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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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auf Drongar hatte gerade eine weitere von einer Reihe allzu regelmäßiger Übertragungen geschickt. Das war lästig. Von den Dutzenden verschlüsselten Nachrichten, die geschickt worden waren, hatte bislang keine einzige irgendetwas Wesentliches beinhaltet. Die Botschaften enthielten triviales Zeug, im Sinne von »Behalte das Bota im Auge!« - grundsätzlich nutzlos und eine besondere Zeitverschwendung für einen Feldagenten, der sich in Säules Lage befand. Es dauerte Stunden, diese verdammten Dinger zu entschlüsseln, bei denen es sich um Feraleechi-Einmalschleifen handelte. Mittels eines stumpfsinnigen, sich wiederholenden Verfahrens wurde eine spezielle Chiffrierung von Hand dekodiert, mithilfe eines Schlüsselworts aus den frühmorgendlichen Holonachrichten. Daraus ergab sich eine Abfolge von Ziffern, die dann auf ein bestimmtes Buch hinwiesen, das auf der Bibliotheksliste verfügbar war, immer etwas, das so langweilig war, dass man einen ausgewachsenen Cantina-Aufstand zum Erliegen bringen konnte, wenn man das Zeug laut vorlas - Aridianische Vorgehensweisen zur Entwicklung agrarwirtschaftlicher Düngemittel auf Lythos Neun oder anderes sinnloses Geschmiere dieser Art. Dann musste das Ganze von Basic ins Symbianische übersetzt werden, eine seit dreißigtausend Jahren zwar tote, aber leider nicht begrabene Sprache, wobei jedes sechste Wort vertauscht wurde. Am Ende dieser ganzen Arbeit stand für gewöhnlich eine Botschaft frei nach dem Motto: »Wie läuft's denn so?«
    Der Meisterspion hatte offenbar nicht allzu viel zu tun und musste zudem bis in die Stiefelspitzen paranoid sein.
    Was, wie Säule fand, an den Rand der Lächerlichkeit grenzte. Selbst wenn es jemandem gelang, eine der Nachrichten abzufangen - unwahrscheinlich -, und selbst wenn es sich dabei um die besten Hacker der Galaxis handelte und es ihnen irgendwie gelang, die Chiffrierung zu knacken - noch unwahrscheinlicher -, war die Anzahl der Kisten phibianischen Biers, das letzten Monat an eine Militärkantine der Hauptbasis geliefert worden war, wohl kaum der Mühe wert.
    Säule seufzte. So pflegten die Separatisten die Dinge zu regeln, und daran ließ sich auch nichts ändern. Es musste getan werden, aber nicht jetzt. Später.
    Viel später...
    Jos ging durch die medizinische Abteilung, auf dem Weg zu einem operierten Patienten, der unlängst eine nosokomiale Infektion bekommen hatte. Bei dem Patienten handelte es sich um einen menschlichen Offizier, keinen Klon, an dem sowohl er als auch Zan mehrere Stunden lang gearbeitet hatten, um ein von Granatsplittern durchsiebtes Herz zu ersetzen. Sie hatten Glück gehabt. Fünf Minuten länger, und sie hätten den Mann verloren. Ihn nach einem derart brillanten chirurgischen Triumph an irgendwelches Müllschluckerviehzeugs zu verlieren war schlichtweg inakzeptabel. Doch obwohl die Station hochmodern war, was Sterilisationsverfahren und eine keimfreie Umgebung betraf, kamen nosokomiale Infektionen - Ansteckungen, die man sich einfing, wenn man auf eine Krankenstation eingeliefert wurde - trotzdem hin und wieder vor. Diese spezielle Infektion hatte sich als ausgesprochen hartnäckig erwiesen. Sie sprach nicht auf die üblichen Breitbandantibiotika an, und bislang war es ihnen nicht gelungen, den Erreger zu kultivieren und zu identifizieren.
    Die Prognose war düster. Sofern es ihnen nicht gelang, den Erreger zu bestimmen, würde der Offizier nicht überleben.
    Als Jos die Isolationskammer erreichte, sah er, dass Zan bereits im Innern der Luftstrom-»Wände« und des sterilen Kraftfelds war, das Krankheitserreger daran hinderte, einzudringen oder zu entweichen. Neben dem Bett, unmittelbar außerhalb des Felds, stand eine Gestalt mit einer Kapuze, einer der Schweigsamen.
    Jos hatte der angeblichen Fähigkeit der stummen Geschwisterschaft, die Genesung von Patienten zu beschleunigen, nie viel Glauben geschenkt, doch in diesem Augenblick war er niemand, der irgendetwas von der Hand wies, das vielleicht helfen könnte. Und ganz gleich, ob es sich dabei um so eine Art Placebo-Effekt handelte, um spontane Selbstheilung, um Remission oder gar um etwas, das vollkommen außerhalb von Jos' medizinischer Erfahrung lag, belegten die Fakten doch, dass die Gegenwart eines Schweigsamen bei oder in der Nähe eines Patienten die Genesung tatsächlich zu beschleunigen schien. Also nickte er der Gestalt im Vorbeigehen zu, deren Gesicht unter der Kapuze verborgen war. Der Schweigsame erwiderte das Nicken.
    Jos trat in das

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