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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Neugierig streckte sie ihre Machtsinne nach ihm aus. Ätherische Fühler, unsichtbar und substanzlos, aber dennoch wirkungsvoll, umschlossen die Gestalt des Droiden, suchten nach Wissen und übermittelten es dann an sie. Es gab keine Sinnesentsprechung, die dazu geeignet gewesen wäre zu beschreiben, wie sie die Daten der Macht empfing und verarbeitete - jene, die nicht machtsensitiv waren, konnten sich das genauso wenig vorstellen, wie sich ein von Geburt an Blinder vorstellen konnte, wie es war zu sehen. Doch zu Barriss sprach die Macht laut und deutlich.
    Anfangs schien an I-Fünf nichts ungewöhnlich zu sein. Sie konnte das fast nicht wahrnehmbare Wispern unzähliger Quarks und Widerstände spüren, wie Eigendrehmoment und Polarität wechselten, um das synaptische Gitter mit potenziell nahezu unbegrenzten Verbindungen zu versorgen. Sie konnte das Surren von Schaltkreisen fühlen, den geschmeidigen Puls von Hydraulikflüssigkeit und die kontrollierte Energie der Servomotoren. Der Droide war hochwertig produziert, auch wenn einige seiner Teile alt waren.
    Gleichwohl, da schien noch etwas anderes zu sein ... etwas, das zu subtil war, um es auch nur als Aura zu bezeichnen. Der geringste Hinweis darauf, dass die Summe dessen, was I-Fünf ausmachte, irgendwie, auf eine Art und Weise, die mit wissenschaftlichen Methoden nicht erklärbar war, größer war als seine Einzelteile.
    »Kann ich Euch behilflich sein, Padawan Offee?«
    Er hatte die Frage gestellt, ohne sich umzudrehen. Irgendwie hatte er sie wahrgenommen. Die vernünftigste Erklärung dafür war sein Geruchssensor, der um ein Vielfaches empfindlicher war als die der meisten organischen Lebewesen. Er hatte sie gerochen.
    »Ich bin bloß hier, um meine Runde zu machen«, entgegnete sie und trat vor. »Um nach einigen Patienten zu sehen, denen ich helfen konnte.«
    I-Fünf wandte sich um und sah sie an. »Mit der Macht.«
    »Ja.«
    »Ich kannte auf Coruscant eine menschliche Padawanschülerin, die schätzungsweise in Eurem Alter gewesen sein muss. Ihr Name war Darsha Assant.« Die Erinnerung daran schien ihn zu verwirren.
    Barriss nickte. »Ich habe von ihr gehört. Obi-Wan Kenobi sagt, sie sei tapfer gefallen, im Kampf gegen einen unbekannten Feind.«
    I-Fünf schwieg einen Moment lang. »Tapferkeit«, sagte er schließlich. »Ja, sie war sehr tapfer. Ihr Menschen seid überall in der Galaxis für euren Mut bekannt. Selbst die kriegerischsten Spezies respektieren das. Wusstet Ihr das?«
    »Um ehrlich zu sein, habe ich darüber noch nie groß nachgedacht. Ich könnte mir vorstellen, dass es jede Menge Spezies gibt, die genauso tapfer oder tapferer sind als Menschen.«
    »Ja, aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Eurer Art und einem Sakiyaner oder, sagen wir mal, einem Trandoshaner oder einem Nikto. Sie sind furchtlos, aber nicht notwendigerweise tapfer. Diese Furchtlosigkeit liegt in ihren Genen. Es gibt zwei Methoden, wie das Leben das Überleben des Stärkeren garantiert - indem die Natur Kriegertypen hervorbringt, die wild genug sind, alles zu erobern, was ihnen in die Quere kommt, oder indem sie Lebensformen erschafft, die genügend Grips haben, die Flucht zu ergreifen. Spezies, die zu beidem fähig sind, sind selten. Ihr Menschen habt die Wahl - fliehen oder kämpfen. Dennoch entscheidet ihr euch so viele Male für den Kampf - und so häufig aus den seltsamsten Gründen.« I-Fünf hob in einem sehr menschlichen Achselzucken beide Hände, mit den Handflächen nach oben. »Das ist faszinierend, gelegentlich verwirrend und macht einen oft wütend. Die Menschen schaffen es immer wieder, mich zu verblüffen.«
    Während sie sich unterhielten, nahm Barriss ihre Lichttafel vom Regal und ging den Mittelgang zwischen den Bettreihen hinunter, um die Werte über den Köpfen der Patienten mit den Leuchtziffern zu vergleichen, die auf dem Gerät auftauchten, als sie das Informationsfeld jedes Bettes einlas. Der Droide ging neben ihr her.
    »Du und Jos, ihr habt während des Spiels darüber gesprochen, was es ist, das einen Menschen ausmacht«, sagte sie. »Betrachtest du dich selbst als tapfer, I-Fünf?«
    »Irgendwie bezweifle ich, dass sich irgendjemand, der wirklich tapfer ist, selbst als tapfer ansieht. Ich glaube nicht, dass Padawan Assant das getan hat.«
    Sie gingen den schmalen Gang zwischen den beiden Bettreihen entlang. Nahezu alle Betten waren mit Klonsoldaten belegt - dasselbe Gesicht, wieder und wieder. Bloß die Verletzungen unterschieden sie

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