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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Unterkunft, und er hatte gewiss nicht vor, jetzt damit anzufangen. So kam es, dass er sich an diesem glühend heißen Tag draußen wiederfand, um den Nahkampfausbilder der Flehr-Station zu beschatten - diskret, sehr diskret. Es war keine sonderlich gute Idee, jemanden auf sich aufmerksam werden zu lassen, der einen erledigen konnte, ohne dass sich dabei auch bloß sein Herzschlag beschleunigte, wenn er den Wunsch danach verspürte. Von jemandem, der seine Fähigkeit und Bereitschaft, Leben auszulöschen, bereits demonstriert hatte und dabei aufgenommen worden war. Von jemandem, der die Jagd und das Töten verherrlichte.
    Von jemandem wie Phow Ji.
    Den huschte in den Schatten eines Nebengebäudes, froh über die relative Kühle dort, und beobachtete seine Zielperson. Er richtete eine winzige Aufnahmekamera auf die Szene und aktivierte sie. Ein bisschen mehr Hintergrundmaterial schadete nie. Besser, zu viel zu haben und es schneiden zu müssen, als zu wenig, das man dann strecken musste. Dieses Gerät war zwar nicht annähernd so ausgeklügelt wie die Mondmotte, aber es würde genügen, um den Job zu erledigen.
    Phow Ji hatte eine Klasse von Kampfschülern um sich versammelt, vielleicht ein gutes Dutzend, größtenteils Menschen, und sie lockerten ihre Körper auf einem Flecken rosafarbenem Stoppelgras hinter der Cantina auf. Bäume mit breiten Blättern spendeten den Kampfkunstschülern ein gewisses Maß an Schatten, doch ihre Strapazen sorgten dennoch dafür, dass diejenigen, die Hitze abgaben, in einem fort gehörig schwitzten, während diejenigen, die auf andere Mittel zur Abkühlung zurückgriffen, keuchten, mit ihren Gliedern wedelten oder ihre Kiemen und Blasen weiteten - was immer nötig war, um überschüssige Körperwärme loszuwerden.
    »Wie lautet Regel Nummer eins?«, fragte Ji. Seine Stimme war sonderbar sanft, in der feuchten Morgenluft jedoch laut genug.
    »Sei stets bereit!«, entgegnete die Klasse unisono im Chor.
    »Exakt! Wenn ihr eure Wohneinheit betretet, hängt ihr euren Kampfgeist nicht an den Hutständer. Ihr lasst ihn nicht auf der Bank zurück, wenn ihr duschen geht, und ihr legt ihn nicht auf den Nachttisch, wenn ihr schlafen geht. Wenn euer Kampfgeist kein Teil von euch ist, ist er nutzlos und...«
    Ohne den geringsten Hinweis darauf, was er vorhatte, huschte Ji rasch einen Schritt nach links, schwang seine Faust in einem kurzen Bogen und schlug einem großgewachsenen, dünnen Menschen mitten in die Seite.
    Der Mensch machte »Uumpf!« und wankte einen Schritt zurück, ehe er in einer verspäteten Verteidigungshaltung die Hände hob.
    »Zu spät!«, brüllte Ji, laut genug, dass sich ein kalter Finger auf Dens Rückgrat legte, der dreißig Meter weiter im Verborgenen stand.
    Der Mensch war auf ein Knie gesackt, sein Gesicht erfüllt von Schmerz. Als er sah, dass Phow Ji ihn musterte, rappelte er sich hastig auf.
    »Zweikämpfe sind Spaß«, sagte Ji. »Bei Zweikämpfen wisst ihr und euer Gegner genau, was passieren wird, zumindest im Groben. Zweikämpfe sind gepflegt, sauber und haben Regeln. Bei einem Kampf im Ring könntet ihr umkommen, aber darauf seid ihr vorbereitet. Ihr wisst, wer euer Gegner ist, ihr wisst, wo er ist, und ihr seid nicht überrascht, wenn er euch angreift.
    Im wahren Leben habt ihr diesen Luxus nicht. Ihr könntet gerade auf dem stillen Örtchen sitzen, wenn sich jemand auf euch stürzt. Ihr könntet duschen, schlafen oder in einem Kurs wie diesem hier sein. Also, wie lautet Regel Nummer eins?«
    »Sei stets bereit!«, riefen sie einmütig.
    Ji ging einen Schritt auf die Gruppe zu. Die Gruppe trat wie ein Mann einen Schritt zurück. Einige von ihnen hoben ihre Hände. Einer zog ein Messer halb aus der Scheide.
    Ji grinste. »Schon besser. Jetzt: erste Position!«
    Die Schüler nahmen die gewünschte Haltung ein, einen Fuß nach vorn, eine Hand erhoben, eine gesenkt. Ji ging um sie herum, berührte hier und da einen Arm oder ein Bein, korrigierte die Haltung. Alle in der Gruppe beobachteten ihn mit - wie Den selbst von seinem Versteck aus erkennen konnte - angespannter Vorsicht.
    Den schüttelte den Kopf. Dieser Phow Ji war ein schlechter Mann, daran bestand kein Zweifel. Er hatte bereits genug Material, um eine Story daraus zu machen, doch er ließ die Kamera trotzdem weiterlaufen. Er wusste, wie seine Geschichte aussehen würde: Phow Ji, ein mörderischer Schläger, der in Friedenszeiten zum Schutze der Bürgerschaft weggesperrt worden wäre, ging seinen

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