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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Thomas of Lancasters Bruder Henry Plantagenet aufsuchen. Der König ließ nicht nur seinen Bruder hinrichten, er nahm ihm auch Lancasters Earlwürde und alle Besitztümer. Man kann sicher sein, dass er ein erbitterter Gegner Edwards und Despencers ist und deren Sturz herbeisehnt.«
     
    »Irgendwie, irgendwann, eines Tages!«, schwor Mortimer und erwachte mit einem Ruck. Seit den zwei Tagen, die sie sich zu Chertsey erschlichen hatten, als sie sich ihrer Liebe hingaben, hatte er ihr Bild ständig vor sich. Letzte Nacht hatte er im Bett liegend versucht, ihr Bild heraufzubeschwören, damit er das Physische überschreiten und sich mit ihr im Geist vereinen konnte wie schon zuvor. Seit er ihr den Kiesel zurückgegeben hatte, besaß er keinen Gegenstand mehr, dem eine Spur ihres Wesens anhaftete. Er mochte sich noch so sehr anstrengen, die Vision von Brianna wollte sich nicht einstellen.
    Seine Träume aber waren erstaunlich. Zuweilen war ihr Liebesspiel hoch erotisch wie das Reiten wilder Pferde, dann wieder war es süß und sanft und atemberaubend zärtlich. Wenn er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge barg, war es, als hätte er eine Zuflucht gefunden.
    Letzte Nacht träumte Wolf, Brianna befände sich auf Warwick. Anders als seine mystischen Visionen, wenn ihn sein zweites Gesicht heimsuchte, waren seine Träume undeutlich und verschwommen und von Wunschdenken bestimmt, wie er wusste. Vielleicht versuchte mein Traum, mir etwas zu sagen. Seine Sehnsucht nach ihr war so groß, dass er beschloss, auf dem Weg zu Henry Plantagenet auf dem nahen Kenilworth Castle in Warwick Station zu machen.
    »Wolf Mortimer, es ist eine Ehre, Euch auf Warwick willkommen zu heißen.« Jory de Beauchamp gab ihrem unerwarteten Gast einen Begrüßungskuss und sagte inbrünstig: »Ich danke Gott, dass die Flucht Eures Vaters aus dem Tower letzten Monat glückte.«
    »Seid versichert, dass Gott damit nichts zu tun hatte, Lady Warwick.«
    »Natürlich, Ihr habt Recht«, pflichtete sie ihm bei. »Es bedurfte gewiss gründlicher Planung vieler mutiger Männer.«
    »Und Frauen«, ergänzte Wolf leichthin.
    »Rickard kam für eine Nacht und berichtete, Roger wäre die Flucht geglückt und auch Ihr und die de Bohuns wäret der Haft entronnen. Guy Thomas hatte natürlich hundert Fragen, aber Rickard zeige sich erstaunlich wortkarg.«
    »Das kommt daher, weil wir auf der Flucht sind und gejagt werden. Würden wir gefasst, müssten alle sterben, auch Rickard.«
    Jory führte Wolf in die Halle und bewirtete ihn mit Ale. »Macht Euch auf seine Fragen gefasst. Guy Thomas wird überglücklich sein, Euch zu sehen. Seit dem Unfall seines Vaters hat er dessen Pflichten zu einem großen Teil übernommen.«
    »Unfall?« Wolf zog die Brauen zusammen.
    »Nach einem Hieb auf den Kopf Anfang des Jahrs schwindet das Augenlicht meines Mannes. Noch kann er Schatten unterscheiden, seine Tage als Krieger aber sind Vergangenheit.«
    »Das ist höchst bedauerlich, Mylady. Ihr habt mein Mitgefühl - Warwick gegenüber würde ich nicht wagen, es zu äußern.«
    Jory lächelte. »Wie klug Ihr doch seid.«
    Es drängte ihn, nach Brianna zu fragen, doch zügelte er den Impuls. Wenn sie auf Warwick war, würde er es bald erfahren. Selbst wenn sie da ist, kann ich sie nicht um ihre Hand bitten. Ich bin noch immer auf der Flucht. Seine Sinne waren erfüllt von ihr. Vielleicht werde ich sie bitten, auf mich zu warten. Wolfs Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Er ballte die Fäuste. Das wäre selbstsüchtig. Ehe wir uns trennten, sagte ich, ich wolle keine ewigen Schwüre. Sie muss frei für eigene Entscheidungen sein.
    »Hier kommt Margaret«, sagte Jory. »Die Nachricht von Eurer Ankunft verbreitet sich wie ein Lauffeuer.«
    Wolf drehte sich um und sah das bleiche, spitze Gesicht Margaret Audleys, aus deren aufgerissenen Augen Angst sprach.
    Er lächelte. »Ich bringe ermutigende Kunde, Mylady. Vor zwei Wochen sah ich Sir Hugh. Er war gesund und wohlauf.«
    Erleichtert drückte sie ihre Hand auf die Brust. »Dem Himmel sei Dank! Könnt Ihr mir sagen, wo er sich aufhält?«
    »Euer Gemahl hat seine gesamte Streitmacht wieder um sich gesammelt. Er nahm auch heimlich Kontakt zu d'Amorys Leuten auf und gewann sie als Verbündete, doch hält er sich nicht mehr im gefahrvollen Südwales auf. Er zog sich nach Hampshire auf Odiham Castle zurück, das d'Amory gehört.«
    In diesem Moment betrat Guy Thomas die Halle. Margarets Sohn James versuchte, mit ihm Schritt zu halten. »Wolf

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