunter gelitten.«
    Sie streichelte sein Gesicht und zog die Hand nicht zurück, als er die Innenfläche küßte. »Die meisten Männer... die meisten sind nicht so. Das weiß ich.«
    »Du musst den blöden Vetter in Kilmarnock vergessen.«

Das Angebot
    Unter den Neuankömmlingen befanden sich einige Patienten für Rob, und er musste lachen, als er erfuhr, dass Karl Fritta, als er sie angeworben hatte, damit geprahlt hatte, dass seine Karawane von einem hervorragenden Baderchirurgen betreut werde.
    Die Leute erzählten von ihm, dass der große, grinsende fränkische Treiber, den er wegen seiner Drüsenschwellung behandelt hatte, im Winter in Gabrovo an der Krankheit gestorben sei. Rob hatte gewußt, dass es so kommen würde, und hatte dem Mann gesagt, was ihm bevorstand, dennoch stimmte ihn die Nachricht traurig. »Mich befriedigt es, wenn ich eine Verletzung heilen kann«, erklärte er Mary. »Einen gebrochenen Knochen, eine klaffende Wunde, wenn der Patient verletzt ist und ich genau weiß, was ich tun muss, um ihm zu helfen. Was ich hasse, sind die Rätsel. Krankheiten, über die ich überhaupt nichts weiß, vielleicht noch weniger als der Betroffene. Leiden, die aus heiterem Himmel kommen und weder vernunftgemäß erklärt noch behandelt werden können. Ach Mary, ich weiß so wenig. Ich weiß überhaupt nichts, und dennoch verlassen sich alle auf mich.« Ohne ganz zu begreifen, was er sagte, tröstete sie ihn; ihr bedeutete er einen großen Beistand. Eines Abends, als ihre monatliche Blutung einsetzte, kam sie von Krämpfen gequält zu ihm und erzählte ihm von ihrer Mutter. Bei Jura Cullen hatte eine solche Blutung an einem schönen Sommertag begonnen, hatte sich in einen Strom und dann in einen Blutsturz verwandelt, und als sie bald darauf starb, war Marys Kummer so groß gewesen, dass sie nicht weinen konnte. Nun fürchtete sie jeden Monat, wenn ihre Regel einsetzte, dass sie sterben könne.

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