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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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ihn einlagern lassen können. Solange er die geringen Gebühren dafür bezahlte, würde der Block aus dicht gebundenem Karbon und Tibanna-Atomen, der Mathals sterbliche Überreste barg, auf ewig dort verstaut bleiben, ungestört und ungeprüft.
    Allerdings war die Leiche als solche nicht das Problem. Der Trick bestand darin, die argwöhnische Schwarze Sonne davon zu überzeugen, dass ihr menschlicher Abgesandter Bleyds Schiff an Bord seines eigenen Gefährts wieder verlassen hatte und dass sein Schiff anschließend von Kräften zerstört worden war, mit denen Bleyd nichts zu tun hatte.
    Dieser nächste Schritt würde ein bisschen kniffliger ausfallen, weil auf diesem Schiff jeder wusste, wer Admiral Bleyd war - vom Sehen oder, falls derjenige nicht mit diesem Sinn gesegnet war, am Geruch, am Geschmack, an der Berührung oder dem Gehör nach. Um seinen Plan weiter durchführen zu können, musste Bleyd sich verkleiden.
    Er hatte sich über diesen Aspekt seines Vorhabens viele Gedanken gemacht und war zu dem Schluss gelangt, dass eine einfache Tarnung besser war als eine aufwendige.
    Er kehrte in sein Quartier zurück. Dort packte er eine lange, weiße Robe mit einem osmotischen Schleier in eine kleine Tasche, der seine Züge vollends verbergen würde.
    Die Robe war identisch mit jenen, die Mitglieder einer versponnenen Geschwisterschaft trugen, die sich selbst »die Schweigsamen« nannten. Für gewöhnlich fand man einige dieser Schweigsamen auf jedem großen Lazarettschiff, da die universelle Mission des Ordens darin bestand, den Kranken und Verwundeten zu helfen. Sie sprachen nicht laut, nicht einmal zueinander. Sie nahmen ihre Mahlzeiten im Privaten zu sich und hatten in der Öffentlichkeit stets die Kapuzen hochgeschlagen, was ihre Identität zu jeder Zeit wirkungsvoll verbarg. Vor einigen Tagen hatte Bleyd heimlich dafür gesorgt, dass Mikrotransmitter in ihr Essen gelangt waren - winzige Geräte, nicht größer als Sandkörner, die es ihm erlaubten, die paar Schweigsamen im Auge zu behalten, die sich an Bord befanden, zumindest für eine Weile. Er würde nicht versehentlich über einen von ihnen stolpern, und ansonsten würde es niemandem möglich sein zu erkennen, wer sich unter der falschen Robe befand.
    Die Sanizelle neben der Bibliothek war verlassen und wurde nicht von Überwachungskameras erfasst. Admiral Bleyd betrat den Raum. Heraus kam ein namen- und gesichtsloses Mitglied der Schweigsamen.
    Keiner der Leute, an denen er auf dem Weg zur Andockbucht an Steuerbord vorbeikam, bedachte ihn mit mehr als einem Nicken oder Lächeln, und natürlich sprach er nicht. Er ging leicht gebeugt, weil er sich darüber im Klaren war, dass er größer war als die meisten der Kapuzenträger, die er auf dem Schiff gesehen hatte.
    Die Schweigsamen besaßen weder die Zugangscodes noch die Schlüsselkarten für verriegelte Sicherheitstüren, aber Admiral Bleyd schon. Darum würde er sich später kümmern - sämtliche Spuren dieser Sicherheitsaufzeichnungen mussten verändert oder gelöscht werden, um nichts zurückzulassen, das sich selbst durch die sorgsamsten Nachforschungen zutage fördern ließ. Allerdings würde es keine derartigen Nachforschungen geben, weil es erst gar keinen Grund dafür geben würde. Womöglich würde sich jemand daran erinnern, dass einer der Schweigsamen durch diese Türen gegangen war, doch es war in höchstem Maße unwahrscheinlich, dass sich jemals irgendjemand danach erkundigen würde. Selbst wenn, gäbe es keine Möglichkeit, diese vermummte Gestalt mit Bleyd in Verbindung zu bringen. Er war auf der sicheren Seite.
    Bei diesem Gedanken lächelte er, als er ohne Eile dahin- marschierte und seiner Aufgabe nachging. Er war auf der sicheren Seite, oder nicht? Der osmotische Schleier ließ ungehindert die Luft durch und verschaffte ihm einen unbeeinträchtigten Blick, doch niemand konnte sein Gesicht sehen. Das war angenehm. Er stellte fest, dass er das Novum, anonym zu sein, sogar genoss.
    Mathal war angewiesen worden, sein kleines Schiff von den Kuat-Triebwerkswerften, Typ Sternensprinter, in der dunkelsten, am wenigsten genutzten Ecke des Unterflugdecks abzustellen, wo nur Sekunden zuvor nicht ganz zufällig das Licht ausgegangen war, sondern dank einer winzigen Zeitschaltung, die durch die elektrische Ladung, die die Lampe erledigt hatte, verdampft worden war. Das Schiff hatte auf Anweisung des Admirals hin vorab eine Starterlaubnis erhalten, um jederzeit wieder aufbrechen zu können.
    Bleyd

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