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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Feld, das leise knisterte. Zan erschrak, als hätte jemand ihm mit dem Finger in den Rücken gepiekst. Er schaute sich um, sah Jos und entspannte sich. »Oh, du bist's.«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen.« Jos bemerkte, dass Zan einen leeren Subkutaninjektor in der Hand hielt.
    »Tut mir leid, bin bloß ein bisschen nervös.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen warum. In diesen Tagen pumpt das Adrenalin doch bei uns allen mit Vollgas.« Jos blickte auf die bewusstlose Gestalt im Bett hinab. »Wie macht sich unser jüngstes Aushängeschild für die Schrecken des Krieges?«
    Der Patient, ein gewisser N'do Maetrecis, ein Armee-Major, sah ein bisschen besser aus als beim letzten Mal, als Jos ihn gesehen hatte. Seine Haut war blass und anhidrotisch gewesen, doch jetzt nahm sie allmählich einen normalen, gesunden Teint an. Das Flachschirmdiagramm hing am Fußende des Bettes, und Jos nahm es zur Hand und überflog die Werte. Blutdruck normal, Herzfrequenz normal, die Zahl der weißen Blutkörperchen...
    Hallo? Nun sieh sich das mal einer an! Die erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen, die auf die Infektion hinwies, war beträchtlich gesunken. Und die Differentialquotienten - die Verbreitung und das Verhältnis spezialisierter weißer Zellen, Leukozyten, Poly-Werte, Endogene und so weiter - bewegten sich alle innerhalb normaler Grenzen.
    Der Patient war auf dem Weg der Besserung.
    »Schön, schön«, sagte Jos. »Sieht so aus, als hätte hier jemand die heilenden Hände eines Jedi - oder zumindest die Finger.«
    Die Haut rings um Zans Hörner wurde ein bisschen fleckig - das Zabrak-Äquivalent eines menschlichen Errötens. Er ließ den leeren Subkutaninjektor in die Tasche seines Einteilers fallen.
    Jos runzelte die Stirn. »Hast du auf einmal eine sentimentale Bindung zu medizinischen Instrumenten entwickelt? Willst du das Ding anodisieren und es dir auf den Kaminsims stellen?«
    »Wie bitte?«
    »Seit wann kommen leere Injektoren nicht mehr in den Müll?« Jos winkte in Richtung des Abfalltrichters neben dem Bett.
    »Oh, tut mir leid - ich schätze, mein Gehirn ist schon mal vorgegangen.« Zan holte den Subkutaninjektor wieder heraus und warf ihn in den Eimer.
    Als der Druckluftinjektor an ihm vorbeisegelte, erhaschte Jos einen guten Blick darauf. Der durchsichtige Plastoidkolben war genau das - durchsichtig und unbeschriftet. Es gab keinerlei Kennzeichnung, die daraufhingewiesen hätte, was für ein Medikament sich darin befunden hatte, auch keine Chargennummer, nichts.
    Das konnte einfach nicht sein.
    Der Patient, der jetzt wach war, murmelte, dass er sich wirklich schon viel besser fühlte. Jos gab höfliche Ärzteäußerungen von sich und überprüfte automatisch die Vitalwerte des Mannes, ehe er Zan mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. »Doktor Yant, könnte ich vielleicht unter vier Augen mit Ihnen reden?«
    Außerhalb des Gebäudes dirigierte Jos Zan zu einem schattigen und relativ kühlen Plätzchen. »In Ordnung. Was geht hier vor?«
    »Was hier vorgeht? Wovon sprichst du?« Zan sah Jos nicht in die Augen.
    »Ich spreche von einem Patienten, der sich so schnell von einer lebensbedrohlichen Sekundärinfektion erholt, dass er Ionenbrandmale auf seinem Krankenblatt hinterlässt. Außerdem spreche ich von der Behandlung mit nicht gekennzeichneten Subkutaninjektoren.«
    Zan zögerte einen Moment, ehe er resigniert seufzte.
    In dieser kurzen Pause wusste Jos mit einem Mal, was passiert war. »Das hast du nicht getan!«, entfuhr es ihm.
    Zan erwiderte: »Ich habe es getan.«
    »Zan, ist dir eins deiner Hörner eingewachsen oder so was? Du kennst die Risiken. Wenn die dich erwischen, stellen sie dich vors Kriegsgericht!«
    »Wenn du ein anderes empfindungsfähiges Wesen ertrinken siehst und direkt neben deinem Fuß ein Seil liegt, machst du dir dann Gedanken darüber, dass man dich beschuldigen könnte, das Seil gestohlen zu haben?«
    »Wenn die reelle Möglichkeit besteht, dass sie mich dann damit aufknüpfen, ja. Das ist nicht dasselbe.«
    »Ist es das nicht? Wir befinden uns auf einem Planeten mit dem größten Vorkommen eines absoluten Wundermedikaments in der Galaxis - man kann zu Fuß innerhalb von fünf Minuten zu einem großen Feld davon gehen. Wir haben bei diesem Burschen alles andere versucht, Jos - Makromolekularregeneration, Nanozellenimplantate, Maserkauteri- sation - nichts hat funktioniert. Der Mann lag im Sterben. Du hast den SGJ -Artikel über Bota auch gelesen - über ein Adaptogen, mit dem

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