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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Dieser charbodianische Koch versteht sein Handwerk wirklich. Möchten Sie einen Happen?«
    »Nein, danke. Ich bin mit meinem Essen vollauf zufrieden.« Den musterte den Chirurgen neugierig. Ein reicher
    Mediziner und ein talentierter Musiker - nicht unbedingt die Art von Person, die man im galaktischen Hinterland anzutreffen erwartete. Warum war es ihm oder seiner Familie nicht gelungen, dafür zu sorgen, dass Yant vom Militärdienst freigestellt wurde? Reichtum und Macht hatten ihre Privilegien, das wusste jeder. War es möglich, dass Yant sich freiwillig gemeldet hatte? Falls dem so war, hätte das Dens Respekt für ihn merklich gesteigert.
    Bevor er das Thema weiterverfolgen konnte, fragte Yant: »Und wie läuft Ihr Kreuzzug, die Öffentlichkeit informiert zu halten?«
    »Gut.« Den lächelte. »Und bald noch besser.«
    »Soso. Eine heiße Story?«
    »Ja, in der Tat. Ich kann jetzt noch nicht darüber reden - noch will ich den Kreel nicht aus dem Käfig lassen, wenn Sie verstehen -, aber ich bin sehr zufrieden damit. Ich erwarte, dass die Sache in gewissen Bereichen für ordentlich Wirbel sorgen wird.«
    »Das ist gut, nehme ich an.« Yant nahm einen weiteren großen Mundvoll Wurm, kaute, schluckte und lächelte. »Ganz und gar nicht schlecht.« Er hielt kurz inne, ehe er sagte: »Ich würde Sie gern etwas fragen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Die anderen Mediziner und ich hier sind eingezogen worden. Ginge es nach uns, wären wir ein Dutzend Parsecs von Drongar entfernt, ganz gleich in welcher Richtung. Sie hingegen sind Zivilist. Sie müssten nicht hier draußen sein - Sie könnten von einem zivilisierten Planeten berichten, bis zu Ihren Wangenlappen in relativer Bequemlichkeit und Sicherheit. Also, weshalb sind Sie hier? Warum fühlen Sie sich zu dieser Arbeit berufen?«
    Das hatte er nicht erwartet. Diese spezielle Frage hatte ihm schon seit Jahren niemand mehr gestellt. Natürlich gab es darauf Standardantworten - davon hatte jeder Reporter ein paar in petto. Das Abenteuer, die Chance, dort zu sein, wo die Action war, das Verlangen, der Öffentlichkeit zu dienen. Vielleicht glaubten sie sogar tatsächlich daran - einst, vor langer Zeit, hatte er es jedenfalls getan.
    Und jetzt?
    Mit einem Mal ertappte Den sich dabei, dass er die Wahrheit sagte, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte. »Kriege bringen große Geschichten hervor, Doc. Hier geht es um die allerwichtigsten Dinge: um Leben, Tod, Ehre, Liebe ... Das ist das wahre Leben, die Goldader, die Feuerprobe. Wenn man Leute dabei beobachtet, die knietief in dieser Art von Hölle stecken, die versuchen, dort rauszukommen, die versuchen, einander da rauszuhelfen, dann sieht man, aus welchem Zeug sie wirklich geschnitzt sind. Hören Sie, wenn man einen Lokalpolitiker nach einer öffentlichen Sitzung interviewt, spinnt er Wortnetze wie ein gebildeter Spinnwurm: Alles glänzt und strahlt, ohne dass echte Substanz dahintersteckt. Sicher, er arbeitet, um seinen Job zu behalten - vielleicht arbeitet er sogar für das öffentliche Wohl und all das, es sind schon seltsamere Dinge passiert -, aber er steht unter keinem konkreten Druck, sodass er Zeit hat, sich seine Lügen in aller Ruhe zurechtzulegen und dafür zu sorgen, dass sie sauber und ordentlich rüberkommen. Aber wenn man mit einem Kommandanten spricht, dessen Einheit gerade in blutige Stücke geballert wurde, ohne Hoffnung auf Rettung und ohne dass der Feindbeschuss nachlässt? Der wird einem die Dinge so sagen, wie er sie sieht, ganz egal, wie die Konsequenzen aussehen. Krieg ist hässlich, mein Freund, hässlich, schmerzhaft und grausam - aber er reißt die Fassade ein, er streift den Schleier beiseite, er zerrt die Wahrheit ans Licht - und nur darum geht es.«
    Zan nickte und kaute nachdenklich einen weiteren Bissen von seinem Abendessen. »Aber Sie sehen so viel Tod. Ganz zu schweigen davon, dass Sie selbst umkommen könnten.«
    Den zuckte die Schultern. »Wenn man eine Rojofieber- Epidemie miterlebt, sieht man jede Menge Leichen. Und man kann genauso gut von irgendeinem hitzköpfigen Bengel über den Haufen gefahren werden, der zum ersten Mal mit seinem Landgleiter in die Stadt flitzt. Wenn du an der Reihe bist, dann trittst du ab - ganz gleich, wo du gerade bist, nicht wahr?«
    Zan lachte leise. »Stimmt. Ganz egal, wo man sich befindet, letztlich steht man immer ganz vorn in der Reihe.«
    Den gluckste ebenfalls, und einige Minuten lang schwiegen die beiden und genossen

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