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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ist in Form der sog. Lorenzinischen Ampullen in Poren an ihrem Maul lokalisiert. Dieser »elektrische Detektor« kommt vor allem in der Schlussphase des Angriffs zum Einsatz. Die hochempfindlichen Sinneszellen können die elektrischen Felder eines Beutetieres aufspüren und auch präzise Richtung und Stärke ausmachen – wichtig für den gezielten Beißangriff.
    Fortpflanzungstechnik je nach Lebensraum
    Bei allen männlichen Knorpelfischen ist die Innenkante der Bauchflossen zu einem langen, knorpeligen Kopulationsorgan (Clasper) umgebildet. Dadurch können sich im Gegensatz zu den meisten Knochenfischen alle Knorpelfische über eine innere Befruchtung fortpflanzen: Bei der Begattung führt das Männchen das paarige Begattungsorgan in die Kloake des Weibchens ein. Die Art und Weise, wie der Nachwuchs zur Welt kommt, hängt von dem Lebensraum der Haie ab. Arten wie der Gestreifte Katzenhai (
Poroderma africanum
), die in flacheren Gewässern in Bodennähe leben, legen Eier. Diese sind durch eine feste hornige Kapsel gut geschützt. Damit sie in der Strömung nicht abtreiben, tragen alle vier Ecken der Kapsel lange gewundene Fäden, die sich um das nächstbeste Substrat wickeln, in der Regel Wasserpflanzen. Manche Eier wie die des Zebrahais (
Stegosoma fasciatum
) tragen lange klebrige Fäden zur Anheftung. Andere, wie der Kalifornische Stierkopfhai (
Heterodontus francisci
), klemmen die Eier in Felsspalten fest.
    Haie, die in der Hochsee leben, bringen hingegen lebende Junge zur Welt. Die Eileiter der Weibchen sind zu einem gebärmutterähnlichen Sack umgebildet und tragen sogar eine primitive, aus Dottersäcken entwickelte Art Mutterkuchen, um die Embryonen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Etwa 30 % aller Haiarten legen Eier ab; bei etwa der Hälfte der Haie schlüpfen die Jungen noch im Mutterleib aus dem Ei und rd. 20 % gebären Junge.
    Haie
Selachii
    Klasse Knorpelfische
    Ordnung Selachii
    Familie etwa 250 Arten in 19 Familien
    Verbreitung meist in wärmeren Meeren, aber auch im Süßwasser
    Maße Länge: 20 cm bis 14 m
    Gewicht bis 12 t
    Nahrung überwiegend Fleischfresser, aber auch Plankton
    Höchstalter bis 70 Jahre
    Haie der Hochsee
    Der bis 4 m lange Weißspitzen-Hochseehai (
Carcharhinus longimanus
) mit seinen langen paddelartigen Brustflossen und seiner stark vergrößerten Rückenflosse bevorzugt tropische Gewässer. Diese aggressive Art frisst alles, was sie im offenen Meer findet: von Fischen über Walkadaver bis zu Meeresschildkröten und über Bord geworfenen Müll.
    Der sehr schlanke, bis zu 3,8 m lange Blauhai wandert vor allem auf der Suche nach Tintenfischen weltweit durch tropische Gewässer. Wie die meisten Tiefseehaie schwimmt der Blauhai zur Beschleunigung seiner Verdauung nach erfolgreicher Jagd in wärmere Oberflächenwasser. Der bis zu 1,5 m lange Gewöhnliche Dornhai ist eher in kalten Gewässern bis 800 m Tiefe zu finden.
    Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h ist der Makohai (
Isurus oxyrhinchus
) ein wahrer Torpedo unter den Haien: Sein zylindrischer Körper mit Längsrillen endet in einer spitzen Schnauze, die den Makohai, stabilisiert mit einer kleinen steifen Rückenflosse, glatt durch das Wasser pflügen lässt. Überwiegend in den oberen Bereichen des Mesopelagials sind der hellrosafarbene Nasenhai (
Mitsukurina owstoni
) und der Krokodilhai (
Pseudocarcharias kamoharai
) mit seinen nadelartigen Zähnen zu finden.
    Im tropischen Mesopelagial beißt der nur 50 cm große Zigarrenhai oder Cookie Cutter (
Isistius brasiliensis
) mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen kreisrunde Fleischstücke aus großen Beutetieren wie Walen, Delphinen, Robben oder Thunfischen heraus und saugt sie sogleich mit seinen spezialisierten Kiefern und Lippen ein.
    Tief, tiefer, am tiefsten …
    Am weitesten steigen die kleinsten Haie der Welt in die Tiefsee ab. In der lichtschwachen Umgebung des Bathy- und Mesopelagials haben die meisten Arten Leuchtorgane an ihrer Körperunterseite entwickelt, mit denen sie gleichermaßen Räuber und Beutetiere täuschen. Bei manchen Arten dient die Beleuchtung auch zur Auffindung des artspezifischenGeschlechtspartners in der dunklen Tiefe. Ihre Augen sind ungewöhnlich groß, damit sie im schwachen Licht zurechtkommen.
    Der 30–40 cm große Laternenhai (
Etmopterus lucifer
) ist vor allem auf dem Kontinentalschelf und -hang der südlichen Ozeane weit verbreitet. Der mit etwa 20 cm kleinste Hai der Welt, der Zwergdornhai (
Etmopterus perryi
)

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