Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
Vom Netzwerk:
Haut vollends abzuschrubben, Jos. Wegen der Wundflüssigkeit in den Handschuhen und alldem.«
    Wenn man vom Teufel sprach - oder wie in diesem Fall auch nur an die Versuchung dachte ... Wusch! Schon war sie da!
    Er murmelte irgendwas.
    »Wie bitte? Das habe ich jetzt nicht verstanden.«
    Jos fuhr fort, sich weiterhin minutiös die Hände zu waschen wie dieser Typ in diesem alten Holodrama, der glaubte, das Blut seines Vaters niemals loszuwerden, ganz gleich, wie angestrengt er auch schrubbte. Wie war noch gleich sein Name ...?
    Er nahm einen tiefen Atemzug. Ebenso gut konnte er die Sache endlich aus der Welt schaffen.
    »Hören Sie, Tolk! Ich ... ähm, ich meine ... also ...« Verdammt, war das schwer! Der Begriff gemischte Gefühle kam dem, was er empfand, nicht einmal annähernd nahe. Das Ganze war mehr wie pürierte Gefühle.
    Sie lächelte ihn herzig an und gab vor - das wusste er -, nicht die leiseste Ahnung davon zu haben, was er fühlte. »Ja?«
    Er richtete sich auf und hielt seine Hände unter den Trockner. »Warum machen Sie es mir so schwer?«
    »Ich? Verzeihen Sie, was mache ich Ihnen schwer, Doktor Vondar?« Auf ihrer Zunge wären nicht einmal die feinsten Flocken Yyeger-Zuckerwatte geschmolzen.
    »Sie kennen meine Kultur«, sagte er, entschlossen, reinen Tisch zu machen.
    »Ja, und dieses Wissen bereitet Ihnen Sorge, weil...?«
    »Verdammt noch mal, Tolk! Sie wissen sehr gut, wovon ich rede.«
    Sie bedachte ihn mit einem unschuldigen Blick, ihre Augen so groß, dass jedweder Sullustaner sie dagegen stets zusammenzukneifen schien. »Meine Fähigkeiten sind nicht vollkommen, Jos. Ich bin keine Gedankenleserin. Ich kann bloß das sehen, was für jeden offensichtlich ist, der gründlich genug hinschaut. Vielleicht sollten Sie einfach sagen, was Sie meinen, damit es keine Missverständnisse gibt.« Sie lächelte wieder.
    Er wollte schreien und Dinge kaputt schlagen.
    »Ich ... Sie ... du ... wir ... wir könnten keine Zukunft zusammen haben.«
    Tolk blinzelte, so unschuldig wie ein Neugeborenes. »Zukunft? Wer hat denn von so was gesprochen?«
    »Tolk...«
    »Wir sind hier in einem Kriegsgebiet, Jos. Schon vergessen? Morgen könnte unser Schutzfeld versagen, wir könnten von den Separatisten unter Beschuss genommen werden, und wir könnten alle draufgehen, einfach so. Oder die Sporen lassen uns mutieren und bringen uns um. Oder wir könnten vom Blitz getroffen werden. Kurz gesagt, dies ist ein gefährlicher Ort. Düstere Aussichten. Jede Zukunft für uns ist rein theoretisch.«
    Jos starrte sie an. Irgendwie gewann er genügend Kontrolle über seine Muskeln zurück, um seinen aufklaffenden Mund zu schließen.
    Tolk sagte: »Kennst du das bruvianische Sprichwort >Kuuta velomim    Er schüttelte den Kopf.
    »>Nutze den Augenblicke Das ist alles, was wir haben. Die Vergangenheit ist vorbei, und eine Zukunft haben wir vielleicht gar nicht. Nur das Jetzt existiert. Ich bitte dich nicht, mich zu heiraten, Jos. Ich weiß, dass du diesen Weg nicht mit mir gehen kannst. Aber wir könnten die Freuden teilen, die wir vielleicht miteinander hätten, hier und jetzt. Zwei Leute, die einander etwas bedeuten. Die Zukunft - falls sie eintritt - wird sich um sich selbst kümmern, und genau das sollten wir auch tun. Was kann das schon schaden?«
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Ich bin ... Ich wünschte, ich könnte das tun. So bin ich bloß leider nicht gepolt. Ich muss von etwas so Wichtigem überzeugt sein.«
    »Bin ich dir so wichtig, Jos?« Er sah sie an, und sie lächelte wieder, ein trauriges Lächeln. »Du brauchst es nicht laut auszusprechen. Dein Gesichtsausdruck verrät mir alles.« Sie hielt inne. »Also gut. Ich werde deine Freundin und deine Arbeitskollegin sein, weil es den Anschein hat, als wäre das alles, was uns erlaubt ist. Wirklich schade.«
    Sie streckte ihre Hand aus und berührte die seine, und er spürte, wie ein elektrischer Kitzel seinen ganzen Körper durchfuhr.
    Sie zog ihre Hand zurück. Jetzt lächelte sie nicht mehr. »Uups, ich habe dich kontaminiert. Tut mir leid, du wirst dir die Hände noch mal waschen müssen. Wir sehen uns dann im OP.«
    Als sie fort war, stellte er fest, dass er zitterte.
    Er hasste das alles. Den Krieg, die Toten, seine Kultur, und in diesem Moment war er ausgesprochen froh darüber, dass Tolk gegangen war und die Verzweiflung nicht sah, von der er wusste, dass sie sich in seinem Gesicht zeigte.
    Er musste hier raus.
    Nicht lange und nicht weit weg, aber im

Weitere Kostenlose Bücher