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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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voneinander.
    I-Fünf sagte: »Mir wurde gesagt, dass die Soldaten genetisch ebenfalls so modifiziert wurden, dass sie auf dem Schlachtfeld wenig oder gar keine Furcht empfinden. Man kann nicht umhin, sich zu fragen - macht sie das Ausschalten des >Furcht-Gens< weniger menschlich?«
    Barriss antwortete nicht. Mit einem Mal war sie vollauf damit beschäftigt zu sehen, wie das letzte Stück des Puzzles seinen Platz fand. Sie wusste, dass sich Jos in den letzten paar Tagen mit so einer Art existentieller Rätselfrage herumgeschlagen hatte, und mit der Gewissheit jener, die mit der Macht verbunden waren, wusste sie plötzlich, dass dies die Antwort darauf war. Wie die meisten Leute - darunter sogar einige Jedi -, hatte Jos diejenigen in seiner Umgebung in bequeme Schubladen gesteckt - bequem für ihn jedenfalls. Für ihn waren Klone in dieselbe Kategorie gefallen wie Droiden - der einzige Unterschied bestand darin, dass sie aus fleisch und Knochen bestanden anstatt aus Durastahl und Elektronik. Es war praktisch gewesen, sie mit einem solchen Abstand zu betrachten. Das machte es einfacher zu akzeptieren, wenn er nicht imstande war, einen auf dem OP-Tisch zu retten, auch wenn ihm das trotzdem immer noch schwer zu schaffen machte. Er gehörte nicht zu denen, die irgendeiner Art von Leben gefühllos oder gleichgültig gegenüberstanden, nicht einmal, wenn es sich dabei um jemanden handelte, den die meisten als organische Maschine betrachteten.
    Doch dann kam I-Fünf daher, eine Maschine, die sich ihrer selbst vollkommen bewusst war - oder dem zumindest extrem nahe kam -, und mit einem Mal war das Leben nicht mehr so einfach. Wenn Jos einen Droiden mental nicht zu etwas herabstufen konnte, das irgendwie weniger menschlich war, dann war es ihm mit Sicherheit unmöglich, Klone in diese Kategorie zu quetschen.
    Kein Wunder, dass er in letzter Zeit so aufgewühlt gewirkt hatte. Seine Weltsicht war auf den Kopf gestellt worden.
    Eine Hand mit einem Vibroskalpell musste ruhig sein. Sie sollte mit ihm reden - oder zumindest dafür sorgen, dass er mit seinem Mentalheiler sprach.
    Und dennoch, welche weisen Worte konnte sie ihm bieten, um seinen inneren Aufruhr zu besänftigen? War sie sich des Lebens in all seinen Formen so sicher, dass sie ihm eine wirkliche Lösung für sein Problem anbieten konnte? Klügere Köpfe als sie waren bei dem Versuch gescheitert, sich für alles eine tragfähige Philosophie einfallen zu lassen, die die Galaxis zu einem ordentlich verschnürten Paket machte. Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist der Sinn von alldem? Sie hatte die Macht, eine Konstante, auf die sie vertrauen konnte, solange sie sich entsinnen konnte, und im Laufe der Jahre war ihr Wissen um die Macht gewachsen. Genau wie das Mikrowellenbrummen der kosmischen Hintergrundstrahlung im All war die Macht immer bei ihr. Sie hatte eine Sicherheit. Aber jene, die außerstande waren, den Trost der Macht zu fühlen - was hatten die?
    Was konnte sie zu einem Mann sagen, der Fragen hatte, auf die es keine einfachen Antworten gab? Und selbst wenn er die Macht hätte spüren können, was hatte sie über das Leben eines Droiden oder eines Klons oder, wenn wir schon dabei sind, von irgendwem sonst zu sagen? Die Macht war ein Instrument, das allein mit den einfachsten Grundbegriffen von Ethik und Moral arbeitete. Es gab die Helle Seite und die Dunkle Seite, und das waren die Wahlmöglichkeiten, die einem die Macht gewährte. Aber einen Einblick in die wahre Natur empfindungsfähigen Lebens? Da musste man woanders suchen.
    Dennoch ... Sie war eine Heilerin. Zuweilen war sie in der Lage, die Wucht mentaler Stürme zu lindern. Zumindest war ein ruhiger Verstand ein besseres Werkzeug, um sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen. Sie konnte Jos' Fragen nicht beantworten, aber sie konnte ihm dabei helfen, einen ruhigen Ort zu finden, an dem er seine Antworten selbst finden konnte. Sie war bereit, zumindest das für ihn zu tun, und das mit Freuden.
     

    30. Kapitel
    Der Spion war unter zwei Decknamen bekannt - die Schwarze Sonne kannte ihn als Linse und die Separatisten als Säule. Letztere von beiden Identitäten war es, die dasaß und stirnrunzelnd das sonderbar aussehende Schlingern musterte, das die Holoprojektion des Computers zeigte. Für die Uneingeweihten mochte die kleine Markierung allenfalls wie ein Fehler des Bildumwandlers wirken. Für diejenigen, die Bescheid wussten, bedeutete der kurze Störimpuls etwas vollkommen anderes.
    Der Meisterspion

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