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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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den Rest ihrer Mahlzeit. Schließlich trank der Sullustaner sein restliches Bier, rülpste und lehnte sich zurück. »Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen«, sagte er. »Vor langer Zeit erhielt ich den Auftrag, über einen kleinen Buschkrieg gegen Aufständische auf irgendeinem abgelegenen Planeten inmitten des Gordischen Sektors zu berichten. Ich hing beim Ausgang der Basis herum - einer vorfabrizierten Sammelstation, bei der die Soldaten, die nach Hause ausgeschifft wurden, für den Transport hoch in den Orbit fertig gemacht wurden. Wir waren weit hinter der Front, einen Tagesritt auf einem verkrüppelten Bantha von jeglichem Geballer entfernt, so sicher wie in Mutters Schoß - oder in der Krippe, im Beutel oder worin auch immer. Ich spreche also mit diesem menschlichen Grünschnabel. Groß, ich reichte ihm nicht mal bis zur Brust, obwohl er wirklich noch sehr jung war. Wie sich herausstellt, hat er wegen seines Alters gelogen, um zur Armee gehen zu können, er ist also gerade mal sechzehn Standardjahre alt, und nach dem Willen des Schöpfers hatte er seinen Pflichtdienst inmitten einiger sehr hitziger Gefechte ohne einen einzigen Kratzer überlebt. Siebzig Prozent seiner Einheit wurden schwärzer verkohlt als Karbonit, aber er atmet noch und ist auf dem Weg nach Hause. Bloß ein Kind. Ein Kind, das jetzt über den Krieg Bescheid weiß. Ich lasse also meine Daumenkamera laufen, nehme den Jungen auf, fange ein wenig grundlegendes >Was für ein Gefühl ist es, nach Hause zurückzukehren?< - Zeug für die Zuschauer ein, und mit einem Mal - Braa-zusch! - eröffnet jemand mit einem Impulskarabiner das Feuer, schwenkt das Ding einfach hin und her wie einen Hochdruckschlauch und mäht die Soldaten nieder, links, rechts und direkt vor sich. Einer der Aufständischen, der sich heimlich in die Truppe geschmuggelt hat, bei einem Selbstmordattentat. Die Typen von der Militärsicherheit kommen angerannt, aber sie sind nicht schnell genug da. Der Schütze kommt geradewegs auf uns zu, er sieht mich, und ich kann sehen, dass er mich sieht, und ich weiß, dass mir gleich der Datenchip gezogen werden wird. Alle brüllen mir zu: >Lauf weg!< Machen die Witze? Ich bin so vollkommen entsetzt, dass ich nicht einmal atmen kann, ganz zu schweigen von Weglaufen. Aber dann stellt sich dieser Junge, der nicht einmal bewaffnet ist, ganz entschlossen vor mich. Er bekommt den Schuss in den Bauch, der eigentlich für meinen Kopf bestimmt war, und stürzt zu Boden. Genau in diesem Moment geht dem Karabiner des Schützen die Energie aus, die Sicherheitstypen eröffnen das Feuer auf ihn, und das war's dann. Ich hocke mich neben diesem armen Menschenjungen hin, und ich sehe, dass er nicht durchkommen wird. Also frage ich ihn: >Warum hast du das getan?< Und der Junge sagt: >Sie sind so klein.<«
    Yant hörte auf zu kauen und sah Den verwirrt an.
    »Ich denke, dass er wusste, dass ich ein Erwachsener war, verstandsmäßig«, fuhr Den fort. »Doch in diesem Augenblick, in dem Gefahr drohte, setzte er kleinen Wuchs mit Jugend gleich. Er sprang vor mich, weil Menschen das nun einmal so machen - sie beschützen ihre Kinder. Ich habe ihm dafür gedankt, bevor er starb.« Den hielt inne. »Wissen Sie, was er gesagt hat?«
    Yant schüttelte den Kopf.
    »Er sagte: >Ist schon in Ordnung. Würden Sie meiner Mutter bitte sagen, dass ich sie liebe?<«
    Beide schwiegen sie einen Moment lang. Yant fuhr sich mit einer Hand leicht über seine stummeligen Hörner und seufzte. »Das ist so traurig.«
    »Das ist noch nicht alles.« Den blickte auf seine Hände und sah, dass sie ineinander verschlungen waren. Er löste die Finger und spürte, wie sie knackten.
    »Der Schütze? Er war ebenfalls ein Mensch. Er war vierzehn. Ich bin nicht zu ihm gelangt, bevor er starb, aber einer der Sicherheitsleute schon. Die letzten Worte des Schützen waren: >Sagen Sie meiner Mutter, dass ich sie liebe!< Brüder im Tode, Kinder, die ihren Müttern Lebewohl sagen.«
    Yant schüttelte wieder den Kopf.
    »Das sind die Geschichten, die man an der Front erlebt, mein Freund. Das sind die Geschichten, von denen die Leute wissen müssen.« Den zuckte mit den Schultern. »Nicht, dass das den Krieg auch nur für eine Mikrosekunde ins Stocken bringen würde, aber zumindest wissen sie dann, dass das Ganze kein einziger großer Spaß ist - nicht, wenn sich Kinder gegenseitig umbringen und ihren Müttern darüber das Herz bricht.«
    Irgendwie wirkte Filbas bevorstehender Untergang

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