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Medicus 03 - Die Erben des Medicus

Titel: Medicus 03 - Die Erben des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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wütend.
    Trotz seiner Zivilisiertheitsbeteuerungen brachte Tom einen Anwalt, Jerry Saltus, mit, als sie sich trafen, um die Aufteilung des Besitzes zu besprechen.
    »Hast du vor, das Haus an der Brattle Street zu behalten?« fragte er.
    R.J. schaute ihn verwundert an. Sie hatten das Haus auf sein Drängen hin und gegen ihre Einwände gekauft. Weil er es so gern wollte, hatten sie ihr ganzes Geld hineingesteckt. »Willst denn du das Haus nicht?«
    »Cindy und ich haben beschlossen, eine Eigentumswohnung zu kaufen.«
    »Also ich will dieses protzige Haus auch nicht. Ich habe es nie gewollt.« Sie merkte, daß sie ihre Stimme erhoben hatte und ziemlich gereizt klang, aber das war ihr egal. »Was ist mit dem Farmhaus?«
    »Das sollten wir besser auch verkaufen«, sagte sie.
    »Wenn du dich um das Haus auf dem Land kümmerst, übernehme ich den Verkauf des Stadthauses. Okay?«
    »Okay.«
    Er sagte, er wolle unbedingt den Bücherschrank aus Kirschholz, das Sofa, die beiden Ohrensessel und den Fernseher mit dem Großbildschirm. Auch sie hätte den Bücherschrank gerne gehabt, aber er überließ ihr dafür den Stutzflügel und einen Perserteppich, einen hundert Jahre alten Heris, den sie sehr mochte. Das restliche Mobiliar teilten sie, indem sie sich abwechselnd ein Stück nahmen. Man einigte sich schnell und unblutig, und der Anwalt nahm Reißaus, bevor sie es sich anders überlegten und eine häßliche Szene anzettelten.
    Am Sonntag abend ging sie ins Fitneßstudio zusammen mit Gwen, die schon in ein paar Wochen nach Idaho ziehen würde.
    Vor dem Aerobic-Kurs erzählte R.J. ihr gerade von Tom und seiner Zukünftigen, als Alexander Manakos mit einem Mechaniker hereinkam, um ihn ans andere Ende des Trainingssaals zu führen und ihm ein kaputtes Übungsgerät zu zeigen.
    »Er sieht zu uns rüber«, sagte Gwen.
    »Wer?«
    »Manakos. Er sieht dich an. Er hat dich schon ein paarmal angesehen.«
    »Ach, Gwen, mach dich doch nicht lächerlich!«
    Der Clubbesitzer klopfte dem Mann auf die Schulter und kam in ihre Richtung. »Bin gleich wieder zurück. Muß nur mal kurz im Krankenhaus anrufen«, sagte Gwen und machte sich aus dem Staub.
    Manakos' Kleidung war so gut geschnitten wie die von Tom, aber nicht von Brooks Brothers . Seine Anzüge waren legerer, modischer. Er war ein ausgesprochen gutaussehender Mann.
    »Dr. Cole?«
    »Ja.«
    »Ich bin Alex Manakos.« Er gab ihr beinahe förmlich die Hand.
    »Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit hier in meinem Club?«
    »Ja. Mir macht es hier sehr viel Spaß.«
    »Nun, das freut mich aber. Bitte, zögern Sie nicht, es mir zu sagen, wenn Sie irgendwelche Beanstandungen haben.«
    »Werde ich. Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Ich habe jemanden gefragt. Ich habe Sie der Dame gezeigt Und ich habe mir gedacht, ich sage mal hallo. Sie scheinen sehr nett zu sein.«
    »Danke.« Sie war ungeschickt in solchen Dingen, und es war ihr peinlich, daß er sie angesprochen hatte. Aus der Nähe erinnerten seine Haare an den jungen Robert Redford.
    Seine Nase war gebogen, was ihn ein wenig brutal aussehen ließ.
    »Darf ich Sie einmal zum Abendessen einladen? Oder auf einen Drink, wenn Ihnen das lieber ist. Damit wir uns ein bißchen unterhalten, uns näher kennenlernen können.«
    »Mr. Manakos, ich pflege nicht...«
    »Alex. Nennen Sie mich Alex! Wäre es Ihnen angenehmer, wenn uns jemand, den Sie kennen, bekannt machen würde?«
    Sie lächelte. »Das ist nicht nötig.«
    »Ach, jetzt habe ich Sie erschreckt, weil ich Sie so direkt angesprochen habe, als wollte ich Sie aufreißen. Ich weiß, daß Sie wegen des Aerobic-Kurses hier sind. Überlegen Sie es sich, und geben Sie mir Bescheid, bevor Sie gehen!«
    Bevor sie den Mund aufmachen konnte, um zu protestieren und ihm zu sagen, daß sie ihre Meinung nicht ändern werde, ging er davon.
    »Du gehst mit ihm aus, nicht?«
    »Nein, das werde ich nicht.«
    »Warum? Er sieht doch sehr gut aus.«
    »Gwen, er ist großartig, aber einfach nicht mein Typ. Ich kann dir nicht sagen, warum.«
    »Na und? Er hat dir keinen Heiratsantrag gemacht oder dich gebeten, den Rest deines Lebens mit ihm zu verbringen. Er will einfach nur mit dir ausgehen.«
    Gwen ließ nicht locker. Während des Kurses kam sie nach jeder Übung wieder auf dieses Thema zu sprechen.
    »Er scheint doch wirklich sehr nett zu sein. Wann hast du das letzte Mal eine Verabredung mit einem Mann gehabt?«
    Beim Tanzen überlegte R.J., was sie eigentlich über Manakos wußte. Er kam aus einer

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