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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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anderen Systemen sind sie sehr offen, weil sie einerseits aus Flüssen oder Meeresströmungen viel organisches Material zugeführt bekommen, es andererseits aber auch wieder verlieren. Davon profitieren beispielsweise benachbarte Korallenriffe, die dann mit dem täglichen Gezeitenstrom eine beträchtliche Nährstoffmenge erhalten.
    Pro Quadratmeter produzieren die Pflanzen jährlich mehr als 1 kg Streu in Form von abgestorbenen Blättern, Zweigen, Früchten und Blüten. Einen Teil davon verzehren Krabben, der Rest wird größtenteils von Bakterien abgebaut und kann dann über filtrierende Kleinkrebse und Mollusken, die wiederum von Fischen und schließlich Vögeln und anderen größeren Tieren gefressen werden, in die Nahrungskette einfließen.
    Reiche Tierwelt
    Mangrovensümpfe bilden einen Übergang zwischen den sehr verschiedenartigen Lebensräumen Meer, Wald und meist auch noch Süßwasser. Dementsprechend ist auch die Tierwelt eine Mischung aus allen Bereichen. Mangrovensümpfe sind der Lebensraum von zahlreichen Vögeln, Fischen, Säugetieren, Reptilien, Amphibien und Wirbellosen, von denen viele aber nicht ausschließlich auf diesen Lebensraum beschränkt sind. So kommen viele Arten aus dem Süßwasser auch im Brackwasserbereich der Mangroven vor. Auch Zugvögel aus dem Binnenland der nördlichen Kontinente rasten und überwintern hier. Von benachbarten Korallenriffen und aus den tieferen Meeresbereichen wandern zahlreiche Fischarten und wirbellose Tiere ein, um im Schutz der Mangroven ihre Eier abzulegen und ihre Jugendphase in dieser nahrhaften »Suppe« zu verbringen.
    Vögel
    Insbesondere Reiher finden in den stickigen Dickichten ein paradiesisch üppiges Nahrungsangebot vor, so dass etliche Arten in denMangrovenwipfeln ihre Kolonien errichten bzw. hier Rast machen oder überwintern. So sind in den Mangrovensümpfen Südostasiens regelmäßig Grau- oder Fischreiher (
Ardea cinerea
), Purpurreiher (
Ardea purpurea
), Nachtreiher (
Nycticorax nycticorax
), Mittelreiher (
Egretta intermedia
), Silberreiher (
Egretta alba
) und Mangrovenreiher (
Butorides striatus
) zu beobachten, die nahezu alles fressen, was in ihren Schlund passt, bevorzugt Fische und Krabben. In den Tropen der Neuen Welt jagen z. B. Krabbenreiher (
Nycticorax violaceus
), Blaureiher (
Egretta caerulea)
und Rotreiher (
Egretta rufescens
) sowie Schneeibis (
Endocimus albus
) und Scharlachibis (
Endocimus ruber
). Auf den offenen Schlammflächen und Sandbänken im Umfeld der Mangrovensümpfe stochern Watvögel (Limikolen) nach Würmern, Insekten, Krebsen, Fischbrut, Muscheln und Schnecken. Vor allem auf der Nordhalbkugel brütende Arten nutzen auf dem Durchzug den reich gedeckten Tisch oder überwintern gar hier, insbesondere Regenpfeifer (
Charadrius spp
.), Wasser- und Strandläufer der Gattungen
Tringa
und
Calidris
sowie Brachvögel (
Numenius spp
.). An geeigneten Küstenabschnitten des Indischen Ozeans gräbt der auf Krabben spezialisierte Reiherläufer (
Dromas ardeola
) seine Bruthöhlen in den Sand. Charakteristisch sind auch einige hähergroße, pittoreske Eisvogel-Verwandte (Familie Alcedinidae). So brüten in Baumhöhlen im Dickicht der ostafrikanische Mangroveliest (
Halcyon senegaloides
) oder der ostasiatische Kappenliest (
Halcyon pileata
).
    Säugetiere
    Es dominieren Arten der Baumkronen und des Luftraumes, da der Boden meist überflutet ist. Fledermäuse suchen hier Schutz und Nahrung oder ziehen ihre Jungen auf. In den Mangroven der Alten Welt fallen die bussardgroßen Flughunde der Gattung
Pteropus
auf, die sich von Früchten ernähren. Manchmal sieht man sie schlafend in den Bäumen hängen. Affen kommen aus benachbarten Wäldern zur Nahrungssuche oder leben sogar hauptsächlich in den Mangroven, in Indonesien z. B. der Nasenaffe (
Nasalis larvatus
) und der Haubenlangur (
Presbytis cristatus
).
    Reptilien und Amphibien
    Die größte Reptilienart der Mangroven ist das Leistenkrokodil. Seeschlangen dringen zur Nahrungssuche oft weit in diese Waldsümpfe vor, ebenso wie Landschlangen ausdem Landesinnern. Einige wie die südostasiatische Mangroven-Nachtbaumnatter (
Boiga dendrophila
) und die Indische Warzenschlange (
Acrochordus granulatus
) haben hier sogar ihren Hauptlebensraum. Das Gleiche gilt für den Pazifikwaran (
Varanus indicus
) und den Rostkopfwaran (
Varanus semiremex
), die vorwiegend Insekten, Fische, Krabben und Vögel fressen. Die meisten Amphibien jedoch meiden wegen ihrer durchlässigen Haut diese vom

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